Zu den Kapiteln
2. 1 Burg Vondern
Die Anfänge der Burg Vondern sind unbekannt. Sie liegt südlich des Verschiebebahnhofs Osterfeld-Süd an der Arminstraße. 1162 wird erstmals eine Familie von Vondern genannt, 1266 übertrug die Abtei Werden einem Gerhard von Vondern die Güter zu Vondern (Schetter, Regesten, S. 95f.). Die Burg, auch Steinhuis und Haus genannt (1441, ebd., S. 106), war Dienstmannlehen der Grafen von der Mark. So wird 1397 Dietrich von Vondern durch Graf Dietrich von der Mark mit dem als Dienstmannsgut bezeichneten Haus in Osterfeld belehnt (III 1 Amtsträger und Bedienstete). In der Urkunde von 1397 versprach der Graf, Vondern in ein Erblehen zu verwandeln. Bereits 1400 starb die direkte Linie der Herren von Vondern aus. Zunächst teilten sich die Töchter das Erbe, 1405 ging das Haus vollständig an Wessel von Loe. 1511 belehnte der Herzog von Kleve seinen Amtmann Wessel von Loe erneut mit Haus und Hof Vondern (Lacour, S. 113). Die Burg wechselte noch mehrmals den Besitzer: 1592 ging sie an die von Brempt, 1722 an den Graf von Nesselrode-Landskron, 1753 an den Münsterschen Domherrn Clemens Graf von Merveldt, 1824 an den Graf Droste zu Vischering von Nesselrode-Reichenstein. 1946 übernahm die Stadt Oberhausen Vondern.
Unter den von Loe kam es zu ersten Erweiterungen des Hauses zu einer Wasserburg. Wohl (1520) erfolgte die Errichtung der gotischen Torburg, in der Folge der Bau der südlichen Wehrmauer mit Schießscharten und spätgotischen Zierformen. Das Haupthaus wurde im 17. Jahrhundert im barocken Stil errichtet. 1977/82 restaurierte die Stadt Oberhausen die kurz vor dem Verfall stehende Burg grundlegend (zur Baugeschichte: Seipp, S. 160f.). Heute wird die Burg als Museum und Veranstaltungsort genutzt
2. 1 Haus Hove
Die Anfänge von Haus Hove sind ebenfalls unbekannt. Es liegt im 1929 an Bottrop abgetretenen Stadtteil Vonderort, Haus-Hove-Straße, nördlich des Güterbahnhofs Osterfeld-Süd. 1393 wird Dietrich von Vondern genannt von Hove erwähnt, ebenso 1397, als dieser von dem Graf von der Mark mit Vondern belehnt wurde (III 1 Amtsträger und Bedienstete) (Schetter, Regesten, S. 73). Vermutlich wurde die Burg Ende des 14. Jahrhunderts errichtet, denn mit deren Ersterwähnung fällt auch die erstmalige Nennung des Namenszusatzes von Hove mit von Vondern zusammen (ebd.).
Die Burg wechselte nur selten die Besitzer: 1691 heiratete Vincenz von Quadt in den Hof ein, 1709 ging er an die von Geyr und 1726 an den Graf von Nesselrode-Landskron auf Burg Vondern. Bereits 1738 trat der Graf das Haus an den Graf von Merveldt zu Haus Lembeck ab. Im gleichen Jahr starb die Familie von Hove im Mannesstamm aus. 1842 kaufte Graf Droste Vischering von Nesselrode-Reichenstein Haus Hove zurück. Der letzte Besitzerwechsel erfolgte 1888, als der Hof an die seit 1873 dort lebende Pächterfamilie Steinhaus ging (Seipp, S. 162). Teile des (2005) wieder errichteten Torbaus sowie das Fundament des Herrenhauses stammen vermutlich aus dem 14. Jahrhundert. Die ehemals von der Kornbecke gespeiste doppelte Gräfte ist größtenteils verlandet (zur Baugeschichte: B. Grünewald, O. Bilder aus d. Geschichte eines altvestischen Gemeinwesens, 1929, S. 54-57). Haus und Hof Hove sind bis heute als landwirtschaftlicher Betrieb in privater Nutzung
2. 2 Siedlungsentwicklung
Die erste Erwähnung einer Hofsiedlung in der Osterfelder Gemarkung datiert in das 10. Jahrhundert. Das Heberegister des Klosters Werden verzeichnete eine Herrenhufe in Armbugila, womit der in Vonderort gelegene Oberhof Arenbögel gemeint war (Urbare Werden II, S. 27). Dieser Hof lag an der Peripherie der Gemarkung und war nicht siedlungsbildend für den Ort. Osterfeld, 1047 erstmals erwähnt, war eine Höfesiedlung nördlich der Emscher, westlich von Vonderort (I 3).
Die mittelalterliche Siedlung gruppierte sich um die Kirche zu Osterfeld, die Pfarrkirche für ein größeres Kirchspiel war. Ob sie auch siedlungsbildend war, muss offen bleiben, ist jedoch anzunehmen. Der Liber Theoderici aeditui berichtet (1160) von einer Eigenkirche, die Anfang des 11. Jahrhunderts Graf Balderich von Hamaland dem Kölner Erzbischof Heribert geschenkt haben soll und die dieser der Abtei Deutz zur Ausstattung gab (I 3). Das Pankratius-Patrozinium lässt ebenfalls auf eine frühe Kirchengründung schließen. Die Kirche lag im Zentrum einer Straßensiedlung, die sich an ein Straßenkreuz, die Vestische Landstraße und die Straße von Oberhausen nach Klosterhardt, anschloss. An den beiden Straßen lagen zahlreiche Kötterhöfe, das Pastorat und Einzelhöfe. Die größeren Adelssitze und Güter lagen hingegen außerhalb dieser Siedlung: Vondern im Süden an der Emscher und Arenbögel, (Knippenburg) und Hove in Vonderort. Osterfeld war bis weit in das 9. Jahrhundert hinein ein Straßendorf, eine Bauerschaft, bestehend aus Einzelhöfen ohne überregionale Verkehrsanbindung (I 1 Straßen)
Über die Ausdehnung des Ortes vor 1800 ist wenig bekannt. Die Häuser- und Einwohnerzahlen lassen auf eine dünne Besiedlung schließen. So zählte das Kirchspiel Osterfeld 1717 300 Kommunikanten, 1755 waren es 394 (IV 10 Tabelle der Kommunikanten 1717-1797). Die Le Coq-Karte von 1805 zeigt für Osterfeld lediglich eine Straßenrandbebauung entlang dem Straßenkreuz sowie Einzelhöfe in Vonderort, während sich nördlich der Siedlung vornehmlich Acker-, Wald- und Brachland befand (Tafel 2). Dieses Siedlungsbild geht auch aus der Urkarte von 1822 hervor (Tafel 1, Grundriss)
Eine Ausnahme bildete ab 1760 die St. Antony-Hütte in Klosterhardt, die allerdings nicht siedlungsbildend war, sondern ein Beispiel ländlichen Eisengewerbes der Frühindustrialisierung. Die geringe städtebildende Wirkung der Hütte lag vor allem an drei Faktoren: Erstens bildete sie sich nicht zu einem überregionalen industriellen Kerngebiet aus, zweitens lagen zwei Siedlungszentren in unmittelbarer Nähe zur Hütte: Sterkrade und Osterfeld Insbesondere der Ortskern von Osterfeld fungierte als kultisch-kulturelles und über das Kirchspiel als politisches Zentrum auch für Klosterhardt, so dass weder Bedarf noch Möglichkeit bestand, einen weiteren Siedlungsmittelpunkt nördlich des Rothebusch zu errichten, drittens produzierte sie nicht kontinuierlich, wurde mehrmals umgebaut, abgebrochen, stillgelegt oder umgenutzt und beschäftigte im Schnitt nie mehr als 100 Arbeiter, meist weniger (V 4 St. Antony-Hütte)
Erst im Zuge der Industrialisierung ab (1870) wuchs Osterfeld rasch über den alten Ortskern um St. Pankratius hinaus und nahm die für die Orte der nördlich Emscherreihe typische Entwicklung (G. Mertens, Die Kulturlandschaft d. westl. Ruhrgebiets, 1964, S. 216f.). Bis 1921 waren die Baulücken in Osterfeld vor allem durch Kolonien und Arbeiteransiedlungen (Eisenheim, Stemmersberg, Jakobisiedlung, vgl. V 4) bereits stark geschrumpft (Tafel 1.2 Gebäudenutzung 1921; Tafel 5). Auch zum Ortskern am Marktplatz hin verliefen strahlenförmig meist Bergarbeitersiedlungen hin (ebd.). Somit war der Ortskern verkehrsgeographisch günstig gelegen; die Zentralität des Ortes wurde trotz der Bergbaubesiedlung zunächst bis 1929 erhalten. 1894 erhielt der Ort ein Rathaus, Krankenhäuser, Polizeistationen, kommunale Versorgungsbauten und Schulen kamen in den folgenden Jahrzehnten ebenso hinzu wie Kulturzentren und Bibliotheken (II 5 Gebäude; Tafel 1.2 Gebäudenutzung 1921). Bereits Ende des 19. Jahrhunderts, spätestens 1894 mit dem Rathausneubau und der darauf folgenden Errichtung regionaler Versorgungsmärkte, etablierte sich der Bereich um die Kirche St. Pankratius auch als Zentrum für Dienstleistung, Gastronomie und Einzelhandel (ebd.)
Infolge der wirtschaftlichen Entwicklung wuchs Osterfeld vor allem durch den Zuzug von Arbeiterfamilien, besonders aus den Ostprovinzen Preußens, schnell. Dabei entsprach die Bebauung nicht immer einer modernen Stadtplanung, denn die Gutehoffnungshütte begann früh mit dem Bau zechennaher Werkswohnungen, den Koloniesiedlungen. 1846 wurde mit Eisenheim die erste Kolonie errichtet. Sie bildete bis 1891 einen eigenen Ortsbezirk neben Osterfeld und Klosterhardt. 1890 folgte Stemmersberg, 1906 Vonderbruch, 1911 die Kolonie Jakobischächte. In den 1920er Jahren wurden zudem einzelne Straßenzüge mit Werkswohnungen bebaut (II 2 Werks- und Arbeiterkolonien). Für den Ausbau und die Infrastruktur war weitgehend die Gutehoffnungshütte verantwortlich. Sie errichtete nicht nur die Häuser, sondern war auch für die Befestigung der Straßen zuständig. Die Kanalisation erfolgte in Richtung Emscher. Die Beleuchtung wurde ebenfalls durch die Gutehoffnungshütte finanziert. Auch die Planungen für neue Schulen und Kirchen erfolgte durch die Gutehoffnungshütte im Verbund mit dem Landkreis und der Gemeinde. 1907 existieren in Osterfeld insgesamt 707 Werkswohnungen in drei Kolonien mit zahlreichen Kolonieschulen und Kirchen (StaOb Amt O 200). Damit war die Gutehoffnungshütte lange Zeit ein wichtiger Protagonist der Städte- und Verkehrsplanung in Osterfeld
Der Bergbau sowie die Eisenbahn bestimmten das Bild des Ortes, während die Verhüttung nur eine untergeordnete Rolle spielte (Hütten- und Walzwerke der Gutehoffnungshütte an der südwestlichen Gemarkungsgrenze zu Oberhausen, südlich der Emscher). Schwerpunkte industrieller Bebauung waren die drei Zechen im Norden (Jakobi), im Westen an der Grenze zu Sterkrade (Zeche Osterfeld) sowie die Zeche Vondern, nördlich der Emscher
Der 1891-1911 entstandene, südwestlich des Ortskerns gelegene Sammel- und Rangierbahnhof Osterfeld wuchs bis 1902 zum größten Rangierbahnhof Europas (zu den Ausmaßen: Tafel 1.2, Gebäudenutzung 1921; Tafel 1.3, Gebäudenutzung 2005) (StaOb Amt O 42), er war zentraler Umschlagsplatz für die Industriegüter der Region und Motor für die Urbanisierung des Ortskerns bis zur Emscher und im Nordwesten bis nach Sterkrade und darüber hinaus (I 1 Sammel- und Rangierbahnhof; Tafel 1.2, Gebäudenutzung 1921; Tafel 1.3, Gebäudenutzung 2005). 1925 waren mehr als 99 Hektar der Osterfelder Gemarkung von Schienentrassen und Bahnhofseinrichtungen überbaut (StaOb Amt O 577). Die Eisenbahn und der große Sammelbahnhof durchschnitten den Ort mehrfach, so dass bis zur Stadterhebung 1921 bzw. bis zur Vereinigung mit Oberhausen 1929 und auch noch Jahrzehnte danach keine geordnete Siedlungsstruktur entstand
Durch die dominante Lage der Eisenbahn- und Industrie- bzw. Bergbauanlagen war Osterfeld um 1920 von großflächigen Industrie- und Bergbauzonen, von gemarkungsübergreifenden Werkssiedlungen sowie von Grünzonen bzw. unbebauten Flächen umschlossen. Die Schließung dieser Baulücken folgte erst schrittweise nach 1929 (Tafel 1.2, Gebäudenutzung 1921; Tafel 1.3, Gebäudenutzung 2005). Trotz der Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs und des aus der Industrialisierung resultierenden Baubooms ist der Grundriss des alten Ortskerns an der Hauptstraße weitgehend erhalten geblieben (Tafel 1.1, DGK). Nach der Eingliederung nach Oberhausen erfolgten weitere Ausweisungen von Bau- und Gewerbegebieten, unter aanderem, um die Baulücken zwischen Oberhausen und den neuen Stadtteilen (Osterfeld, Sterkrade, Holten) zu schließen. Sterkrade ist inzwischen wie Holten und auch Osterfeld mit Alt-Oberhausen verschmolzen (Tafel 1.3). Erst nach dem Zweiten Weltkrieg gelang es, das administrative Zentrum für Osterfeld in Oberhausen auch zu einem funktionalen Zentrum zu machen. Nicht zuletzt durch diese Entwicklung wurde der Einfluss des kleineren örtlichen Zentrums von Osterfeld zurückgedrängt. Insbesondere das seit (1990) forcierte Projekt „Neue Mitte“ mit dem 1996 eröffneten CentrO, welches auch kleine Teile der Osterfelder Gemarkung umfasste, diente dazu, eine einheitliche, zentrale Stadtmitte für Groß-Oberhausen zu entwickeln. Der Stadtbezirk Osterfeld ist 2007 jedoch weniger gewerblich-industriell als durch Dienstleistung und Einzelhandel bzw Wohnbebauung geprägt. Der ehemals das Ortsbild beherrschende Bergbau spielt in Osterfeld keine Rolle mehr (Tafel 2.1, TK 25)
2. 2 Werks- und Arbeiterkolonien
Kolonie Eisenheim
Die Siedlung Eisenheim ist die älteste Arbeitersiedlung des Ruhrgebiets. Bereits 1836 begannen die ersten Planungen durch den Direktor der Hüttengewerkschaft und Handlung Jacoby, Haniel und Huyssen, Wilhelm Lueg, der vor allem Meister für den Hüttenbetrieb dort ansiedeln wollte. Die Siedlung war 1902 ca. 7 Hekar groß und wurde nach englischem Vorbild angelegt. Vor allem anderthalb- und zweigeschossige Doppelhäuser verschiedener Stilformen prägen das Bild der Kolonie bis heute (zur Geschichte und aktuellen Nutzung: J. Günter/R. Günter, >Sprechende Straßen< in Eisenheim, 1999)
1846 Gründung der Kolonie Eisenheim. 1897 und 1902 Erweiterungen (StaOb Amt O 200)
1907 zählt die Kolonie Eisenheim 166 Wohnungen. Eigentümerin ist die Gutehoffnungshütte (ebd.)
1968 plant die August-Thyssen-Hütte den Abriss und die Neubebauung der Kolonie. 1972 bildet sich eine Bürgerinitiative zu deren Erhaltung. 1979/80 wird die Siedlung saniert, 1991 unter Denkmalschutz gestellt. Die Häuser sind bis heute bewohnt. Die Kolonie ist Teil der Route Industriekultur (Günter/Günter)
Kolonie Stemmersberg
1900 Gründung der seit 1890 in Planung befindlichen Kolonie Stemmersberg (ebd.), seitdem ständige Erweiterungen um ganze Häuser- und Straßenzüge durch die Gutehoffnungshütte (StaOb Amt O 200 S. 10)
1906 Für den Ausbau der Kolonien kommen die Hütten auf. Die Kanalisation von Stemmersberg erfolgt in Richtung Emscher. Eine Beleuchtung wird ebenfalls von der Gutehoffnungshütte errichtet bzw. finanziert. 1907 zählt Stemmersberg 392 Wohnungen (ebd.)
Kolonie Vonderbrch
1906/7 Baubeginn der Kolonie Vonderbruch durch die Gutehoffnungshütte mit der Planung für zunächst 10 Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 40 Arbeiterwohnungen. 1910 Antrag für 17 weitere Mehrfamilienhäuser mit 54 Arbeiterwohnungen (StaOb Amt O 200)
1906 erfolgen weitere Planungen für 2 neue Schulen (1 dreizügige katholische und 1 einzügige evangelische Schule), Kirchen und Pfarrerstellen. Die Kirchen erhalten je 2000 Mark, die Gemeinde erhält 5000 Mark Zuschuß (ebd.)
1912 Erweiterung der Kolonie. Die Gutehoffnungshütte wird für 4 Arbeiterwohnhäuser von den Schul-, Armen- und Wegelasten befreit (ebd. 656)
Kolonie Jacobischächte
1911 beginnt die Planung der Kolonie Jacobischächte (ebd. 200), 1913 der Ausbau. 1913 sind 83 Wohnungen in 18 Häusern bewohnt. Eine 2. Bauphase erfolgt 1918. Eigentümerin ist die Gutehoffnungshütte (ebd. 656)
Sonstige Arbeitersiedlungen
1921 Beginn des Baus von Bergarbeitersiedlungen an der Breitestraße (Birkenhofsiedlung, Teutoburger Straße). 1927 erhält die Bergmannsiedlung-GmbH zwecks Weiterbau der Siedlung einen Zuschuß der Stadt Osterfeld (ebd. 304)
2. 2 Friedhöfe
1393 Kirchhof in Osterfeld (Reimann, S. 73), liegt 1487 an der Kirche (Bette, S. 228)
1831 wird ein kommunaler Friedhof außerhalb des Ortes angelegt (StaOb Amt O 356, 358); 1872 Schließung und Anlage konfessioneller Friedhöfe (ebd. 42)
1890-93 Planung und Errichtung des evangelischen Friedhofs, da die protestantischen Verstorbenen seit der Schließung des kommunalen Friedhofs in Sterkrade beerdigt worden waren (ebd. 358)
1896-99 Planung und Bau des katholischen Friedhofs an der Chaussee nach Bottrop. Bereits 1891 ist der Raum des katholischen Friedhofs der Pankratius-Pfarre fast ausgeschöpft und kann nicht ausgeweitet werden (ebd. 357)
1909 wird der Friedhof der St. Antonius-Pfarre Klosterhardt angelegt (ebd.; PfaO 1135)
1911 4 Friedhöfe in Osterfeld: 3 katholisch, 1 evangelisch (StaOb Amt O 46)
1913 Errichtung des 2. evangelischen Friedhofs an der Egelbuschstraße (Schmitz, Kirchengemeinde, S. 3f.)
2. 2 Elektrifizierung, Gas-, Wasser- und Abwasserversorgung
1828 erfolgen reguläre Straßenreinigungen der Pflasterstraßen in Osterfeld durch die Gemeinde Bottrop. Beauftragt werden Osterfelder Gemeindearbeiter (Sta Bottrop A IV 2, 4)
1840/41 wird die gesamte Straßenreinigung in Osterfeld gemeindlich geregelt (ebd.)
1888 verlegt das Städtische Wasserwerk Mülheim/Ruhr Wasserleitungen in Osterfeld (StaOb Amt O 136)
1891 Anschluss von 8 Grundbesitzern, des dortigen Krankenhauses sowie 8 Wohneinheiten aus Eisenheim an die Wasserversorgung (ebd.)
1891 Ausbau der Straßenbeleuchtung in Osterfeld, auch in Eisenheim (ebd. 202)
1896 beginnt der Anschluss Osterfelds an die öffentlichen Kanalisationsanlagen (ebd. 888). Ab 1903 erfolgt die Kanalisation der Gemeinde Osterfeld (ebd. 157). Der engere Dorfbezirk wird (1910) angeschlossen (ebd. 657, 979, 1008), ab 1928 Klosterhardt (ebd. 752)
1896 Ausbau des Kabelnetzes in Osterfeld zur Versorgung der Gemeinde mit Elektrizität. 1909 Errichtung einer Starkstromanlage in Osterfeld (ebd. 158)
1898 wird das Wasserleitungsnetz von der Gutehoffnungshütte übernommen und erheblich erweitert. 1899 sind ca. 244 von 1988 Haushalten an die Wasserversorgung angeschlossen, außerdem 5 Schul- und 1 Stationsgebäude sowie das Krankenhaus (ebd. 136)
1902 gibt es in Osterfeld keine Müllabfuhr durch die Gemeinde (ebd. 42)
1903 übernimmt die Aktiengesellschaft Oberhausener Wasserwerk die Wasserversorgung in Osterfeld und erweitert das Wasserleitungsnetz in den kommenden Jahren erheblich (ebd. 136, 137). Außerdem wird seit 1911 zusätzlich das GHH-Netz verwendet (ebd. 776f.)
1903 sind in Osterfeld noch 514 private Brunnen im Betrieb (Bohlmann, Osterfeld, S. 11)
1903 geht die Gasanstalt in den Besitz der Gemeinde Osterfeld über; 1913 Einstellung der eigenen Gasfabrikation, seitdem Versorgung durch Zechengas (ebd., S. 11f.)
1903 erfolgt in Eisenheim zweimal wöchentlich die Straßenreinigung durch die Gutehoffnungshütte (StaOb Amt O 207)
1905 kommunales Gemeindeschlachthaus in Osterfeld (ebd. 152)
1906 kommen für Ausbau und Erschließung der Kolonien die Hütten auf. Die Kanalisation erfolgt in Richtung Emscher (ebd. 200)
1907 werden die Straßen und Wohnungen mit Steinkohlengas beleuchtet (ebd. 42)
1908 erklärt sich die Stadt Oberhausen bereit, Osterfeld mit Strom zu versorgen (ebd. 158)
1908/09 Vertragsabschluß mit dem RWE über die Versorgung des Ortsbezirks Osterfeld, Teile Eisenheims und des Rothebuschbezirks mit Strom (ebd.)
1909 erfolgt die Umstellung der Osterfelder Müllentsorgung durch den Ankauf moderner Müllabfuhrwagen. Zudem wird die Erlaubnis zu Aluminium- und Blechrecycling (Dosen) an die Firma Goldschmidt, Essen, vergeben (ebd. 209)
1928/29 Bau des Gasometers durch die Gutehoffnungshütte südlich der Emscher. Der Gasometer umfasst 347.000 cbm bei einem Durchmesser von 67 m. 1945 zerstört, nach dem Krieg wieder aufgebaut, dient nach dem Umbau (1990) seit 1994 als Ort für kulturelle Veranstaltungen. Der Gasometer Oberhausen ist Ankerpunkt der Route Industriekultur (zu Geschichte und Nutzung des Gasometers: Landschaftsverband Rheinland, Rheinisches Industriemuseum [Hg.] Gasometer Oberhausen, 2007)
1928 Einrichtung einer Müllkippe an der Bottroper Straße auf Gebiet des Grafen von Nesselrode-Reichenstein (StaOb Amt O 304)
2. 5 Straßen
1700 Fuhr- und Treibweg bis auff die fortkamps straße der Becken langs (PfaO 1177)
1734 byfangschen Weg, Weg im Garten über der obersten Kornmühle (ebd. 1239)
1781 Weg vom Vonderischen Berg bis an die Waghals-Brücke (STAM Vest Recklinghausen Statthalter 571 fol. 42)
1828 wird als 1. Straße von Osterfeld die Hauptstraße von der Emscher- bis zur Marktstraße gepflastert (PfaO 404 S. 55)
1839 werden in Osterfeld die ersten Hausnummern eingeführt. Gezählt wird von Koppenburgs Mühlenbach aus. Dieser teilt die Gemeinde in die Bauerschaften Osterfeld (westlich des Bachs) und Vonderort (ebd. 2422 S. 3)
1891sind 150 m Straßen in Osterfeld gepflastert und 5300 m Straßen chaussiert (StaOb Amt O 46)
Seit 1891 erfolgen aufgrund der ersten Straßenbenennungen weitere Hausnummerierungen (ebd. 206)
1900 erhalten nach Auflösung der Gemeindebezirke alle Straßen Namen (ebd. 46)
2. 5 Brücken
1761 existieren 3 Emscherbrücken: Waghalsbrücke, eine Holzbrücke an der Vondermühle sowie die Oberhausener Landstraßenbrücke (PfaO Sterberegister 1761)
2. 5 Plätze
1876 findet der Markt auf einem freien Gemeindegrundstück am Arresthaus statt (STAM Reg. Münster 5090; III 2 Markt)
1894 wird der Marktplatz in Osterfeld um das Doppelte vergrößert (StaOb Amt O 46)
1904-7 wird der 5 ha große Volksgarten als kommunale Erholungs- Park- und Platzanlage errichtet (ebd. 42)
2. 5 Gebäude
1397 ist das Gut Vondern (Haus bzw. Burg Vondern) Dienstmannsgut des Grafen von der Mark (Lacour, S. 98; II 1)
1520 wird das Steinhaus in Osterfeld als Versammlungsort für die Kirchspielleute genannt (Schetter, Regesten, S. 226f.)
1894/96 Bau des Amtshauses zu Osterfeld, 1901 Erweiterung (StaOb Amt O 142)
1891-1911 werden in Osterfeld errichtet: 1 Amtshaus, 1 Versorgungsheim, die Gemeindegasanstalt, 2 Polizeisergeantenwohnungen, 1 Feuerwehrübungsturm. Außerdem wird das Schlachthausgrundstück eingerichtet (ebd.)
2. 6 Rechtsdenkmäler
1877 Arresthaus in Osterfeld an der Hauptstraße (STAM Reg. Münster 5090)
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Rönz, Helmut, Rheinischer Städteatlas Osterfeld. Teil 2: Topographie, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/rheinischer-staedteatlas-osterfeld.-teil-2-topographie/DE-2086/lido/5ce7ea34a8ad15.80472804 (abgerufen am 19.08.2024)