Bei der vierten Vollversammlung Anfang Mai 2015 haben die zehn Sachkommissionen (SK) den Stand ihrer Arbeit und die bisherigen Empfehlungen vorgestellt; auf dieser Basis arbeiten sie jetzt weiter. Gleichzeitig stellt das Synodensekretariat bei acht "WortWechseln" im Bistum den Zwischenstand vor. Weiter unten die Statements zu den einzelnen Sachkommissionen.
Die Arbeitsgruppen beim Wortwechsel 2 waren gebeten, ihre Gespräche in "Zeitungs-Schlagzeilen" sichtbar oder doch einfühlbar zu machen - wir haben die Plakate fotografiert und stellen sie hier zum Nachlesen vor...
Die Sachkommission fragt nach „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art“ (Gaudium et spes 1).
Arm sind Menschen,
Die Empfehlungen orientieren sich am Handeln Jesu, seiner Barmherzigkeit und seinem Mit–leiden.
Die Sachkommission wird in ihrer weiteren Arbeit auf dieser Grundlage konkrete Umsetzungsempfehlungen daraus ableiten.
Alle Getauften sind Jüngerinnen/Jünger, sind Missionarinnen/Missionare.
Die Sachkommission Missionarisch sein hat Ziele, Haltungen und Orientierungen entwickelt, die darauf abzielen, Gott im anderen Menschen zu suchen und sich neu bekehren zu lassen durch die eigene Missionstätigkeit.
Es geht um die Verkündigung des Reiches Gottes, um die Begleitung der Menschen dabei, Gott in ihrem Leben zu entdecken und um die Nachfolge Christi aus Überzeugung.
Wichtige Voraussetzungen dafür sind:
Missionarisch sein braucht und schafft die Begegnung auf Augenhöhe, die Kenntnis der Lebenswirklichkeit, der Sprache und der Kultur der Menschen.
Die Sachkommission empfiehlt dementsprechend:
Die Pfarrei der Zukunft will Nähe und Weite ermöglichen.
Nähe soll entstehen durch das Fortbestehen und die Weiterentwicklung von lokalen Bezugspunkten kirchlichen Lebens, die vom vielfältigen Zeugnis der Getauften geprägt sind.
So bilden sich Kirchorte, an denen Männer und Frauen mit einer befristeten bischöflichen Beauftragung für kirchliches Leben Verantwortung tragen.
Schwerpunktzentren entstehen, wo soziale Aktivitäten, spirituelle Initiativen und andere Formen des Engagements gebündelt werden. Zu Schwerpunktzentren können auch bereits bestehende Einrichtungen (Geistliche Zentren, Bildungsstätten etc) werden.
Kirchorte und Schwerpunktzentren sowie andere Orte bilden ein Netzwerk.
Die Pfarrei ist der rechtliche und organisatorische Rahmen für dieses Netzwerk. Dazu gehört ein zentraler Ort, an dem das hauptberufliche Team für die Verwaltung und für die sakramentale Grundversorgung Verantwortung trägt.
Die Pfarrei umfasst einen weiteren Raum als bisher. Höchstens 60 Pfarreien soll es im Bistum in der Zukunft geben, damit innerhalb der Pfarrei, ein breites Netzwerk, unterschiedlicher lokaler Orte organisiert werden kann und dafür genügend Ressourcen dafür zur Verfügung stehen.
Ziel ist, dass es in der Pfarrei der Zukunft vielfältige Formen kirchlichen Lebens an den Lebensthemen und Lebensräumen der Männer und Frauen, der Mädchen und Jungen anknüpfen.
„Lass mich dich lernen, dein Denken und Sprechen,
dein Fragen und Dasein,
damit ich daran die Botschaft neu lernen kann,
die ich dir zu überliefern habe.“
Bischof Klaus Hemmerle
Auftrag der Katechese ist die Vermittlung zwischen der christlichen Botschaft und den Lebenserfahrungen der Menschen. Dabei steht das Glaubenszeugnis der Menschen immer im Vordergrund.
Die Sachkommission unterscheidet zwischen
Gott ist immer schon und überall da, Auch an den nicht herkömmlichen Orten des Glaubens.
Menschen lernen heute den Glauben nicht mehr nur an bekannten Orten der Volkskirche leben, sondern an „Anderen Orten“. Zukünftig soll an vielen solcher „Andersorte“ durch die Begegnung mit glaubenserfahrenen Christinnen und Christen der Glaube zur Bereicherung und Orientierung für das eigene Leben erfahren werden können.
Die Sachkommission empfiehlt:
Der Sonntag hat für die Christinnen und Christen eine zentrale Bedeutung. Es ist der Tag der gemeinschaftlichen Feier der Eucharistie, der Erinnerung an und lebendigen Begegnung mit Jesus Christus.
Die Sachkommission empfiehlt,
Die Diskussion in der Synode geht weiter, z.B. zu der Frage: Soll der Sonntagsgottesdienst möglichst viele Menschen unterschiedlicher Herkunft und Prägung sowie unterschiedlichen Alters sammeln? Oder Sollen die Sonntagsgottesdienste zielgruppen- und milieuorientiert gestaltet werden?
Der Sachkommission ist sehr bewusst, dass die Menschen Nähe und Distanz zur Kirche selbst bestimmen: „Der Sonntag gehört uns schon lange nicht mehr.“ Die Christinnen und Christen entscheiden sich frei und individuell für oder gegen den sonntäglichen Messbesuch.
Die Kommission will daher den Sonntag
„Die Liturgie (ist) der Höhepunkt, dem das Tun der Kirche zustrebt,
und zugleich die Quelle, aus der all ihre Kraft strömt.“
Liturgiekonstitution, Zweites Vatikanisches Konzil
Die Sachkommission will die Menschen im Bistum zur gemeinsamen Feier des Glaubens ermutigen, befähigen und entsprechende Orte zur Verfügung zu stellen. Sie empfiehlt:
Gott lenkt und baut seine Kirche auf durch Charismen, die er schenkt.
Darum empfiehlt die Sachkommission, dass sich das pastorale Handeln künftig verstärkt an den Charismen der Menschen und Gemeinschaften orientiert. Diese Gnadengaben gilt es zu entdecken und zu fördern. Damit dies gelingen kann, schlägt die SK 8 eine Neuorganisation der kirchlichen Strukturen vor,
So sollen sich in Kirchenorten Gruppen, Initiativen und Projekte bilden,
Die größeren, territorial strukturierten pastoralen Einheiten bestehen aus einer Vielzahl solcher Kirchenorte.
Die Sachkommission will den Menschen ermöglichen, sich entsprechend ihrer Charismen, Talente und Interessen einzubringen und kirchliches Leben mitgestalten zu können.
Daher empfiehlt die Sachkommission die Bildung von ehrenamtlichen Pastoralteams im Nahraum (Kirchenorte)auf freiwilliger Basis. Dies ermöglicht eine stärkere Eigenverantwortung und ein sowohl zeitlich als auch inhaltlich flexibles Engagement.
Die Sachkommission empfiehlt auf der Ebene der pastoralen Einheit einen Pastoralrat für die Dauer von vier Jahren zu wählen.
Die Sachkommission empfiehlt ebenso Veränderungen innerhalb der Räte auf der diözesanen Ebene. Diese Vorschläge sind noch nicht fertig ausgearbeitet.
Die Sachkommission stellt die Frage in den Mittelpunkt: Was brauchen Familien? Damit geht es nicht um Idealbilder von Familie, sondern um die konkreten Bedürfnisse und Nöte der Menschen unserer Zeit.
Daher empfiehlt die Sachkommission,
Zur Lebensrealität der Menschen heute gehören auch Formen des Zusammenlebens, die nicht der kirchlichen Lehre von der Ehe zwischen Mann und Frau entsprechen. Die Sachkommission weist besonders auf die Situation von geschieden Wiederverheirateten und von homosexuell empfindenden Menschen hin.
„Es geht uns nicht darum, verschiedene Lebensentwürfe zu bewerten, sondern die Lebensrealitäten der Menschen heute wertzuschätzen, die gelebten Werte, aber auch die Sorgen und Nöte wahrzunehmen, damit wir die Menschen in den Mittelpunkt stellen.“
Mit dem Thema Geschlechtergerechtigkeit will die Sachkommission einen Prozess im Bistum Trier anstoßen, der vom Wunsch vieler Menschen nach einem gerechten Zusammenleben von Männern und Frauen geprägt ist. Die Sachkommission empfiehlt z. B., dass das Bischöfliche Generalvikariat Personalentwicklungsmaßnahmen initiiert, die die Chancengleichheit von Männern und Frauen in Führungspositionen erhöhen.
Die Vollversammlung hat die Kommission angeregt, die gesellschaftlich diskutierte Forderung nach einer Frauenquote auch für das Bistum im Rahmen bisheriger rechtlicher Möglichkeiten zu bedenken.