Das Studium versteht sich eindeutig als ein Studium der freien und damit autonomen Keramik. Ausgangspunkt ist das Entwickeln der eigenen Idee. Warum will ich was machen? Was will ich machen? Dann erst kommt das ‚Wie will ich was machen’, das Umsetzten der Idee in Material. Höhr-Grenzhausen zeichnet sich durch ein großes technisches Wissen auf dem keramischen Gebiet aus. Dieses Wissen ist ein wichtiger Baustein des Institutes für Künstlerische Keramik und Glas. Es ist Aufgabe des Institutes dieses Wissen nicht nur weiter zu geben sondern auch aktiv weiter zu erforschen. Das Studium versteht sich eindeutig als ein Ort an dem technischen Grenzen aufgebrochen werden, an dem neue Schritte erprobt werden, neue Schritte erforscht werden. Eine hohe Risikobereitschaft, sowohl bei Student als auch Institut, ist hierfür notwendig. Das Risiko Grenzen zu erforschen, Grenzen zu überschreiten und neue Wege zu gehen. Die Aufgabe des Institutes ist, den Studenten bei diesen Schritten zu unterstützen und zu begleiten. Nicht nur auf technischem Gebiet, sondern vor allem auch inhaltlich. Durch ein Studium der Kunstgeschichte und Kunstphilosophie werden hierfür die notwendigen Grundsteine gelegt. In Einzel- und Gruppengesprächen lernt der Student seine eigenen Arbeiten zu reflektieren und weiter zu entwickeln. Letztendliches Ziel des Studiums ist dass der Student seine eigene persönliche Handschrift entwickelt und fähig ist seine Ideen überzeugend umzusetzen. Anne Wenzel macht große keramische Skulpturen und Installation. Die in erster Linie autonomen Skulpturen werden regelmäßig Teile sehr genau komponierten Installationen. Die Arbeiten spielen mit der Erwartungshaltung des Betrachters. Scheinbar idyllische Szenen entpuppen sich als Katastrophenlandschaften. Formen der Macht unterliegen dem Verfall und sind Zeugen einer vergangenen Zeit geworden. Nichts ist eindeutig. Fragen blieben oftmals unbeantwortet. In letzter Zeit benutzt Wenzel öfter Bilder aus den Massenmedien, Fotos von Naturkatastrophen und Kriegsgebieten. Diese Fotos setzt sie um in Skulpturen die einerseits erschüttern und trotzdem eine tiefe innere Schönheit haben. Durch die Art und Weise der Umsetzung in das Material Keramik, balancieren die Arbeiten zwischen Abstraktion und Realismus. Hierdurch verlieren die Arbeiten das Alltägliche und werden Metaphern für einen inneren menschlichen Streit, persönliche Ideale und menschlichen Unzulänglichkeit. Anne Wenzel, geboren und aufgewachsen in Schüttorf, Niedersachsen, studierte an der AKI, Academy of fine Arts in Enschede und der Escola Massana in Barcelona. Seit 1999 lebt und arbeitet sie in Rotterdam. Ihre Arbeiten wurden in den letzten Jahren international in Museen, Galerien und Institutionen gezeigt unter anderem im Museum Boijmans van Beuningen, Rotterdam, S.M.A.K., Gent; Stedelijk Museum Schiedam, Stedelijk Museum ’s Hertogenbosch, Witte de With, MMKA Museum für Moderne Kunst Arnhem, Bornholm Art Museum, Museum Essl, Wien. In 2007 stand sie auf der Longlist vom Prix de Rome, in 2007 wurde sie nominiert für den Dolf Henkes Preis, in 2010 gewann sie den Sydney Myer Fund Australian Ceramic Award, 2014 gewann sie den European Ceramic Award ECC2014. Ihre Arbeiten sind in viele Institutionellen Sammlungen aufgenommen unter anderem Museum Boijmans van Beuningen, Stedelijk Museum ’s Hertogenbosch, Stedelijk Museum Schiedam, S.M.A.K., Museum Het Princessehof, Leeuwarden, Shepparton Art Museum, FRAC Auvergne, DNB Art Collection, Achmea Art Collection, Collection Ahold Art Foundation Sowie in vielen Privatsammlungen in Europa, Süd Amerika und den USA. Ihre Arbeiten werden von Galerie Tatjana Pieters, Gent, AKINCI, Amsterdam und Galerie Suzanne Tarasieve, Paris vertreten. www.annewenzel.nl
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