Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia
Judaica
Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und
bestehende) Synagogen
Übersicht:
Jüdische Kulturdenkmale in der Region
Bestehende
jüdische Gemeinden in der Region
Jüdische
Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur
und Presseartikel
Adressliste
Digitale
Postkarten
Links
| |
zurück zur Übersicht "Synagogen in der Region"
zur Übersicht Synagogen im
Elsass
Horbourg (Horburg,
Stadt
Horbourg-Wihr, Dep. Haut-Rhin /Alsace / Oberelsass)
Jüdische Geschichte / Synagogue / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In dem vom 15. bis Ende des 18. Jahrhunderts zum Herzogtum Württemberg
gehörenden Horbourg (Horburg) bestand eine jüdische Gemeinde bis 1940. Ihre
Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. 1723 nahm Herzog
Leopold Eberhard von Württemberg eine erste jüdische Familie auf. Bis 1748
erhielten allerdings nur zwei bis vier jüdische Familien Schutzbriefe am Ort,
erst danach nahm ihre Zahl zu. 1784 lebten 92 Juden in der Stadt.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner
wie folgt: 1846 (höchste
Zahl jüdischer Einwohner) 410 jüdische Einwohner, 1861 366, 1876 299, 1900
171, 1910 134.
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine
jüdische Schule, ein rituelles Bad und einen Friedhof.
Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer
angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. 1906 besuchten noch 21
jüdische Kinder die jüdische Konfessionsschule (Volksschule) am Ort.
1913 wurde diese allerdings auf Grund der zurückgegangenen Schülerzahl
geschlossen (siehe Meldung unten). Die Gemeinde gehörte bis 1910 zum Rabbinat
Bergheim, danach zum Rabbinat Ribeauville.
1936 lebten
noch 60 jüdische Einwohner in Horbourg, von denen vier Jahre später unter der
deutschen Besatzung alle Verbliebenen nach Südfrankreich deportiert wurden. Von ihnen wiederum wurden
mindestens acht später in Auschwitz ermordet.
Von den in Horbourg geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem): Lucie Carpe (1889), Emilie Dreyfus (1938), Camille
Judas (1900), Henri Judas (1895), Chawa Klafter (1895), Izchak Klafter (1913),
Marguerite Levy (1880), Pierre Lippmann (1911), Blanche Picard (1929), Fernande
Picard geb. Ach (1905), Gerard Picard (1931), Rolf Rosenbach (1923).
Nach 1945 wurde eine kleine Gemeinde wieder begründet. 1953 lebten 20
jüdische Personen in Horbourg.
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der
Geschichte des jüdischen Lehrers und der Schule
Schließung der jüdischen Volksschule (1913)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 29. August
1913: "Horburg im Elsass. Infolge ständigen Rückgangs der
Schülerzahl geht am 1. Oktober die hiesige jüdische Volksschule ein. Der
Gemeinderat hat den Beschliss gefasst, an Stelle der jüdischen eine
katholische Volksschule zu errichten, da die Zahl der katholischen
Schulkinder mehr als auf 80 angewachsen ist und das Schullokal sich schon
lange als zu klein erwiesen hat. Lehrer Stüffel wurde an die Mittelschule
in Colmar versetzt." |
Zur Geschichte der Synagoge
Die heute noch erhaltene Synagoge wurde 1837 erbaut; sie
ersetzte eine ältere Synagoge. 1931
wurde sie renoviert und neu eingeweiht.
Adresse/Standort der Synagoge: 68180 Horbourg, Rue
de la Synagogue
Fotos
(Fotos Hahn, Aufnahmedatum 13.4.2004)
Historische Ansichtskarte
von Horbourg (1915)
mit der Synagoge |
|
|
|
|
|
|
|
|
Die Synagoge im
Frühjahr 2004 |
|
|
|
|
|
Die Straße "Rue de la
Synagogue"
markiert den Standort des Gebäudes |
Das Synagogengebäude zeigt
noch
schwere Kriegsschäden durch Einschüsse |
Die Synagoge von
Nordwesten |
|
|
|
|
|
|
Synagoge der der umgebenden
Mauer
von Norden |
Der Eingang
zur Synagoge |
Inschrift über dem Eingang
mit Zitat aus der Tora: "Wie ehrfurchtgebietend ist dieser Ort! Hier
ist nichts anderes denn G"ttes Haus und hier ist die Pforte des
Himmels" (1. Mose 28,17) |
|
|
|
|
Links und Literatur
Links:
Literatur:
|
Michel
Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire.
Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 51.167.
|
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Horbourg Haut-Rhin dist. In
1723 Duke Leopold Eberhard de Wuerttemberg authorized the first Jewish family to
settle in Horbourg. Until 1748, only two to four families lived there, but later
the number increased. By 1784, there were 18 families (92 individuals) residing
there. A new synagogue was inaugurated in 1837. The community numbered 410 Jews
in 1851, dropping over the next 25 years to 299. In 1906, there were 21 children
in the local Jewish school. In 1910, only 134 Jews lived in Horbourg. In 1931,
the synagogue was renovated and reopened. By 1936, there were 60 Jews in
Horbourg. During worldwar II, the Germans expelled all (in 1940), to the south
of France togeter with the rest of Alsace-Lorraine Jews. Eight were deported to
Auschwitz. In 1953, only 20 Jews remained in Horbourg.
vorherige Synagoge zur ersten Synagoge nächste Synagoge
|