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Zur Übersicht über "Jüdische
Friedhöfe in der Region"
Zur Übersicht über
die Friedhöfe im Elsass
Hégenheim (Dep. Haut Rhin /Alsace / Oberelsass)
Cimetière juif / Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite
zur Synagoge in Hégenheim (interner Link)
Zur Geschichte des jüdischen Friedhofes
Am 9. Januar 1673
verkaufte Hannibal von Bärenfels, der damalige Grundherr des Ortes, der jüdischen
Gemeinde ein erstes Grundstück zur Anlage eines Friedhofes der Juden in
Hegenheim. Bis dahin waren die verstorbenen Juden der Region im jüdischen
Friedhof in Zwingen (Basel-Land) beigesetzt worden.
Bis zur Gegenwart wurden auf dem mehrfach erweiterten Friedhof in Hegenheim etwa
6.000 (nach anderen Schätzungen 7.000 bis 8.000) Personen beigesetzt, womit der
Hegenheimer Friedhof einer der größten jüdischen Friedhöfe der Region ist.
Er war lange Begräbnisplatz für das südliche Elsass (bis zu 50 Gemeinden) und
die Nordwestschweiz. Die Juden aus Basel
konnten erst 1903 einen eigenen Friedhof anlegen; selbst die Juden aus Bern
haben bis zur Anlage eines Friedhofes 1871 ihre Toten hierher gebracht. Etwa
2.800 Grabsteine sind erhalten, viele der alten Grabsteine sind umgestürzt und
im Boden versunken oder auch vom Friedhof gestohlen wurden (Grabsteine fanden
sich schon u.a. als Fundamentsteine für ein Wohnhaus am Ort). In der NS-Zeit
sollte der Friedhof zu einem Fußballplatz werden, doch wurde auf Grund der
Unebenheit des Geländes von diesem Plan wieder Abstand genommen.
Der Friedhof ist heute Eigentum des Consistoire Israelite du Haut-Rhin in
Colmar, wird aber von der israelitischen Gemeinde Saint-Louis
betreut. Es finden jährlich noch zwei bis drei Beisetzungen auf dem Friedhof
statt.
Vgl. Presseartikel "Basels
jüdischer Friedhof lag früher im Elsass" (BZ vom 7. Mai 2015).
Aus der Geschichte des Friedhofes
Aufruf der Friedhofsveraltung zu einer Spendenaktion zum Erhalt des Friedhofes
1903
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. November 1903: "Hegenheim,
im November (1903). Die Verwaltung des israelitischen Friedhofes
hierselbst, bestehend aus den Herren Rabbiner Dr. S. Schüler, W. Dreyfus,
M. Nordmann - Hegenheim, E. Weil - St. Ludwig, L. Eisemann - Basel und Dr.
A. Nordmann - Basel sieht sich veranlasst, folgenden Appell an das
jüdische Publikum zu richten:
Der altehrwürdige, im Jahre 1663 begründete israelitische Friedhof in
Hegenheim, der bis vor kurzem so vielen Gemeinden des Oberelsass und der
Schweiz als Begräbnisstätte diente, und auf dem so viele liebe
Familienangehörige der jetzigen Generation ihre letzte Ruhestätte
gefunden haben, ermangelt der Mittel zu seiner Erhaltung und zu seiner
wenn auch beschränkten Fortdauer. Die unumgängliche Erwerbung neuen
Terrains, die Einfriedigung desselben, die dringend notwendige Herstellung
neuer Gebäulichkeiten und namentlich die laufenden Ausgaben für den
Unterhalt erfordern Mittel, die unserer Verwaltung leider nicht zu Gebote
stehen und die, da die früher zugehörigen Gemeinden größtenteils jetzt
eigene Friedhöfe besitzen, wir auf dem Wege der regelmäßigen Einnahmen
nicht aufbringen können.
Unter diesen Umständen haben wir uns verpflichtet gefühlt, rechtzeitig
Schritte zu unternehmen, um den Fortbestand unseres Friedhofes zu sichern
und ihn vor dem Verfall zu bewahren. In diesem Sinne ist die Verwaltung
beauftragt worden, Mittel zu einem Fonds zu sammeln, der dazu dienen soll,
den Friedhof für ewige Zeiten in einem würdigen Zustand zu
erhalten.
Wir wenden uns auch an Sie mit der Bitte, schon aus Verehrung für Ihre
Vorfahren, uns in unserem Unternehmen unterstützen zu wollen und
diejenigen Ihrer Verwandten und Bekannten, deren Adressen wir nicht
kennen, zu veranlassen, zu diesem guten Werke beizusteuern (hebräisch und
deutsch:) Zur Ehre der Lebenden sowohl wie zur Ehre der Toten!
Wir unterscheiden bei unserer Sammlung zweierlei Arten der Zeichnungen,
nämlich erstens einmalige und zweitens jährliche Beiträge, und
überlassen es den geehrten Gebern ob sie für beide oder nur für eine
Art derselben zeichnen wollen.
Die Liste der Gaben wird im geeigneten Zeitpunkt veröffentlicht werden.
Die Verwaltung ist bereit, Zeichnungen oder Gaben entgegen zu
nehmen.
Wir sprechen Ihnen schon im Voraus unseren innigsten Dank aus für ihre
eigenen Beiträge sowohl, wie für Ihre Bemühungen zur Unterstützung
unseres Werkes.
Anmerkung der Redaktion. Wir befürworten den Aufruf für diesen edlen
Zweck auf das Kräftigste und hoffen, dass viele Leser unseres Blattes,
die noch Beziehungen zu jener ehrwürdigen Ruhestätte haben, derselben
nunmehr gedenken werden." |
Bericht über die Generalversammlung der Friedhofkommission am 17. September
1911
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 22. September
1911: "Hegenheim. Am 17. September fand hier, wie alljährlich
die Generalversammlung der Friedhofskommission statt. Dr.
Nordmann erstattete den Jahres- und Kassenbericht. Aus ersterem
erfuhren wird, dass im abgelaufenen Jahr 21 Beerdigungen stattgefunden
haben (4 aus Hegenheim, 2 aus St. Ludwig, 1 aus Kembs, 1 aus Uffheim, 2
aus Hüningen, 1 aus Langental, 1 aus Nizza, 9 aus Basel), und dass die
Bau und Reparaturarbeiten nunmehr beendigt sind. Der Stand der Kasse ist
insofern als nicht ungünstig zu bezeichnen, als die Sammlung der
seinerzeit subskribierten Jahresbeiträge mit Erfolg fortgesetzt wird. Der
definitive Abschluss des Baukontos wird erst im nächsten Jahre vorgelegt
werden können. Am 26. Februar hatte in St. Ludwig unter dem Vorsitz des
Herrn Dreyfus eine außerordentliche Generalversammlung stattgefunden,
deren Haupttraktandum die Besprechung eines Gesuche der Gemeinde Basel um
Mitbenutzung des Hegenheimer Friedhofes war. Der Grund zu diesem Gesuche
liegt darin, dass der Baseler Friedhof,
der erst vor 8 Jahren angelegt worden war, sich für die allernächste
Zeit schon als zu klein erwiesen hat, und dass Terrains neben demselben
nicht mehr zu haben sind, eventuell nur unter den größten Opfern, Die
Verwaltung konnte dem Gesuche nicht entsprechen, da von Seiten Basels in
Hegenheim nur Passanten begraben werden sollten und Leute, die sich nur
kurze Zeit in Basel aufgehalten haben, weil solches dem Ansehen des
Friedhofes schaden könnte und übrigens auch religionsgesetzlich unzulässig
ist (Joreh Deah 363,2).
Zu Beginn dieser Sitzung hatte Herr Dr. Nordmann die traurige Pflicht
erfüllt, den Anwesenden Mitteilung zu machen von dem Ableben der beiden
ältesten Mitglieder der Verwaltung, des Herrn Emil Weil aus St.
Ludwig und des im ganzen Ober-Elsaß und der Provinz unter dem Namen
'Monsieur' bekannt gewesenen, langjährigen Sekretärs Herrn M. H.
Günzburger aus Hegenheim." |
Lage des Friedhofes
An der Rue de Hagenthal, unmittelbar am
Ortsende von Hegenheim gelegen.
Link zu den Google-Maps
(der Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)
Größere Kartenansicht
Fotos
Der Friedhof im
Frühjahr
2004
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Blick über den Friedhof zum
Taharahaus / Haus des
Friedhofswärters |
Teilansicht
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Denkmal für die in der
NS-Zeit ermordeten
Juden aus Hegenheim,
Huningue,
Saint-Louis,
Sierentz
und Uffheim |
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Alter Grabstein mit
Levitenkanne
und Schalen |
Im alten
Friedhofsteil |
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Teilansichten des
Friedhofes |
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Auf dem linkem Grabstein:
Kanne
der Leviten |
Blick über den
neuen Friedhofsteil |
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In 2004 neueste
Gräberreihe |
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Fotos Frühjahr
2007
(Fotos von Detlef Ernst Rosenow, Karlsruhe, Aufnahmedatum 13.3. und
6.5.2007) |
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Haus der Friedhofwärters /
Taharahaus
(ab hier Aufnahmen am 13.3.2007) |
Blick auf den Friedhof von der
vorbeiführenden Straße |
Blick vom Eingang am
Friedhofwärterhaus
zum neuen Teil |
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Teilansichten des
Friedhofes (neuere Teile) |
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Grabstein Dr. Achilles
Nordmann (1863-1937) und
Cecile Nordmann geb. Ullmann (1874-1959)
(ab hier Aufnahmen am 6.5.2007) |
Grabstein für Julie Güntzburger - Ullmann
(1848-1917)
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Grabstein für Celestine
Dreyfus-Blum
von Quatzenheim, gest. 1900 in Basel
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Grabstein für Fanny Wormser
geb. Ebstein,
Verwalterin des Israelitischen Asyls in Hegenheim |
Teilansichten des
Friedhofes
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Teilansichten des
Friedhofes |
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Denkmal für die in der
NS-Zeit
ermordeten Juden |
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Im neueren Friedhofsteil |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Nordmann, Achilles: Der israelitische Friedhof in Hegenheim.
Wackernagelsche Verlagsanstalt Basel 1910. 205 Seiten. |
| Hüttenmeister,
Gil und Rogg, Lea: Der jüdische Friedhof in Hegenheim. Le Cimetière
Israélite de Hégenheim (Haut-Rhin). Ca. 130 S. mit 30 Abb. und einer
CD-ROM sowie einem farbigen Faltplan und einem Inventar sämtlicher
hebräischer Grabsteininschriften (mit deutscher Übersetzung) auf
CD-Rom. ISBN 3-89735-194-3. € 24,- Informationen: hier
anklicken oder beim Verlag Regionalkultur: hier
anklicken
Le livre: enc. 130 pages, un CD-ROM et un plan en couleur - prix € 24.- /
CHF 38,- Distribution en France et en Suisse: Verlag Schwabe & Co. AG -
ISBN 3-7965-1899-0. www.schwabe.ch
Bestelladresse: E-MailDie Aufsätze in deutscher und französischer
Sprache sind der Geschichte des Dorfes Hegenheim, seinem Judenfriedhof und
den jüdischen Begräbnissitten gewidmet. Eine repräsentative Auswahl von
Grabsteinen ist in Wort und Bild beigefügt. Ein alphabetisches Register
erleichtert die genealogische Forschung. Auf einem Friedhofsplan sind alle
Grabsteine mit Umrissen und Lage eingetragen, und die beigefügte CD-ROM
erfasst alle Steine samt hebräischer Beschriftung und deutscher Übersetzung
sowie weitere Angaben.
La documentation comprend des textes en français et en allemand sur
l'histoire de la communauté de Hégenheim et de son cimetière. S'y ajoute
un choix représentatif de pierres tombales avec photos, inscriptions et
traductions des textes hébreux en allemand et en français. Un registre
généalogique alphabétique contient tous les noms de défunts, un plan
détaillé en couleurs localise individuellement chaque pierre tombale. Un
CD-ROM donne toutes les inscriptions des 2.800 stèles funéraires aved
traduction en allemand et des informations supplémentaires tirées de
sources différentes.
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