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Friedhöfe in der Region"
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Gailingen
am Hochrhein (Kreis Konstanz)
Jüdischer Friedhof
Jewish Cemetery - Cimetière juif
(bitte besuchen Sie auch die Website des Jüdischen Museums Gailingen www.jm-gailingen.de)
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite
zur Synagoge in Gailingen (interner
Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Die mit Schutzbrief von 1657 aufgenommenen sechs jüdischen
Familien konnten wenige Jahre nach ihrer Aufnahme einen Friedhof unterhalb des "Bürglischlosses"
(Genterweg) anlegen. Der Friedhof wurde alsbald der zentrale jüdische Friedhof
für die im Hegau lebenden jüdischen Familien. So wurden auf ihm auch die verstorbenen Juden aus
Randegg (bis 1746), Wangen
(bis 1826) und Worblingen (bis 1857/58)
sowie teilweise aus Donaueschingen
und anderen Orten beigesetzt. Das Friedhofsgrundstück gehörte der Ortsherrschaft. Bis 1830 hatte
die jüdische Gemeinde dem Gailinger Grundherrn ein jährliches
"Begräbnisgeld" in Höhe von vier Gulden zu bezahlen. Im 19.
Jahrhundert kam der Friedhof in das Eigentum der jüdischen
Gemeinde.
Der Friedhof wurde in der Folgezeit mehrfach erweitert (erstmals 1765) und
umfasste schließlich eine Fläche von 157,74 a. Die Instandhaltung des
Friedhofes und die Bestattung der Toten wurde von Mitgliedern der 1676
gegründeten Beerdigungsbruderschaft (Chewra Kadischa) besorgt.
Auf dem Friedhof befindet sich heute noch die Friedhofshalle (Taharahäuschen)
mit den an der Außenwand
angebrachten,
1938 aus der Synagoge geretteten Gedenktafeln für die 16 jüdischen Gefallenen
des Ersten Weltkriegs und eine 1948 eingerichtete Gedenkstätte für die durch
die Deportationen umgekommenen Juden aus Gailingen. Die beiden Gedenktafeln für
die Gefallenen wurden im Herbst 2012 nach einer aufwändigen Säuberung und nach
der Verfolgung der Namen und Daten in das jüdische Museum im Bürgerhaus in
Gailingen verbracht. An der Wand des Taharahauses finden sich seitdem Replikate
dieser Tafeln.
Die Lage des Friedhofes
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Einer der beiden Eingänge
zum
Friedhof |
Hinweistafeln
am Eingang |
Die aus der Synagoge geretteten
Gefallenen- Gedenktafeln an
der
Friedhofhalle |
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Teilansichten des
Friedhofes im älteren Teil |
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Teilansicht im
neueren Teil |
Links: Grabstein für Jeanette
Marx
Weil geb. Guggenheim (1846-1921),
rechts: für Babette Neuburger
geb.
Seligmann (1844-1921) |
Grabstein in kleinem Mausoleum
für Ludwig Rothschild (1849-1915)
und Hannchen Rothschild geb. Moos
(1856-1912) |
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Grabstein für Stabsarzt
Karlmann Heilbronn (1858-1921)
und Dr. Anna Heilbronn
(1866-1937) |
Grabstein für Daniel J.
Guggenheim
(1867-1924 und Selma Guggenheim
geb. Rothschild mit Gedenktafel
für
den gefallenen Sohn Erwin Guggenheim |
Neuere Gräber
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Grabstein Dorline Guggenheimer
geb. Bloch (1863-1926) mit
"trauerndem Baum" als Symbolik |
Am 19.9.1948
aufgestelltes Denkmal für die 1940 nach
Gurs deportierten Gailinger Juden |
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Grabstein für Joseph
Guggenheim
(1899-1968) und Blanche Guggenheim
geb. Mane (1906-2003; letzte
bisherige Beisetzung) |
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