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Zur Übersicht über "Jüdische
Friedhöfe in der Region"
Zur Übersicht über
die Friedhöfe im Elsass
Hattstatt / Herrlisheim
près Colmar (dt.
Herlisheim)
(Dep. Haut Rhin /Alsace / Oberelsass)
Cimetière juif / Jüdischer Friedhof
Hinweis: es gibt noch ein weiteres Herrlisheim (Bas Rhin; mit
jüdischem Friedhof))
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinden in Hattstadt und Herrlisheim
Siehe Seite zur jüdischen
Geschichte in Hattstadt (interner Link)
Siehe Seite zur jüdischen Geschichte in Herrlisheim
(interner Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Der Friedhof zwischen den beiden Orten
Hattstadt und Herrlisheim wurde am Ende des 18. Jahrhunderts angelegt. Es sind etwa
600 Grabsteine vorhanden. Der Friedhof wird bis zur Gegenwart betreut von der
Organisation "Les Bienfaiteurs du Cimetière Israélite de
Hattstatt-Herrlisheim".
Schändung des Friedhofes (1915)
Anmerkung: Die Schändung könnte auch auf dem Friedhof in
Herrlisheim (Bas Rhin) gewesen sein.
Artikel in "Der Gemeindebote" vom 17. September 1915: "Auf dem
israelitischen Friedhof in Herlisheim wurde von bisher unbekannten Tätern
eine große Zahl von Grabsteinen umgeworfen und zertrümmert, ebenso auch
Marmorplatten." |
Die Lage des Friedhofes
Link zu den Google-Maps
(der grüne Pfeil markiert die Lage des
Friedhofes)
Größere Kartenansicht
Fotos
Die Geschichte der Schändungen
Der Friedhof in Hattstadt / Herrlisheim prés Colmar ist nach 1945 bereits
sechsmal geschändet worden, die letzten Male vor Dezember 2018 im April 2004
(siehe Fotos und Bericht unten) sowie am 30.
August 1992, als 193 Grabsteine umgeworfen und viele davon zerstört wurden. Die
Täter von 2004 konnten ermittelt werden. 2007 endete ein Prozess gegen sie mit hohen
Freiheitsstrafen.
Die Schändung im April 2004
In der Nacht vom 28. auf den 29. April 2004 ist zum wiederholten Mal der
Friedhof von Herrlisheim-près-Colmar schwer geschändet worden. Auf 127
Grabsteinen wurden mit roter Farbe Hakenkreuze und SS-Runen sowie beleidigende
antijüdische Parolen wie "Juden raus" aufgesprüht.
Fotos des Verbrechens
(Fotos: Pressefotos)
Am 6. Mai 2004 fand eine Zeremonie gegen die Schändung des
jüdischen Friedhofes in Colmar statt, an der Christen, Juden und Muslime
teilnahmen. Dazu ein Bericht aus der "Basler
Zeitung" vom 7.5.2004:
Zeremonie gegen Schändung von jüdischem Friedhof
Colmar.
DPA/BaZ. Knapp eine Woche nach der Schändung von 127 Gräbern auf einem jüdischen Friedhof in Herrlisheim bei Colmar haben Vertreter der
großen Glaubensgemeinschaften und der Politik in einer Zeremonie Fremdenhass und Antisemitismus verurteilt.
"Wir sind hier, um gemeinsam zu kämpfen. Der Antisemitismus ist nicht nur ein jüdisches Problem, er geht uns alle an", sagte der
Großrabbiner von Frankreich, Joseph Sitruk, am Donnerstag in Herrlisheim. Der Pariser Erzbischof Kardinal Jean-Marie Lustiger rief zu Toleranz und gegenseitigem Respekt auf.
Premierminister Jean-Pierre Raffarin hatte die Zeremonie angeregt und Erziehungsminister Francois Fillon ins Elsass geschickt. Fillon sagte dort vor Juden, Christen und Muslimen: "Wir stehen gemeinsam vor diesem geschändeten Friedhof. Wir gehören zur selben Familie und zum selben freien und toleranten Land."
Fillon versprach, dass die Täter gefasst und vor Gericht gestellt würden. Die Schändung bezeichnete er als nihilistischen Akt des Hasses. Unterdessen hat die Staatsanwaltschaft Colmar für die Aufklärung der Tat eine Sonderkommission gebildet.
Staatsanwalt Pascal Schultz sagte, bislang seien alle Spuren auf und um den Friedhof aufgenommen worden. Eine DNA-Untersuchung könne möglicherweise Aufschluss über die Täter bringen,
hieß es. Ihnen drohen bis zu drei Jahre Gefängnis und 45'000 Euro Geldstrafe.
Die Gräber waren in der Nacht zum 30. April mit Hakenkreuzen und antisemitischen Parolen beschmiert worden. Die Täter schändeten eine Stele mit einer deutschen Parole und
hinterließen eine Deutschland- Fahne mit einer deutschen Hetz-Aufschrift.
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Zu dieser Veranstaltung siehe die Bericht mit Fotos bei www.sdv.fr:
hier
anklicken und (2. Teil) hier
anklicken |
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Pressemitteilung
vom 12. September 2007:
Freiheitsstrafen für Schänder jüdischen Friedhofs
im Elsass
Colmar (AFP) — Im Prozess um die Schändung eines jüdischen Friedhofs
im Elsass hat das Amtsgericht in Colmar einen 37 Jahre alten Elsässer aus
der Neonaziszene zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Gericht sah es
als erwiesen an, dass der frühere Wachmann den Anschlag auf den
Judenfriedhof von Herrlisheim bei Colmar angestiftet hatte. Zwei
mitangeklagte junge Männer erhielten Freiheitsstrafen von 18 und sechs
Monaten. Gegen den 37-Jährigen läuft auch ein Ermittlungsverfahren wegen
der Ermordung eines Marokkaners und eines Sprengstoffanschlags auf einen
anderen Araber. Die Täter hatten
am 30. April 2003 insgesamt 117 der 400 Grabsteine des alten Friedhofs mit
Hakenkreuzen und Nazi-Parolen beschmiert. Andere Grabsteine verhüllten
sie mit deutschen Flaggen. Auf einer Stele am Eingang des Friedhofs, in
der ein jüdisches Gebet eingraviert ist, hinterließen die Täter die
deutsche Aufschrift "Juden raus". Der
Hauptangeklagte, der der Neonaziszene nahe steht und sich als Bewunderer
des Dritten Reichs bezeichnet, gilt als Kopf des Trios. Wie seine 27 und
28 Jahre alten Mitläufer zeigte er während der dreitägigen Verhandlung
Reue und entschuldigte sich bei der jüdischen Gemeinde. Das Gericht
zeigte sich davon wenig beeindruckt, zumal der 37-Jährige einschlägig
vorbestraft ist: Im vergangenen Jahr wurde er wegen der Versendung
antisemitischer E-Mails verurteilt. Der Mann biete "keine Gewähr,
dass er solche Taten nicht wiederholen könnte", sagte Staatsanwalt
Pascal Schultz. Ihren
Anwälten zufolge wollten die Männer mit dem Anschlag in der Nacht zum
30. April an Hitlers Todestag erinnern. Das Datum des 30. April 1945, an
dem Hitler Selbstmord begangen hatte, war auf mehrere Gräber gesprüht.
Die Schändung des jüdischen Friedhofs hatte damals über Frankreichs
Grenzen hinaus Abscheu und Empörung hervorgerufen. Mehrere Mitglieder der
französischen Regierung und der damalige Präsident des israelischen
Parlaments, Reuven Rivlin, kamen nach Herrlisheim und erwiesen den Toten
die Ehre. |
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Weitere Schändung des Friedhofes im
Dezember 2018
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Im Dezember 2018 wurde der jüdische Friedhof
in Herrlisheim erneut geschändet. Insgesamt 37 Grabsteine und das Denkmal
zur Erinnerung an die Opfer der NS-Zeit wurden mit antisemitischen Graffiti
beschmiert. |
Presseartikel:
- Bericht von Ralph Ellis in der Website von CNN vom 14. Dezember 2018
"Jewish cemetery outside Strasbourg vandalized..."
- Pressemitteilung in "Tachles" vom 13. Dezember 2018: "Herrlisheim.
Jüdischer Friedhof vandalisiert..."
- Artikel in Ouest Franc vom 14. Dezember 2018:
"Stèles juives profanées en Alsace. Castaner évoque un groupuscule
d'ultradroite..."
- Artikel in francebleu.fr vom 14. Dezember 2018:
"Cérémonie de recueillement après la profanation du cimetière juif de
Herrlisheim..."
sowie weitere Artikel, zu recherchieren über Google News unter "Herrlisheim
cimetiere". |
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Links
Zum Friedhof allgemein:
Zur Schändung des Friedhofes:
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