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Friedhöfe in der Region"
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Heilbad Heiligenstadt (Kreisstadt
des Kreises Eichsfeld, Thüringen)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Heiligenstadt (interner
Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Ein jüdischer Friedhof wurde in
Heiligenstadt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts angelegt. Das älteste
Grab ist von 1829 für einen sechs Monate alten verstorbenen Jungen,
dessen Eltern gerade erst nach Heiligenstadt gezogen waren. Zu seiner Beisetzung
wies die Stadt der Familie ein Grundstück zu, das damals noch außerhalb der
Stadt lag. Das Grundstück umfasste 8,87 ar und wurde in der Folgezeit zum
jüdischen Friedhof Heiligenstadts. Die in der NS-Zeit letzte Beisetzung war 1940.
Sehr wahrscheinlich gab es auch noch 1947 eine Beisetzung (Pauline Löwenstein
in einem Grab ohne erhaltene Inschrift).
Insgesamt gibt es etwa 75 Grabstätten auf dem Friedhof.
Der Friedhof ist umgeben von einem
schlichten Holzzaun.
Im April 2013 wurde in Anwesenheit des Vorsitzenden der jüdischen
Landesgemeinde Thüringen Prof. Reinhard Schramm und des Vorstandsmitgliedes
Herr Mariamis sowie des Erfurter Rabbiners Konstantin Pal eine Informationstafel
am Friedhof angebracht.
Lage des Friedhofes
Der Friedhof liegt an der Schillerstraße bzw. Querstraße
"Am jüdischen Friedhof".
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Lage des jüdischen Friedhofes
in Heilbad Heiligenstadt auf dem dortigen Stadtplan:
der Link zeigt direkt die Lage des jüdischen Friedhofes an;
bzw. über "Einrichtungen" weiterklicken zu
"Friedhof, jüd." |
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 28.4.2011)
Anmerkung: auf dem Friedhof wurden im April 2010 eine Reinigungs- und
Pflegeaktion durch "Aktion Sühnezeichen - Friedensdienste" (Website)
durchgeführt. Dabei wurden u.a. die Grabsteine gereinigt und die Gräber neu
mit Efeu bepflanzt.
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Straßenbezeichnung
"Am Jüdischen Friedhof" |
Das Eingangstor mit
Mitarbeiter von
"Aktion Sühnezeichen - Friedensdienste" |
Hinweistafel
"Gedenkstätte Jüdischer
Friedhof Heiligenstadt" |
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Hauptweg durch den Friedhof
- vom Eingang her gesehen |
Teilansicht am Hauptweg
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im Hintergrund links der Eingang |
Die Namen der
Beigesetzten stehen
(kaum lesbar) auf den Metalltafeln
an den Gittern |
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Grabsteinreihe mit
fehlenden
(zerschlagenen? gestohlenen?)
Inschriftentafeln |
Fundament in der
Mitte
des Friedhofes
(Geschichte dem Webmaster unklar) |
Die Inschriftenplatten fehlen
-
die Metallgitter blieben erhalten |
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Grabstein für Helene Ilberg
geb. Löwenthal (1803 - 1886) |
Grab von Elli Grunsfeld
(28.12.1864 - 9.10.1866) |
Liegende
Grabsteinplatten |
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Inschrift "Des Menschen
Erdenwallen
ist wie ein Hauch im Zug der Ewigkeit"
auf dem Grabmal von Regina Löwenthal
geb. Mosheim (gest. 1914) und
Louis
Levy Loewenthal (gest. 1922) |
Grabsteine für Klara
Oppenheim
geb. Loeser (1849 - 1931) und
Abraham Oppenheim (1836 - 1917) |
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Berichte zum Friedhof
Juli 2009:
Publikation zum Friedhof geplant |
Artikel vom 30.7.2009 in der
"Thüringischen Landeszeitung" (www.tlz.de,
Artikel)
"Broschüre über Friedhof geplant.
Heiligenstadt. (tlz/mok) Über den jüdischen Friedhof in Heiligenstadt soll einmal eine Broschüre Auskunft geben. Der Initiativkreis Jüdisches Erbe in Heiligenstadt wird die Publikation über die Begräbnisstätte verfassen. Das bestätigte Diakon Johann Freitag der
TLZ. Die fachliche Beratung beim Abfassen der Texte wird der renommierte Judaist Bernhard Schaller übernehmen. Schaller, emeritierter Professor aus Göttingen, wollte sich gestern Nachmittag mit Freitag auf dem Friedhof auf dem Eckgrundstück Schillerstraße/Ibergstraße umschauen. Jüdische Begräbnisstätten zählen zum Spezialgebiet des Wissenschaftlers.
Schon einmal hatte Schaller sich dem im Jahr 1817 angelegten Friedhof in Heiligenstadt gewidmet. Gemeinsam mit Friedrich Meinhof, einst Pfarrer in der evangelischen Kirchgemeinde St. Martin, war der Professor der Geschichte der jüdischen Gemeinde in Heiligenstadt nachgegangen. Zusammen hatten sie zu dem Thema eine Studie erstellt. Mit Blick auf die jetzt geplante Broschüre will Schaller Ratschläge zur inhaltlichen Herangehensweise geben.
Zum Friedhof, erklärte Freitag, habe es Gespräche auch mit dem Vorsitzenden der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Wolfgang Nossen, gegeben.
Erarbeitet wurde inzwischen der Vorentwurf eines Textes für eine Tafel, die am Friedhof ihren Platz finden soll. Freitag und die anderen Mitglieder des Initiativkreises freuen sich, dass die Stadt beide Vorhaben sehr unterstützt. In den nächsten Tagen will sich der Kreis erneut zu einer Beratung treffen.
Noch unklar ist derzeit, wie es mit der Erhaltung der früheren Synagoge in der Heiligenstädter Stubenstraße als Gedenkstätte weitergeht. Das 1873 als Gebetsstätte der jüdischen Gemeinde eingeweihte und in der Pogromnacht 1938 geschändete Gebäude befindet sich auf dem Areal der geplanten Stormpassage. Deren Investor, der Duderstädter Alfred Wüstefeld, müht sich, in die baulichen Pläne den Erhalt des Gedenkens einzubeziehen. Der Initiativkreis weiß die Bemühungen zu schätzen. Zwischenzeitlich hatte die Denkmalpflege die Überlegung abgelehnt, die Fassade der einstigen Synagoge in den Komplex der Stormpassage einzubeziehen. Das wäre dann gewissermaßen ein Neubau, hieß es, was nicht zu gestatten sei. Über den Plan, das Portal originalgetreu etwa zehn Meter vom jetzigen Standort entfernt wieder aufzubauen, hatte Wüstefeld auch die Jüdische Landesgemeinde unterrichtet.
"Wir müssen die Fassade an Ort und Stelle erhalten", bestätigte Wüstefeld gestern der TLZ die Auflage der Denkmalpfleger. Offen scheint, wie der Investor mit der Frage nun weiter umgehen wird." |
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April 2010:
Schändung des jüdischen Friedhofes |
Artikel von Fabian Klaus in der "Thüringischen Landeszeitung"
vom 9. April 2010 (Artikel): "Schändung noch nicht aufgeklärt.
Zur Schändung des Jüdischen Friedhofs in Heiligenstadt gibt es noch keine neuen Erkenntnisse. Der
Tatzeitraum steht noch nicht fest. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.
Heiligenstadt. Die Schändung des Jüdischen Friedhofes in Heiligenstadt ist noch nicht aufgeklärt. "Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren", sagte Thomas Soszynski, Sprecher der Polizeidirektion (PD) Nordhausen, auf Nachfrage. 13 Grabstätten waren von Unbekannten beschädigt worden (TLZ berichtete). Der Tatzeitraum steht noch immer nicht fest. Klar ist allerdings mittlerweile, dass die Schändung am Ostermontag bemerkt worden ist und Dienstag der Stadt bekannt war. Die hatte erst am Mittwochnachmittag Anzeige erstattet. Das bestätigte Soszynski. Damit sei die Spurensicherung erheblich erschwert worden. Hinzu kommt, dass möglicherweise im Herbst das letzte Mal jemand den Friedhof, der verschlossen ist, betreten hatte. Deshalb ist nicht klar, wann die Ruhestätte das letzte Mal unbeschädigt kontrolliert wurde. Ein rechtsradikaler Hintergrund könne nicht ausgeschlossen werden, sagte Soszynski. Allerdings habe es am Friedhof keine Schmierereien gegeben, die darauf hindeuteten. "Für uns ist es schwierig, diese Gedenkstätten zu überwachen", sagte der PD-Sprecher. Die Beamten könnten nur Außenkontrollen vornehmen, da sie selbst keinen Zugang hätten. Deshalb werde jetzt überlegt, das zu ändern. "Wir können allerdings nicht vor jede Einrichtung einen Polizisten stellen", sagte Soszynski. Allerdings sei es möglich, zu den wichtigsten Gedenkstätten Zutritt zu bekommen, damit diese bei Streifenkontrollen intensiver beobachtet werden können. Die Zeugenbefragung gestaltet sich unterdessen schwierig. Wer in den vergangenen Tagen etwas Verdächtiges bemerkt hat, wird gebeten, sich
bei der Polizei zu melden (Tel.: 03631/960)." |
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April 2011:
Reinigungsaktion auf dem jüdischen Friedhof
durch Aktion Sühnezeichen - Friedensdienste |
Artikel von Thomas Müller in der "Thüringischen Landeszeitung" (Eichsfeld) vom
27. April 2011 (Artikel): "Einsatz auf jüdischem Friedhof in Heiligenstadt.
Jüdische Friedhöfe sollen eigentlich naturbelassen bleiben. Doch nachdem im vorigen Jahr Grabsteine umgestoßen und Kritik am Zustand des Heiligenstädter Terrains unterhalb des Ibergs laut geworden waren, hat sich die Aktion Sühnezeichen der früheren Grablege zahlreicher Juden angenommen.
Heiligenstadt. Allen voran der junge Wintzingeröder Robert Münch sowie Christian Stützer vom Initiativkreis "Jüdisches Erbe" in Heiligenstadt. Seit Dienstag ist eine kleine Gruppe von Helfern, darunter Diakon Johann Freitag, am Werke. Sie befreit die Gräber von Unkraut und befüllt sie mit neuer Erde. "Im Anschluss wollen wir Efeu pflanzen und dann den Friedhof wieder sich selbst überlassen", erklärt der 31-jährige Christian Stützer. Die Stadt freilich werde weiterhin für einen regelmäßigen Rasenschnitt sorgen. Schnell sieht man, wie wertvoll die mit hebräischen, in jüngerer Zeit auch lateinischen Schriftzügen versehenen Steine sind. Sie erinnern an jüdische Familien in der Stadt, die von den Nationalsozialisten vertrieben oder getötet wurden.
Das älteste Grab stammt aus dem Jahr 1829, das jüngste von 1940. Und eventuell, so Stützer, ist sogar noch 1947 hier jemand beigesetzt worden: Pauline Löwenstein. Doch das müsse man noch recherchieren. Einiges deutet jedoch darauf hin. Ein Grab neueren Datums nämlich trägt keinen Stein. Ist es vielleicht das letzte, das hier jemals angelegt wurde? Wolfgang Nossen, Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde in Erfurt, sieht es gern, dass in Heiligenstadt das Erbe seiner Religionsgemeinde bewahrt wird. In Konflikt zu den Traditionen stehe es nicht, den Friedhof zu erneuern.
Und so hat er auch gar nichts einzuwenden gegen Pläne, einen zentralen Stein in der Mitte des überschaubaren Areals aufzuarbeiten. Es handelt sich um ein Denkmal, das eigentlich ebenfalls ein Grabmal ist - und zwar für die Bankiersfamilie Löwenthal, die ihr Bankhaus einst in der Lindenallee hatte. Der Initiativkreis in Heiligenstadt, zu dem Christian Stützer und Johann Freitag gehören, hat es abbauen lassen und will nun für eine Rekonstruktion Mittel einwerben. All diese Aktionen, die Geschichte der Juden in Heiligenstadt, das Gedenken nach 1990 an der Synagoge in der Stubenstraße, aber ebenso der Friedhof im alten und im neuen Antlitz sollen in einem Buch festgehalten werden. Ein weiteres Puzzle, um das jüdische Erbe zu bewahren." |
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August 2011:
Ein Schulprojekt zum Friedhof wird durchgeführt |
Artikel von Henryk Balkow in der
"Thüringer Allgemeinen" vom 30. August 2011: "Eichsfelder
Schüler erkunden alten jüdischen Friedhof" (Link
zum Artikel; auch als
pdf-Datei eingestellt). |
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April 2012:
Das Grabmal der Eheleute Loewenthal wird
restauriert |
Artikel von Thomas Müller in der
"Thüringer Allgemeinen" vom 10. April 2012: "Jüdisches
Grabmal in Heiligenstadt wird erneuert. Ein in unserer Region
einmaliges Denkmal soll in diesem Jahr restauriert werden. Es handelt sich
um eine quadratische dreistufige Sandsteinanlage auf dem jüdischen
Friedhof in Heiligenstadt. Auf einem mächtigen quadratischen Sandsteinsockel
ruht das massive gusseiserne Grabmal der Eheleute Loewenthal. Am Dienstag
gab es für diese Vorhaben 4000 Euro vom Land..."
(Link
zum Artikel) |
Artikel von Jürgen Backhaus in der
"Thüringischen Landeszeitung" vom 11. April 2012: "Jüdischer
Friedhof Heiligenstadt: Eisernes Grabmal restauriert. Auf dem
Jüdischen Friedhof in Heiligenstadt soll bis zum Tag des offenen Denkmals
(9. September) das in Thüringen einmalige gusseiserne Grabmal für Meyer
und Friederique Loewenthal von 1854 oder 1855 wieder auf seinem
Sandsteinsockel stehen..."
(Link
zum Artikel) |
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April 2013:
Eine Informationstafel wird am Friedhof
angebracht |
Artikel von Tobias Schulz in
"Deutschland today" vom 18. April 2013: "Gemeinsame
Initiative von Stadt und Initiativkreis Jüdisches Erbe. Jüdischer
Friedhof in Heiligenstadt erhält Informationstafel.
Heiligenstadt - Öffentlich dokumentiert in Wort und Bild ist jetzt
die Geschichte des jüdischen Friedhofs in Heiligenstadt, in Form einer
Informationstafel direkt am Eingang des Friedhofs, zwischen Iberg- und
Schillerstraße gelegen..."
Link
zum Artikel - eingestellt
auch als pdf-Datei |
Weiterer Artikel in der "Thüringer
Allgemeinen" vom 18. April 2013: Link
zum Artikel. |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Zeugnisse jüdischer Kultur S. 274. |
| Brocke/Ruthenberg/Schulenburg S. 415-417. |
| Israel Schwierz: Zeugnisse jüdischer Vergangenheit
in Thüringen. Eine Dokumentation - erstellt unter Mitarbeit von Johannes
Mötsch. Hg. von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen ( www.lzt.thueringen.de)
2007. Zum Download
der Dokumentation (interner Link) Zu Heiligenstadt: S. 147-152. |
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