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Die Literatur- und Leseaktion "Koblenz liest ein Buch"

Nach der diesjährigen erfolgreichen Premiere geht „Koblenz liest ein Buch“ im Frühsommer 2019 in die zweite Runde! Eine ganze Stadt soll dann wieder ein bestimmtes Buch lesen, hören oder bei zahlreichen Veranstaltungen darüber sprechen.

In diesem Jahr stand vom 01. April bis zum 30. Juni 2017 der Debütroman des jungen Beststellerautors Benedict Wells „Becks letzter Sommer“ im Mittelpunkt. Derzeit wälzen wir die Literaturlisten und planen neue überraschende und ungewöhnliche Literaturformate. Bleiben Sie hier auf dem Laufenden und schauen Sie, was bei „Koblenz liest ein Buch“ 2017 so alles geschah.

Veranstaltungen und Aktionen

Saisoneröffnung Kurfürstliches Schloss
Rund um das Projekt "Koblenz liest ein Buch" gibt es viele Veranstaltungen und Aktionen. Informationen zu den einzelnen Terminen finden Sie hier.

Buchauslage

Buch lesen
Das Buch liegt zum Hineinschnuppern für Sie aus. Eine Übersicht der Orte finden Sie hier.

Impressionen

Veranstaltung Freiraum
Wo Koblenz schon gelesen hat, sehen Sie hier.

Projektidee, Buch, Themen & Autor

Pressebild Becks letzter Sommer - Diogenes Verlag
Die Projektidee

Ein bestimmtes Buch wird über mehrere Wochen zum Stadtgespräch, aus dem alle lesen, vorgelesen bekommen oder mit bekannten und unbekannten Personen über die Themen des Buches sprechen. Alle Koblenzerinnen und Koblenzer sind eingeladen – in Gärten, im Friseurladen, im Bus, in Wartezimmern, in Behörden, in städtischen Räumen, auf Bühnen, in Bars und Lokalen, in Mittagspausen oder noch Feierabend, wann und wo auch immer.

Das Kultur- und Schulverwaltungsamt der Stadt Koblenz und die Buchhandlung Reuffel haben sich mit der Initiierung dieses ungewöhnlichen Literaturformats zum Ziel gesetzt, ein einziges Buch zum Gesprächsstoff und zum Gemeinschaftserlebnis für möglichst viele Menschen in Koblenz zu machen. In diesem Jahr wurde dazu der Debütroman des jungen Beststellerautors Benedict Wells „Becks letzter Sommer“ ausgewählt. Am 12. März begeisterte der Autor persönlich bei der Literaturmatinee das Publikum im Großen Haus des Theaters und eröffnete mit seiner musikalisch begleiteten Lesung nicht nur die Koblenzer Literaturtage „Ganz Ohr“, sondern gab damit auch den Auftakt für die Literatur- und Leseaktion „Koblenz liest ein Buch“. In seiner thematischen Vielfalt spricht der Roman Jung und Alt gleichermaßen an und ermöglicht einen generationenübergreifenden lebendigen Erfahrungsaustausch.

Das Buch steht von April bis Juni im Fokus zahlreicher Veranstaltungen: Lesungen, Gesprächsabende, Vorträge, eine Filmvorführung, Workshops an ungewöhnlichen oder typisch zur Handlung passenden Orten. In diesen steht entweder das Buch im Mittelpunkt oder dessen Themen werden aufgegriffen und zum Gesprächsgegenstand. 200 Leseexemplare, die an vielen verschiedenen Orten in Koblenz ausliegen, sollen möglichst viele Bürger mit dem Buch in Berührung bringen und zum Hineinschnuppern anregen. Darüber hinaus machen öffentliche Aktionen wie ein geplanter Lesemarathon oder die Nutzung eines leer stehenden Ladengeschäfts als PopUp-Literaturcafé immer wieder auf „Koblenz liest ein Buch“ aufmerksam.

Das gemeinsame Lese- und Literaturerlebnis soll Gespräche miteinander anregen und eine Kultur der Literatur und der Diskussion in unserer Stadt fördern. Damit wollen wir ein Gegenzeichen setzen, denn in unserer hektischen Alltagswelt verkümmert das Lesen oft nur zur schnellen Informationsgewinnung. Man unterhält sich mit bekannten und unbekannten Personen, lernt neue Gesichter kennen und tauscht sich über die Inhalte des Buches, seine persönlichen Eindrücke und Gedankengänge, die der Lesestoff ausgelöst hat, aus. „Koblenz liest ein Buch“ will Positives anstoßen, verbinden sowie auf unkonventionelle Art und Weise den Spaß am Lesen fördern und für Literatur begeistern. Eine neue Art des Zugangs zu Literatur in Koblenz etablieren und die Literaturszene stärken, dies sind weitere Anliegen des Projekts.

Ermöglicht wird das ehrgeizige Literaturvorhaben durch die hervorragende Zusammenarbeit verschiedener Netzwerke und Akteure. Mit großem Engagement und kreativen Ideen haben sich die Buchhandlung Reuffel, die Stadtbibliothek und ihre Stadtteilbüchereien, der Verein „Lesen und Buch“, das Theater der Stadt Koblenz, die Koblenzer Gartenkultur, die Freunde der Bundesgartenschau Koblenz 2011, die Volkshochschule, die Musikschule, die Koblenz-Touristik und das Literaturbüro Rheinland-Pfalz bei der Konzeptionierung und Umsetzung eingebracht. Unterstützt von weiteren Partnern und Leseorten, wie der Buchhandlung Heimes oder dem ISSO-Institut, wollen allesamt dafür sorgen, dass Koblenz liest. Besonderer Dank gilt dem Unternehmen Stabilus und der Sparda-Bank Südwest, die mit ihrer finanziellen Unterstützung die Realisierung des Literaturprojekts möglich gemacht habe. Das Projekt wird weiter vom Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Rheinland-Pfalz unterstützt.

„Eine Stadt liest ein Buch“ ist ein bundesweites Konzept, das bereits in verschiedenen Städten wie Frankfurt, Stuttgart, Regensburg erfolgreich stattgefunden hat. Wenn das Literaturkonzept in Koblenz Anklang findet und auf positive Resonanz stößt, planen wir eine Fortsetzung.


Das Buch

Robert Beck, Deutsch- und Musiklehrer an einem Münchner Gymnasium, ist nicht zu beneiden. Mit 37 Jahren steuert er auf eine Midlife-Crisis zu. Aus seinem Lebenstraum als Musiker einer aufstrebenden Amateurband wurde es nichts und sein sicherer Job als Lehrer ödet ihn an. Sein Liebesleben, bestehend aus rein flüchtigen Frauenbeziehungen, gibt ihm genauso wenig Erfüllung. So empfindet Beck sein Leben als ein hoffnungsloses Desaster, gefangen zwischen gesicherter Beamtenstellung und unerfüllter Selbstverwirklichung – statt ausverkaufte Stadien zu füllen organisiert er Literaturcafés und Max Goldt-Lesungen. Mit dem Älterwerden ist Beck zudem mehr und mehr abgestumpft und eigensinnig geworden. Seine Träume hat die Zeit nach und nach zurechtgestutzt oder begraben. Seiner Arbeit als Lehrer ist er längst überdrüssig, hat er diese auch nur gewählt, um seinem Vater zu gefallen. Sein einziger Weggefährte ist der ehemalige Bandkollege Charlie. Ein exzentrisch, manisch-depressiver und drogensüchtiger Deutschafrikaner, der ziellos durchs Leben treibt und in seiner Hypochondrie jeden Tag aufs Neue an tödlichen Krankheiten erkrankt. Doch zwei menschliche Begegnungen scheinen eine Wende in Becks Leben zu bringen. Er lernt die Kellnerin Lara kennen, die eigentlich so gar nicht sein Typ ist, jedoch mit der Zeit unerwartet tiefe Gefühle in ihm auslöst. Doch die Affäre ist endlich, da sich Lara an einer Modeschule in Rom beworben hat.

Zugleich entdeckt er in seiner Klasse ein unglaubliches Musiktalent: den 17-jährigen rätselhaften Einzelgänger Rauli Kantas aus Litauen, der heimlich Schlittschuh läuft und im Verborgenen eine Waffe bei sich trägt. Beck sieht im Management dieses sonderbaren Jungen die Chance, sich doch noch musikalisch zu verwirklichen. Er nimmt sich dem Jungen nicht selbst- und neidlos an, schreibt Songs für ihn und organisiert eine Release-Party in der Schulturnhalle, zu der er frühere Kontakte aus der Musikszene einlädt. Mit eigenwilligen Eigenkompositionen und Melodie begeistert Rauli das Publikum und Becks ehemaligen Bandkollegen, der ihm einen Vertrag bei Sony anbietet; dies jedoch unter der Prämisse, dass sich Beck aus dem Management zurückzieht. Noch bevor Beck darüber ehrlich zu Rauli ist, brechen er, Charlie und Rauli zu einem Roadtrip durch Osteuropa auf. Das Ziel ist Istanbul, wo Charlie nach dem Aufenthalt in einer Nervenklinik seine Mutter besuchen will. Im Gepäck hat jeder seine eigenen Probleme. Auf der Fahrt stellt sich heraus, dass eine Plastiktüte ein weiterer Grund für die Fahrt ist: Charlie hat sich zu einem gefährlichen Drogenschmuggel überreden lassen. Rauli hingegen gesteht, dass er hinter Becks Rücken das Angebot von Sony aufgrund der prekären finanziellen Situation seiner Familie längst angenommen hat. Nun ist Becks Zukunft wieder ungewiss. Rauli ist als Künstler ein Genie, er selbst nur Durchschnitt. Soll er trotzdem seine Sicherheit aufgeben und zur Musik zurückkehren, obwohl ein Scheitern wahrscheinlich ist? Im Drogenrausch erscheint Beck ein gewisser Robert Zimmermann, der ihn bestärkt, seine Träume zu leben. Nach der gemeinsamen turbulenten Reise geht Rauli nach England, wo er nicht ganz erfolgreich an seiner Musikerkarriere arbeitet. Beck hingegen wagt den Schritt und kündigt seine Stellung als Lehrer. Er setzt alles auf eine Karte und geht nach Italien, um Musik zu machen. Jahre später wartet er noch immer auf musikalische Inspiration und lebt alleine. Was mit Lara ist, bleibt unklar. Eines Abends bekommt er Besuch von Rauli, der gezeichnet von Drogen und Enttäuschungen, von den Schlägen seines Vaters berichtet und über die Zurückweisung seiner Jugendliebe Anna nie hinweggekommen ist. Er hinterlässt ihm als Abschiedsgeschenk ein Lied zur Inspiration – sein unveröffentlichtes Meisterwerk Finding Anna.

„Becks letzter Sommer" erzählt humorvoll, direkt und unverblümt, aber auch nachdenklich von existenziellen Lebensfragen, von verpassten Chancen und alten unerfüllten Lebensträumen, von schicksalhaften Begegnungen und über die Liebe, von der Leidenschaft für Musik und einem außergewöhnlichen Roadtrip am Rande des Wahnsinns, in dem noch einmal alles möglich scheint. Mitreißend weiß Benedict Wells eine Geschichte zu erzählen, die das Leben schreibt und die wohl jeden berührt: Welchen Lebensentwurf habe ich? Wie kann ich mich selbstverwirklichen? War mein eingeschlagener beruflicher Weg der Richtige? Erfüllen mich meine Aufgaben? Habe ich den Mut aus dem Alltag auszubrechen und noch einmal ganz neu zu beginnen?


Themen des Buches
In dem Roman „Becks letzter Sommer“ tauchen u.a. folgende zentrale Themen auf, die bei Veranstaltungen aufgegriffen werden oder über die gesprochen wird:


Die immerwährende Suche nach dem persönlichen Glück
Musiker, Lehrer, Lehrer-/Schülerverhältnisse, Schüler mit Migrationshintergrund
Freundschaft und Verrat, Liebe und schwierige Vater-Sohn-Beziehungen
Midlife-Crisis
Das Dilemma zwischen gesicherter Existenz und unerfüllter Selbstverwirklichung
Das „Künstlerwerden“, das Entdecken von Talenten und die Talentförderung
Von der inneren Leere, von Zweifeln und Ängsten vor Entscheidungen
Über das Älterwerden und den neidvollen Blick auf das Jung-Sein
Von der Liebe, die jeder sucht, die jeder braucht
Von Musik und Bob Dylan
Vom Mut, auszubrechen und in eine ungewisse Zukunft aufzubrechen


Bei „Becks letzter Sommer“ handelt es sich um einen besonderen Buchaufbau. Die Form greift das zentrale Thema der Musik auf: Wie in einer Langspielplatte gibt es ein Intro, eine A- und B-Seite und ein Outro. Jeweils vier Kapitel enthält eine Seite. Die sogenannten Tracks sind mit Bob Dylan-Songs betitelt. Immer wieder eingeschoben sind Rückblenden und eine Perspektive, in der der Autor selbst als Schriftsteller Ben das Leben seines ehemaligen Lehrers Beck erzählt.


Der Autor

Benedict Wells wurde 1984 in München geboren. Nach dem Abitur 2003 zog er nach Berlin. Dort entschied er sich gegen ein Studium und widmete sich dem Schreiben. Seinen Lebensunterhalt bestritt er mit diversen Nebenjobs. Er setzte alles auf eine Karte. Sein vielbeachtetes Debüt ›Becks letzter Sommer‹ erschien 2008 im Diogenes Verlag, wurde mit dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet und 2015 fürs Kino verfilmt. Auch seine Nachfolgewerke wie sein dritter Roman ›Fast genial‹ und der Roman ›Vom Ende der Einsamkeit‹ stehen auf den Bestsellerlisten. Nach Jahren in Barcelona lebt er inzwischen wieder in Berlin. Bei Veröffentlichung seines Debütromans war Benedict Wells gerade einmal 24 Jahre alt. Das Werk beinhaltet autobiographische Momente. So inspirierte ein Bekannter Wells zur Figur von Robert Beck und der Roadtrip führt auf ein persönliches Erlebnis zurück. Benedict Wells lebt inzwischen in der Schweiz.


Kaufinformationen zum Buch

Taschenbuch, 452 Seiten
978-3-257-24022-1
€ (D) 12.00


Kontakt

Kultur- und Schulverwaltungsamt
Elena Heth
Elena.Heth@Stadt.Koblenz.de
Telefon: 0261/129 1912

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Veranstaltungskalender

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