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im Elsass"
Herrlisheim près
Colmar (Dep. Haut-Rhin, Alsace, Oberelsass)
Jüdische Geschichte / Synagogue / Synagoge
(erstellt unter Mitarbeit von Volker Keller)
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Herrlisheim bestand eine jüdische
Gemeinde bis in die 1930er-Jahre. Bereits im Mittelalter gab es Juden am Ort. So
lebte 1324 ein aus Herrlisheim stammender Jude in Rufach. 1338 war
Herrlisheim ein Ort, an dem die "Judenschläger" der
"Armleder-Verfolgung" ihre Opfer fanden. An den Ort der Verbrennung
der Juden 1348 (Verfolgung in der Pestzeit) erinnert die Flur "Judenbrand".
Die Entstehung der neuzeitlichen Gemeinde geht mindestens in das 18. Jahrhundert
zurück. 1784 wurden 160 jüdische Personen (in 36 Familien) in
Herrlisheim gezählt.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1846 266 jüdische Einwohner, 1861 272, 1895 144 (in 36 Familien), 1900 35, 1910 76.
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule
und ein rituelles Bad. Die Toten der Gemeinde wurden auf dem zwischen
Herrlisheim und Hattstatt gelegenen jüdischen Friedhof
beigesetzt. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer
angestellt, der auch als Vorbeter und Schochet tätig war. An Lehrern/Kantoren
werden genannt: um 1885/93 Kantor Sigismund (Sigismond, Seligmann) Schnerf, um
1894/1901 Kantor Cerf Picard. Die Schule (1895 Religionsschule) besuchten 1895
noch 20 Kinder, 1901 18 Kinder. Die Gemeinde gehörte
zum Rabbinat Hattstatt, nach 1910 zum
Rabbinat Wintzenheim.
An jüdischen Vereinen gab es den "Israelitischen Wohltätigkeitsverein für
Ortsarme" (1895/96 genannt).
An jüdischen Gemeindevorstehern werden genannt: um 1891 N. oder R. Weill,
1895/96 H. Weil; 1901 sind im Vorstand S. Schwab, M. Schwab, L. Lazarus, E.
Weil, V. oder B. Geismar und L. Picard; 1913 Meyer Schwob (Schwab), Leopold
Schwob (Schwab), Emanuel Weil, Lehmann Picard, Daniel Schwob (Schwab). Als
Gemeindediener wird 1895/1903 M. Schwab genannt.
1936 wurden 31 jüdische Einwohner in Herrlisheim gezählt. Diejenigen,
die in den folgenden vier Jahren den Ort nicht verließen, wurden unter der
deutschen Besatzung 1940 nach Südfrankreich deportiert.
Von den in Herrlisheim geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): u.a. Henriette
Neheimer geb. Picard (1894).
Die Recherche ist schwierig, es kommt immer wieder zu Verwechslungen mit
Herrlisheim (Bas Rhin).
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Berichte zu
einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
Blutige Auseinandersetzung zwischen
dem Schüler Lazarus und christlichen Jungen (1909)
Artikel
in "Neue jüdische Presse" vom 21. Mai 1909: "Der 14jährige Schüler
Lazarus, der in Colmar eine Schule besuchte, wurde auf dem Heimwege nach
Herlisheim von christlichen Jungen angegriffen, zog sein
Taschenmesser und stieß es einem Knaben in den Rücken. Die Verletzung
war glücklicherweise nur eine leichte, doch wurde Lazarus für seine in
blindem Zorn getane Übeltat aus der Schule verwiesen." |
Zur Geschichte der Synagoge
Eine Synagoge war vorhanden. Sie wurde 1834 erweitert. Nach
Angaben vor Ort ist die Synagoge um 1940 zerstört worden.
Auf dem Grundstück der Synagoge befindet sich heute ein
Garten.
Adresse/Standort der Synagoge: Rue de la Montagne
Fotos
(Fotos: Volker Keller, Aufnahmedatum
24.8.2011)
Standort der
ehemaligen Synagoge |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
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Germania Judaica II,1 S. 355.
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Michel
Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire.
Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 54.166.
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n.e.
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