Verkündung

Gott bricht ein in das Leben der Maria

Durch den Besuch des himmlischen Boten, des Erzengels Gabriel, geschieht jäh das Hereinbrechen Gottes in die Lebensgeschichte eines jungen jüdischen Mädchens sowie in die Geschichte der Menschheit schlechthin. Die Worte des Engels: „Du wirst einen Sohn gebären und ihm den Namen Jesus geben“ (Lk1, 31) kündigen an, dass sich die Verheißung verwirklichen wird, die sieben Jahrhunderte zuvor von Prophetenmund gesprochen worden war: „Die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären, ihm wird man den Namen Emmanuel geben, das heißt: Gott-mit-uns“ (Jes 7, 14).

Gott bricht ein in das Leben der Jungfrau - und sie tritt heraus aus dem schützenden Raum der Gebräuche und Gepflogenheiten eines Volkes, dem Gesetzeskenntnis und Erfüllung der Gebote heilig sind. Sie tritt hinaus auf die hoffnungsvoll grünende Flur; sie verlässt den Raum, in dem Sie sann und betete, und der noch ganz mit dem Blau der Gabriel - aus dem Verkündigungsbild Gegenwart Gottes erfüllt ist.

„Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße des Freudenboten, der den Frieden verkündet, der frohe Kunde bringt, das Heil ansagt und zu Zion spricht: Dein Gott ist König“ (Jes 52,7). Als Freuden- und Heilsbote also ist der Erzengel Gabriel unbeschuht dargestellt.

Mit bereiten Händen unterstreicht Gabriel die Botschaft des Heils, die er zu bringen hat. Seine Rechte deutet auf das kleine Kreuz am Ende seines langen Stabes: das Kreuz: ein Hinweis auf die Art und Weise, wie der eben empfangene Sohn sterben wird, das goldene Kreuz über dem Reichsapfel: ein hoffnungsvoller Hinweis auf Überwindung des Todes und ewige Herrschaft und Herrlichkeit.

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