Die Toten der jüdischen
Gemeinde wurden bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts (1497/1505) in Frankfurt am
Main begraben, dann bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts in Windecken.
Seit 1603 bzw. 1608 bestand ein jüdischer Friedhof, der in der Folgezeit
mehrfach erweitert wurde (1712, 1856). Das Totengräberbuch wurde 1632 begonnen.
Schon 1937-38 konnte der Friedhof in Hanau wegen des radikalen
Nationalsozialismus in der Stadt nicht mehr benutzt werden. Von Februar 1939 an
sollten die jüdischen Toten in Großkrotzenburg
bestattet werden, und nachdem auch dieser Friedhof geschlossen wurde (Mai 1939),
in Langenselbold.
Der nicht belegte Teil des Friedhofes in Hanau wurde Ende Mai 1939 zur
Verwertung freigegeben, der Beschluss jedoch nicht ausgeführt. Aus der Zeit von
1603 bis 1939 sind insgesamt etwa 1.200 Grabsteine erhalten, allerdings zeigen
viele Steine Spuren der Zerstörung.
Dokumentation des Friedhofes
Hinweis: Nach dem Verzeichnis der
durch die "Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen"
bearbeiteten hessischen Friedhöfe ergibt sich für den Friedhof in Hanau
die Zahl von 1.261 vorhandenen Grabsteinen aus
der festgestellten Belegzeit von 1637 bis 1936.
Siehe landesgeschichtliches Informationssystem Hessen - Kommission
für die Geschichte der Juden in Hessen und Hessisches Landesamt für
geschichtliche Landeskunde in Marburg: Dokumentation
der jüdischen Friedhöfe in Hessen - Online zugänglich
Schlüssel für den
Friedhof: über die Friedhofsverwaltung Hanau,
Birkenhainer Straße 2 63450 Hanau Tel.: 0-6181-399116
Öffnungszeiten der Friedhofsverwaltung: Montag, Dienstag und
Donnerstag 08.30 - 12.00 Uhr, Mittwoch 14.00 - 16.30 Uhr.
Ansprechpartnerin: Frau Alexandra Kinski, Abteilungsleiterin
Friedhofsamt E-Mail
Hinweis auf den neuen jüdischen
Friedhof in Kesselstadt
Am 20. September 2022 wurde ein neuer jüdischer Friedhof in Kesselstadt
in Anwesenheit von Dr. Jacob Gutmark (Vorsitzender des Landesverbandes der
Jüdischen Gemeinden in Hessen), Claus Kaminsky (Oberbürgermeister der
Stadt Hanau) sowie Rabbiner Schimon Großberg (Rabbiner der jüdischen Gemeinde
Hanau) eingeweiht. Bis dahin (seit 2005) wurden die Toten der Hanauer jüdischen
Gemeinde im neuen, 1892 angelegten jüdischen Friedhof in
Steinheim beigesetzt. Im Sommer 2022 konnte
von der jüdischen Gemeinde eine Fläche von 13 ar des kommunalen Friedhofes in
Kesselstadt übernommen werden. Diese Fläche wird für nichtjüdische
Erdbestattungen auf Grund veränderter Bestattungsformen nicht mehr benötigt.
Einladung zur Einweihung
des
jüdischen Friedhofes Kesselstadt
am 20. September 2022
Lage des Friedhofes
Zwischen Jahnstraße und Mühltorweg/Ecke
Julius-Leber-Straße
Lage des jüdischen Friedhofes
in Hanau auf dem dortigen Stadtplan: links anklicken und unter
"Behörden und öffentliche Einrichtungen" weiterklicken zu
"Friedhof, jüd., Hanau"
Einzelne Presseartikel zum jüdischen Friedhof in
Hanau
Juni 2011:Führung über den jüdischen Friedhof und zu den
Spuren der jüdischen Geschichte in Hanau
Artikel von Dieter Kögel in der "Hanau-Post" (op-online.de) vom
14. Juni 2011 (Artikel):
"Symbole am Grabstein. Hanau - Stationen jüdischer Vergangenheit in Hanau waren das Ziel einer Stadtführung, zu der die
Tourist-Information für Pfingstsonntag geladen hatte.
Rund zwei Dutzend Interessierte beteiligte sich an dem 90-minütigen Spaziergang, bei dem das Hauptaugenmerk auf dem jüdischen Friedhof zwischen Klinikum und Jahnstraße lag: ein kleiner, friedvoller, nahezu unberührter Park inmitten der Stadt, den viele der Führungsteilnehmer zum ersten Mal betraten und von Stadtführerin Wiebke Singer mit vielen Informationen versorgt
wurden..."
Dokumentation des jüdischen Friedhofes: Der jüdische Friedhof
in Hanau. Hg. vom Hanauer Geschichtsverein 1844 und der Kommission für die
Geschichte der Juden in Hessen. Bd. 42 der Reihe "Veröffentlichungen des
Hanauer Geschichtsvereins 1844 e.V.", (Informationen über Website
des Geschichtsvereines oder über Website
des Hessischen Hauptstaatsarchivs, 39 €; Informationen zu dieser
Dokumentation auf einer Seite
von faz.net.
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