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Friedhöfe im Kreis Waldeck-Frankenberg"
Frankenberg (Eder)
(Kreis Waldeck-Frankenberg)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Frankenberg (interner
Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Die Toten der jüdischen Gemeinde
wurden zunächst in Frankenau beigesetzt. Seit
1868 hatte die jüdische Gemeinde Frankenberg einen eigenen Friedhof. Die Friedhofsfläche umfasst 6,79
ar.
In der NS-Zeit wurde der Friedhof verwüstet, jedoch 1945 wieder hergerichtet.
Eine weitere Friedhofsschändung war im November 1982.
Lage des Friedhofes
Der Friedhof liegt heute innerhalb der Stadt im Kreuzungspunkt
der beiden Straßen "Gemshäuser Weg" und "Waldecker
Straße".
Link
zu den Google-Maps
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 8.4.2010)
Erinnerungsarbeit vor
Ort - einzelne Berichte
Juli
2020:
Dokumentation des Friedhofes
erstellt - online zugänglich
Zugänglich über
https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/gsearch/sn/juf?q=Frankenberg&submit=LAGIS-Suche:
angezeigt werden 92 Grabstätten, darunter die des jüdischen Friedhofes in
Frankenberg.
|
Artikel
von Karl-Hermann Völker und Klaus Jungheim in der "hna.de" vom :
"Letzte steinerne Zeugen. Jüdische Grabsteine in Frankenberg sind
im Internet zugänglich
Jüdische Grabsteine in Frankenberg sind jetzt auch im Internet zugänglich.
Immer wieder kam es in den vergangenen Jahren vor, dass Gäste aus Übersee
die Stadt Frankenberg als Heimatort ihrer jüdischen Vorfahren aufsuchten.
Dann begleitete sie Stadtarchivar Dr. Horst Hecker zum Jüdischen Friedhof am
Gernshäuser Weg, ging mit ihnen zu den Grabstellen von Großeltern oder
anderer Verwandten und erlebte mit, wie sie im Gedenken an sie das 'Kaddisch'
beteten. Manchmal fiel dann die Äußerung: 'Diese Gräber sind für uns der
einzig noch vorhandene, authentische Ort der Erinnerung. Den Menschen, die
in den NS-Tötungsfabriken des Holocaust umkamen, wurde selbst eine letzte
Ruhestätte verwehrt.' Für sein 2011 erschienenes, in Hessen einzigartig
umfassendes Werk 'Jüdisches Leben in Frankenberg' hat Dr. Hecker auch
sämtliche 72 Grabsteine des jüdischen Friedhofes in Frankenberg
fotografiert, beschrieben und ihre Inschriften, soweit noch lesbar,
entziffert. Im dritten Teil des fast 600-seitigen Buches nahm er sie alle in
seine Dokumentation als 'letzte steinerne Zeugen' auf und sicherte damit die
Daten für Wissenschaft und Genealogie. Darauf konnte die Historikerin
Kristin Langefeld zurückgreifen, als sie jetzt im Auftrag der Kommission der
Geschichte der Juden in Hessen alle Grabstätten des Jüdischen Friedhofs
Frankenberg in das LAGIS-Modul 'Jüdische Grabstätten' übertrug. Das
Landesgeschichtliche Informationssystem Hessen (lagis-hessen.de), das vom
Landesamt für hessische Geschichte und Landeskunde Marburg betreut wird,
bietet Internet-Nutzern eine Fülle von Bildern, Karten, Dokumenten, Daten zu
Geschichte und Zeitgeschichte, darunter auch ein Verzeichnis der jüdischen
Friedhöfe in Hessen. In einem Schreiben an das Stadtarchiv Frankenberg
informierte Kristin Langefeld nun, dass die Übertragung und Bearbeitung des
Frankenberger Jüdischen Friedhofs abgeschlossen und alle Grabstätten nun im
LAGIS-Modul recherchierbar sind. 'Von mir und im Namen des Landesamts
nochmals herzlichen Dank für die hervorragenden Vorarbeiten', schrieb die
Mitarbeiterin. Bei seiner Erfassung der zum Teil hebräischen Inschriften und
Symbole auf den jüdischen Grabsteinen, deren älteste teilweise schon stark
verwittert waren, holte sich Historiker Hecker 2011 auch Hilfe von
Fachkollegen. Gemeinsam mit Professor Dr. Klaus Werner, Beauftragter des
Landesverbandes der jüdischen Gemeinden in Hessen für die Betreuung der 350
erhalten gebliebenen Begräbnisstätten, und Hanna Salomon vom Jüdischen
Museum Frankfurt gelang ihm besonders bei den ganz alten Steinen auf der
Ostseite des Friedhofs, letzte Aussagen zu Glauben, Familie und Beruf der
einst fest im sozialen Leben der Stadt Frankenberg verwurzelten jüdischen
Bürger zu sichern.
Info: Die Geschichte aller jüdischen Familien in Frankenberg ist in Horst
Heckers vergriffenem Buch zur jüdischen Bürgerschaft Frankenbergs
nachzulesen. Darauf kann online auf der Homepage des Frankenberger
Geschichtsvereins unter vhghessen.de/frankenberg zugegriffen werden.
online eingestellt bzw. über
file:///C:/Users/Joach/AppData/Local/Temp/Hecker_Juedisches%20Leben%20in%20Frankenberg_web.pdf
Ewiges Ruherecht. Seit 1868 besteht ein Jüdischer Friedhof in
Frankenberg, einer von 350 erhalten gebliebenen in Hessen. Leben, Tod, Ruhe
und ewiges Leben sowie Gedenken, Erinnern und Bewahren sind im Judentum eng
miteinander verknüpft. Auf jüdischen Friedhöfen wird der Mensch in seiner
Ganzheit begraben, für die hier Bestatteten gilt ewiges Ruherecht. Die
NS-Barbarei zerstörte in vielen hessischen Orten auch diesen Teil jüdischer
Kultur. Friedhöfe wurden von Nazis verwüstet oder geschändet, so auch 1937
in Frankenberg. Dass der Jüdische Friedhof der Stadt Frankenberg von der
dortigen Friedhofsverwaltung vorbildlich gepflegt wird, wurde in den
vergangenen Jahren bei den regelmäßigen Visitationen durch Vertreter des
Landesverbandes jüdischer Gemeinden in Hessen ausdrücklich gelobt. zve"
Link zum Artikel |
Links und Literatur
Links:
Quellen:
Hinweis
auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Frankenberg
und umliegender Orte |
In der Website des Hessischen Hauptstaatsarchivs
(innerhalb Arcinsys Hessen) sind die erhaltenen Familienregister aus
hessischen jüdischen Gemeinden einsehbar:
Link zur Übersicht (nach Ortsalphabet) https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/llist?nodeid=g186590&page=1&reload=true&sorting=41
Zu Frankenberg sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur
Einsichtnahme weiter über "Digitalisate anzeigen"):
HHStAW 365,178 Die Führung der Synagogenbücher und die Erhebung
von Kultussteuern in der jüdischen Gemeinde Frankenberg 1752 -
1842; enthält Listen von Steuerpflichtigen in der jüdischen Gemeinde
Frankenberg 1834 - 1839 und Erlasse des Landratsamtes Frankenberg zur
Führung von Geburts-, Trau- und Sterberegistern in den
Synagogengemeinden des Landkreises, 1840 - 1840; enthält auch Angaben zu
Personen in Dodenhausen, Frankenau, Geismar, Gemünden/Wohra, Grüsen,
Röddenau, Rosenthal, Schiffelbach; darin auch: Verzeichnis aller
männlichen Juden aus den Synagogengemeinden Gemünden/Wohra, Rosenthal
und Frankenau mit Angabe von Namen, Gewerbe, Geburtsort sowie Geburts-
und zum Teil Sterbedaten, 1752 - 1841 https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3732249
HHStAW 365,184 Trauregister der Juden von Frankenberg 1824 -
1898; enthält auch Angaben zu Trauungen in Geismar und Röddenau
https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4971246
HHStAW 365,177 Geburtsregister der Juden von Frankenberg 1824
- 1899; enthält auch Angaben zu Geburten in Geismar und Röddenau;
darin auch Jüdisches Geburtsregister zur Militär-Stammrolle der Gemeinde
Frankenberg, 1824 - 1886
https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4607208
HHStAW 365,185 Sterberegister der Juden von Frankenberg
1824 - 1900; enthält auch Angaben zu Verstorbenen aus Geismar
und Röddenau https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3732250
HHStAW 365,183 Geburtsregister der Juden von Frankenberg 1851
- 1864 https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v1030575
HHStAW 365,181 Geburtsregister der Juden von Frankenberg 1851
- 1873 https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v825430
HHStAW 365,180 Sterberegister der Juden von Frankenberg
1851 - 1874 https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3500075
HHStAW 365,182 Geburtsregister der Juden von Frankenberg 1856
- 1868 https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v1900685
HHStAW 365,179 Sterberegister der Juden von Frankenberg
1856 - 1874 https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4782867
|
|
Familienregister bei LAGIS: allgemeine Register (inklusive der
jüdischen Register) siehe über
https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/gsearch/page/1/pageSize/30/sn/pstr?q=Stadtbezirk+Frankenberg
|
Literatur:
| Arnsberg I,190-192. |
| Uli Dolenschall: Hier lebte... Zur
Vertreibung der jüdischen Bevölkerung Frankenbergs. Hg. VHS
Kreis-Volkshochschule 1994. Online
zugänglich |
| Weitere Literatur siehe auf der Seite
zur Synagoge in Frankenberg (interner Link) |
|
Horst
Hecker: Jüdisches Leben in Frankenberg.
Geschichte der Gemeinde und ihrer Familien.
Mit Beiträgen über die Juden in Geismar und Röddenau sowie einer
Dokumentation des jüdischen Friedhofs
(592 Seiten, reich bebildert, Farbteil mit sämtlichen
Grabsteinen).
Schon im Mittelalter lebten in Frankenberg Juden. Am Ende des
Dreißigjährigen Krieges entstand eine dauerhaft jüdische Gemeinde, die
auf dem Höhepunkt über 130 Mitglieder zählte. Während der frühen
Neuzeit führten sie eine höchst unsichere Existenz am Rande der
Gesellschaft; bis zur Emanzipation im 19. Jahrhundert war ihr Leben
geprägt von vielfältiger rechtlicher, sozialer und wirtschaftlicher
Diskriminierung. Aufgrund ihrer beruflichen Beschränkungen mussten sie
ihr Auskommen überwiegend als Vieh- und Warenhändler suchen, im 19. und
20. Jahrhundert spielte der Textilhandel eine große Rolle.
Seit dem Kaiserreich waren die Juden in Frankenberg weitgehend integriert,
mit der christlichen Bevölkerung lebten sie in guter Nachbarschaft. Viele
von ihnen waren Mitglieder in städtischen Vereinen, sie engagierten sich
auf sozialem Gebiet und waren gute Patrioten, die ihre Heimat
liebten.
Mit dem Machtantritt der Nazis 1933 änderte sich dies alles grundlegend:
Systematische Verfolgung und Demütigung bestimmten fortan den Alltag der
Juden auch in Frankenberg. Wer nicht rechtzeitig emigrieren konnte, wurde
in den Konzentrationslagern und Vernichtungslagern umgebracht. Über 30
jüdische Frankenberger, Männer, Frauen und Kinder, fielen dem
nationalsozialistischen Judenmord zum Opfer. Das
Buch ist online zugänglich (pdf-Datei, auch über
http://vhghessen.de/frankenberg/Hecker_Juedisches%20Leben%20in%20Frankenberg_web.pdf)
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In
den fast sieben Jahrzehnten, die seit der Deportation der letzten Juden
vergangen sind, ist die Erinnerung an die jüdische Geschichte
Frankenbergs weitgehend verblasst, nur wenig zeugt heute noch von der
einstmals blühenden Gemeinde. Um diesen wichtigen Teil der Stadtgeschichte
im Gedächtnis künftiger Generationen zu bewahren und zugleich als
Mahnung, Vorurteilen, Intoleranz und Rassenhass keinen Raum zu geben, hat
der Frankenberger Stadtarchivar Dr. Horst Hecker dieses Buch mit großer
wissenschaftlicher Gründlichkeit geschrieben, dabei eine Fülle von
genealogischen Daten gesichert und sie mit vielen Bildzeugnissen aus dem
Leben der jüdischen Bürger der Stadt illustriert.
Das Buch "Jüdisches Leben in Frankenberg" ist erhältlich
beim Verein für hessische Geschichte und Landeskunde Kassel, Zweigverein
Frankenberg, zum Preis von 30 Euro.
Bestelladresse: Karl-Hermann Völker, Waldenserstraße 3, 35099
Burgwald. Mail
(Karl-Hermann.Voelker[et]t-online.de). |
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