Das war der Auftrag für den ersten von zwei Arbeitsgruppentagen, der am 1. Februar in Trier stattfand. Ausgangspunkt waren die prägenden Entwicklungen der gegenwärtigen Zeit, die bereits bei der ersten Vollversammlung der Synode am 13./14. Dezember vorgestellt wurden: Individualisierung, Pluralisierung, Demografischer Wandel, Leben in einer Medien- und Kommunikationsgesellschaft, Flexibilisierung, Bedrohtes Leben, Ökonomisierung, Wandel der Geschlechterrollen, Religiosität. Sie sind aus den Rückmeldungen in der Vorbereitungszeit der Synode entstanden.
„Diese Entwicklungen als solche haben nicht einfach Zeichencharakter“, so Generalvikar Dr. Bätzing, „sie sind ambivalent.“ Aufgabe der Synodalen ist es, diese Entwicklungen für die weitere Arbeit der Synode zu deuten: „Wir versuchen zu unterscheiden. Wir befragen diese Entwicklungen daraufhin, wo sie für uns zu „Zeichen der Zeit“, Zeichen der Gegenwart oder der Absicht Gottes werden.“
Wie kann dieses gemeinsame Sehen und Wahrnehmen gelingen? Drei Schritte der Aufmerksamkeit sollten den Synodalen helfen, bei ihrer gemeinsamen „Sehschule- und Wahrnehmungsschule“.
Eine anspruchsvolle Aufgabe, wie aus den Gruppen zu hören war. „Dichtester Punkt waren die inneren Regungen mit Bekenntnissen, Wut und Trauer. Es war schwierig Zeichen zu finden; eine Ahnung von Zeichen war da.“, so einer der Gruppenleiter.
Viele Synodale lobten das Miteinander auf Augenhöhe und den gemeinsamen Austausch: „Es war eine gute Zeit der Auseinandersetzung, ein wichtiger Schritt im spirituellen Prozess der Synode.“ Eine Teilnehmerin fasst ihren Eindruck zusammen: „Für mich ist im Hinblick auf das Thema Individualität klar geworden, wie sehr es Gottes Absicht und Wille ist, dass jeder von ihm geliebte und gerufene Mensch seine ganz eigenen Talente und Fähigkeiten entfalten soll, dass er das aber immer auch unbedingt in und für die lebensnotwendige Gemeinschaft tun muss.“