Seit 2013 ist die Zahl der Asylsuchenden in Deutschland deutlich angestiegen. In den zum Bistum zählenden Städten und Landkreisen der Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland werden für 2014 etwa 6.000 Asylantragsteller erwartet; besonders viele Flüchtlinge kommen derzeit aus Syrien. Bei ihnen handelt es sich nicht nur um Asylantragsteller sondern um weitere 20.000 Personen, denen aus humanitären Gründen Aufnahme gewährt wird.
An zahlreichen Stellen im Bistum, bei Caritasverbänden, Dekanaten und Pfarreien sind bereits Initiativen entstanden, die sich in sehr vielfältiger Weise den geflüchteten Personen zuwenden und sie unterstützen. An einer gemeinsamen ersten Konferenz des Bistums und des Diözesan-Caritasverbandes in Trier nahmen über 80 haupt- und ehrenamtliche Vertreter/innen dieser Initiativen teil und ermöglichten einen Überblick über bereits laufende Maßnahmen, Möglichkeiten und Rahmenbedingungen kirchlichen Handelns für geflüchtete Menschen. In den Gesprächen wurden ferner Handlungsoptionen und Unterstützungsbedarf ersichtlich.
Während staatliches und kommunales Handeln sich weitgehend aus dem Vollzug der einschlägigen Gesetze ergibt (Aufenthaltsrecht, Arbeitserlaubnisrecht etc.), folgt aus dem Selbstverständnis der Kirche die umfassendere Fragestellung: was brauchen die zu uns geflüchteten Menschen in den verschiedenen Phasen ihres Ankommens und Lebens?
Daraus ergeben sich drei Aufgabenstellungen:
Grundsatz: Integration vor Ort setzt auf Initiativen vor Ort – es gibt keinen „Masterplan“ des Bistums. Es wird auf Initiativen vor Ort vorhandene Ressourcen gesetzt.
Die Ankunft von Flüchtlingen im Bundesgebiet verläuft vielgestaltig; strukturelle Anknüpfungspunkte für kirchliches Handeln im Gebiet des Bistums bieten sich nicht. Dagegen sind kirchliche Akteure ab der Ankunft von Flüchtlingen in den staatlichen Aufnahmeeinrichtungen in Trier (RP) und Lebach (SL) beteiligt. Von Trier und Lebach aus werden die Flüchtlinge nach Schlüsseln der Länder in die Landkreise und dort in die einzelnen Kommunen verteilt. Ab diesem Zeitpunkt ist der Einsatz von örtlichen Caritasverbänden, Dekanaten, Pfarreien und Verbänden gefragt: Es geht um formelle und informelle Integrationsmaßnahmen vor Ort.
Hier die zentralen Handlungsansätze:
Kern der Integrationsmaßnahmen vor Ort sind demnach die Initiierung und Begleitung von konkreten Unterstützungsmaßnahmen in unterschiedlichen Ausprägungen. Es geht insbesondere um die Begleitung bei den verschiedenen Eingliederungsschritten, um Rat und Hilfe in Alltagsfragen, bei Behördengängen und mit Fahrdiensten. Hilfreich können außerdem Angebote wie Hausaufgabenbetreuung oder Freizeitangebote sein.
Stets ist zentral, dass Flüchtling(e) und HelferIn(nen) die persönliche Beziehung „von Mensch zu Mensch“, in Gespräch und Austausch erleben - ohne hoheitlichen oder anderen formalen Rahmen. Ein wichtiger Bestandteil einer entstehenden Willkommenskultur können insbesondere Patenschaften sein.
Bereits aktive kirchliche Akteure wünschen Unterstützung für ihre Arbeit; außerdem haben sie in Befragungen benannt, welche Maßnahmen dazu helfen können, weitere Akteure im Bistum für die Hilfen für Flüchtlinge zu mobilisieren.
Es ergeben sich diese Schwerpunkt-Bedarfe:
(über die lokalen Integrationsmaßnahmen hinaus)