Wie hat Ihre Gemeinschaft das Jahr des geweihten Lebens begangen und gefeiert?
Als Gemeinschaft haben wir, neben der Begleitung des Jahres des geweihten Lebens im Gebet, an den verschiedenen Veranstaltungen des Bistums, die im Rahmen dieses Jahres stattgefunden haben teilgenommen. Dies waren die regionalen Treffen in Schönstatt und Himmerod am 2. Februar 2015, der Ordenstag im Rahmen der Heilig-Rock-Tage, sowie die aktive Beteiligung an der Präsenz der Ordenschristen des Bistums im Rahmen der Heilig-Rock-Tage 2015 im Domkreuzgang. Auch unsere Mitbrüder in der Schweiz haben an verschiedenen regionalen Treffen der Ordenschristen dort teilgenommen.
In Sitzungen der Generalleitung mit den Konventleitungen, aber auch in Konventgesprächen verschiedener Konvente wurde in diesem Jahr miteinander über das Thema der eigenen Berufung gesprochen.
Darüber hinaus waren einzelne Vertreter unserer Gemeinschaft eingeladen bei unterschiedlichen Tagungen, Einkehrtagen oder Kongressen als Referenten mitzuwirken, sowie entsprechende Beiträge in Zeitschriften und sonstigen Publikationen zu veröffentlichen.
Im Rahmen unserer eigenen Medien (Internet, facebook, Ordenszeitschrift Neuer Geist, Rundbrief des Freundeskreises in der Schweiz, Rundbrief des Generaloberen, u.a.) wurde ebenfalls entsprechend innerhalb und außerhalb der Gemeinschaft berichtet.
Im Oktober fand anlässlich des Jahres des geweihten Lebens ein zweitägiges Treffen in Trier statt, zu dem alle Ordenschristen eingeladen waren, die in unseren Einrichtungen arbeiten oder leben. Mit knapp 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gestalteten wir dieses Treffen mit Gebet, Begegnung, Austausch und dem gemeinsamen Feiern.
Einzelne Mitbrüder haben an Begegnungen mit Kardinal Joao Braz de Aviz, dem Präfekten der römischen Kongregation für die Ordenschristen und das geweihte Leben, in Deutschland und der Schweiz teilgenommen.
Die jährliche Einladung der Ordenschristen der Stadt Trier in unser Mutterhaus in Trier fand in diesem Jahr am 6. September 2015 im Beisein von Bischof Dr. Ackermann statt. Anlass waren neben dem Jahr des geweihten Lebens die Wiedereröffnung der Kloster- und Krankenhauskapelle nach der Renovierung sowie das 30jährige Jubiläum der Seligsprechung Peter Friedhofens 1985. Im Peter Friedhofen-Haus in Koblenz wurden zum Gedenken an den Sterbetag Peter Friedhofens (21.12.) und an das 150jährigen Weihejubiläum der dortigen ersten Kapelle zum Vespergottesdienst mit Weihbischof Peters auch Vertreter der Ordensgemeinschaften der Stadt eingeladen.
Im Rahmen der Nacht der offenen Kirchen in Koblenz fanden im Peter Friedhofen-Haus in der Koblenzer Altstadt unterschiedliche Angebote der Begegnung mit uns als Barmherzige Brüder und den Dominikanerinnen vom Arenberg statt.
Nicht zuletzt konnten wir im Dezember 2015 unser neues Projekt eines Konventes in Trier-Ruwer verwirklichen, für den wir sehr dankbar sind. Fünf Barmherzige Brüder leben nun dort in der Gemeinde mit und gestalten dort ihr Gemeinschaftsleben neu, besonders auch im Kontakt mit den vor Ort lebenden Menschen. Gerade auf dem Hintergrund der Impulse von Papst Franziskus anlässlich des Jahres des geweihten Lebens halten wir diese Entwicklung für zeitgemäß und aktuell.
Papst Franziskus hat mit diesem Jahr des geweihten Lebens besonders auch uns Ordenschristen beschenkt und bereichert. Durch die vielen Begegnungen die dieses Jahr ermöglicht hat sind nicht nur neue Kontakte zwischen den verschiedenen Gemeinschaften entstanden, sondern uns wurde in den verschiedenen Diözesen, besonders auch im Bistum Trier, deutlich, wie wertschätzend mit uns Ordenschristen umgegangen wird und das wir, bzw. der Stand des geweihten Lebens, dazugehören.
„Als Barmherzige Brüder von Maria-Hilf stehen wir mitten in der Welt“, so beschreibt es unsere Lebensform mit kurzen Worten. Diese Aussage wurde durch die Impulse und Erlebnisse dieses Jahres neu in unser Bewusstsein gerufen und bestärkt. Auch wenn wir eine kleine Gemeinschaft sind und auch wenn wir nur sehr wenig Nachwuchs haben, so bleibt die Berufung eines jeden einzelnen von uns wertvoll und aktuell und will im Hier und Jetzt verwirklicht werden. Es gilt froh und wachsam als Gemeinschaft miteinander die entsprechenden Wege zu suchen, die es heute zu gehen gilt, damit das Leben der persönlichen Berufung in Gemeinschaft gelingen kann und zum Zeugnis in unserer Kirche und Welt wird.
Für uns ist in diesem Jahr neu deutlich geworden, dass wir noch in der Lage sind mitzugestalten und uns auf neue Wege einzulassen.
Wir möchten auch weiterhin präsent bleiben als Barmherzige Brüder und auch als solche wahrgenommen werden, auch über unsere Einrichtungen hinaus. So wollen wir erlebbar bleiben und im Kontakt mit den Menschen unserer Umgebung unsere Berufung leben.
Als Ordenschristen und im speziellen als Barmherzige Brüder fühlen wir uns als ein Teil der Ortskirche und wollen dies auch durch unsere Präsenz und unser Engagement weiterhin zum Ausdruck bringen. Dies trifft insbesondere auf unsere beiden Konvente in der Koblenzer Altstadt und in Trier-Ruwer zu.
Auch wenn wir uns als Suchende verstehen, fühlen wir uns als lebendige Gemeinschaft von Brüdern auf dem Weg als eine attraktive Gemeinschaft, die auch in unterschiedlichen „Wohnformen“ als eine Gemeinschaft auf dem Weg bleibt. Darüber hinaus haben die unterschiedlichen Begegnungen dieses Jahres deutlich gemacht, wie gut und wichtig es ist, dass es immer wieder auch die Möglichkeit gibt, dass die Ordenschristen sich miteinander treffen können. Dies ist gerade auch bei einer abnehmenden Zahl von Ordenschristen sinnvoll und hilfreich.
Bruder Peter Berg ist Generaloberer der Barmherzigen Brüder von Mariahilf (Trier)