Zum ersten Mal tagt das Synoden-Plenum in einer Kirche - in Koblenz

Christi Himmelfahrt 2015: Vierte Vollversammlung

Missionarisch, diakonisch, katechetisch – so könnte der Weg der Kirche im Bistum Trier in den kommenden Jahren aussehen. Das hat die vierte Vollversammlung der Bistumssynode gezeigt, die vom 14. bis 16. Mai in Koblenz getagt hat. Die zehn Sachkommissionen hatten einen Entwurf ihrer Empfehlungen vorgelegt und miteinander diskutiert.

Die vorgelegten Empfehlungen hätten seine Erwartungen übertroffen, sagte Bischof Dr. Stephan Ackermann nach der Vollversammlung. Die Sachkommissionen hätten keine „umfangreichen Dossiers“ vorgelegt, sondern konkrete Empfehlungen mit Begründungen und teilweise auch schon Hinweisen zur Umsetzung.

Die Empfehlungen sind noch in unterschiedlichen Stadien, an vielen Stellen sind noch Diskussionen nötig. Überrascht waren manche, dass eine lebendige inhaltliche, teilweise auch kontroverse Diskussion auch in einem 280 Menschen umfassenden Plenum möglich war. Bischof Ackermann lobte die Vollversammlung. Es habe keine „Abarbeitung von Anträgen“ gegeben, vielmehr sei es um die Frage gegangen: „Wie wollen wir Kirche sein?“ – Menschen für den Glauben zu gewinnen, den Glauben zu lernen und den Glauben wertschätzen zu lernen.

Die neugewählte Moderatorin Barbara Prämassing zeigte sich beim Pressegespräch nach dem Plenum erfreut über ihren guten Einstieg. Es sei eine „schöne Erfahrung, von den Synodalen so angenommen zu sein“. In ihrer neuen Rolle sei ihr noch stärker bewusst geworden, wieviel Planung und Organisation hinter der Diözesansynode stecke. Die Empfehlungen bewertete sie positiv, auch wenn sie sie an manchen Stellen zu wenig konkret empfinde.

Die erkannten Schnittstellen zwischen den einzelnen Sachkommissionen nun miteinander in Verbindung zu setzen und gemeinsam zu bearbeiten, wird ein Teil der weiteren Arbeit sein. Auch das gemeinsame „Zukunftsbild“, das die Empfehlungen prägen soll, soll weiterentwickelt werden, kündigte der Bischof an, so dass es am Ende kein „Potpourri von Empfehlungen“ gebe, sondern sich die Empfehlungen von einer gemeinsamen Grundlinie her verstehen. Bis zur 5. Vollversammlung im September werden die Sachkommissionen die Rückmeldungen in ihre Empfehlungen einarbeiten, diese weiter diskutieren und präzisieren.

In der Einladung zur Vierten Vollversammlung der Diözesansynode hieß es unter anderem:

Seit der Dritten Vollversammlung in Saarbrücken sind einige Monate vergangen. Die Sachkommissionen haben intensiv gearbeitet, diskutiert, gerungen, gebetet, Ideen gesponnen… Die Synodalen und das Bistum sind gespannt auf die Ergebnisse dieser Arbeitsphase.

Alle Sachkommissionen haben inzwischen ihre Handlungsempfehlungen für die Kirche im Bistum Trier verfasst; alle Synodalen haben die Texte inzwischen erhalten. Damit kann schon ein erstes Bild davon entstehen, wie es in Zukunft im Bistum Trier aussehen kann. Das wird bei der Vierten Vollversammlung im Plenum weiter entwickelt – die Vollversammlung trägt eine erweiterte Perspektive ein und wird sie der Sachkommission für die weitere Arbeit mit auf den Weg geben.

Die Vollversammlung ist diesmal in Koblenz zu Gast. Zum ersten Mal tagt die Synode dann in einer Kirche. (St. Maximin in Trier, Plenar-Saal der ersten beiden Sitzungen, ist ja schon lange nicht mehr als Kirche genutzt.) Die Synodalen leben und arbeiten drei Tage mitten in einem Koblenzer Stadtteil – wo gewohnt und gearbeitet wird, ganz nah am Alltag von Männern und Frauen, Jungen und Mädchen. Das Synoden-Sekretariat verbindet damit die Hoffnung: Vielleicht hilft das der Synode, die prägenden Entwicklungen unserer Zeit nicht zu vergessen, wenn sie über die Zukunft des Bistums berät.

Neben der inhaltlichen Arbeit im Plenum und in den Sachkommissionen wird die Synode auch eine neue Moderatorin wählen müssen – Sr. Edith Maria Magar hat ihr dieses Amt zurückgegeben.

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