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Friedhöfe in der Region"
Zu den
Friedhöfen im Regierungsbezirk Schwaben
Hürben (Stadt Krumbach,
Landkreis Günzburg)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in
Hürben (interner Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Zunächst wurden die Toten der jüdischen Gemeinde in dem bis zum 17.
Jahrhundert zentralen jüdischen Friedhof in Burgau (Schwaben) beigesetzt.
1628 konnten die Hürbener
Juden einen eigenen Friedhof in der Flur "Schelmenloh" außerhalb des
Ortes auf halbem Weg ins Krumbad anlegen. 1898 wurde ein Tahara-Haus zur
Waschung und Einkleidung der Toten gebaut. Der Friedhof wurde in der NS-Zeit
mehrfach geschändet. Ein Teil der Grabsteine wurde als Baumaterial
zweckentfremdet. Auch nach 1945 kam es noch mehrfach zu
Friedhofschändungen.
Unter den im Friedhof Beigesetzten ist die Schriftstellerin Hedwig
Lachmann (1863-1918).
Lage des Friedhofes
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Lage des jüdischen Friedhofes
in Krumbach-Hürben auf dem dortigen Stadtplan:
links anklicken und unter
"Behörden und öffentliche Einrichtungen" weiterklicken
zu
"Friedhof, israel." |
Link zu den Google-Maps
(der grüne Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)
Größere Kartenansicht
Fotos
Neuere Fotos:
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 23.7.2004)
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Hinweisschild zum Friedhof am
Ende
der oberhalb des Altenwohnheimes |
Eingangstor |
Hinweistafel |
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Das Taharahaus von
außerhalb und innerhalb des Friedhofes gesehen |
Der alte Teil des Friedhofes
enthält
kaum noch Grabsteine |
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Teilansichten des
Friedhofes |
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Teilansichten des
Friedhofes |
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Ältere Fotos
(Fotos: R. Hofmann, Stuttgart, HarburgProject,
entstanden in den 1990er-Jahren)
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Blick auf den Eingangsbereich
des Friedhofes |
Teilansicht des
Friedhofes |
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Grabstein für Pauline Götz
geb. Heumann
(1859 Oettingen - 1932 Hürben) |
Grabsteine für Samuel
Oettinger
(1842-1910) und seine Frau Rosa |
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Der Friedhof im April
1987
(Fotos: Hahn) |
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Ansicht des Friedhofes |
Das Eingangstor |
Hinweistafel |
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Das Tahara-Haus |
Blick über den Friedhof |
Teilansicht |
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Einzelne
Grabsteingruppen |
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Teilansicht |
Symbolik: Schofarhorn und
Messer
eines Mohel (Beschneider) |
Menora |
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Erinnerungsarbeit
vor Ort - einzelne Berichte
Juli 2010:
Ein israelischer Chor auf jüdischer Spurensuche
in Thannhausen und Krumbach-Hürben |
Artikel von Peter Voh in der "Augsburger Allgemeinen" vom 18.
Juli 2010 (Artikel):
"Jüdische Spurensuche.
Thannhausen Knapp drei Tage war der israelische Chor Ranot Gast der Evangelischen Kirchengemeinde in Thannhausen. Ein Großteil der 30-köpfigen Gruppe war bei Kirchenmitgliedern in und um die Mindelstadt fürsorglich untergebracht. Der Chor kam im Rahmen seiner zweiwöchigen Deutschland-Tour.
Dem Empfang schloss sich ein kleiner Rundgang durch Thannhausen an. Hans Rettenmaier und Herbert Kramer vom Heimatverein führten die Delegation zur Stadionkapelle und erläuterten den Gästen die Situation der Juden in Thannhausen im späten Mittelalter. Zum Ende des 16. Jahrhunderts bestand hier auch eine jüdische Druckerei, wovon ein Buch heute noch in der Bibliothek im englischen Oxford existiert. Der Heimatverein Thannhausen besitzt Kopien daraus, die Pfarrer Karl B. Thoma anlässlich einer Studienreise vor vielen Jahren angefertigt und mitgebracht hat.
Beeindruckt waren die Gäste von der Geschichte der Stadionkapelle. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts erwarb Graf Stadion die Herrschaft Thannhausen und ließ die Juden vertreiben. Etliche von ihnen ließen sich daraufhin in Krumbach und Ichenhausen nieder. Die Synagoge in Thannhausen aber wurde von Stadion in eine Kapelle umgebaut, wie sie heute noch besteht und im Volksmund noch gelegentlich als Judenkapelle bezeichnet wird.
Tags darauf besuchten die Ranot- Sänger den jüdischen Friedhof in Krumbach. Herbert Auer, Experte des Judentums in der
Kammelstadt, informierte sie über die Geschichte im früheren Hürben, dem heutigen östlichen Stadtteil von Krumbach.
Auf halbem Weg. Nachdem die doch zahlreichen Juden in der Region seinerzeit zentral auf dem jüdischen Friedhof in Burgau bestattet wurden, konnte man 1628 auf halbem Weg von
Hürben zum Krumbad eine eigene Grabstätte anlegen. 1898 wurde ein Tahara-Haus zur Waschung und Einkleidung der Toten gebaut. Der Friedhof wurde in der NS-Zeit mehrfach geschändet, ein Teil der Grabsteine wurde als Baumaterial zweckentfremdet.
Unter den im Friedhof Beigesetzten ist auch die Schriftstellerin Hedwig Lachmann (1863-1918). Die letzten Bestattungen jüdischer Bürger fanden noch in den Jahren unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges statt. Die Gäste aus Israel waren vom guten Zustand des Friedhofs überrascht und dankten Herbert Auer für seine fachkundige Führung.
Am Rande des Besuches spielte sich eine kleine persönliche Überraschung ab. Nelly Sommer von der Evangelischen Kirchengemeinde Thannhausen, die ihren Gast aus Israel auf den jüdischen Friedhof begleitete, stieß dort auf einen Grabstein, wo sie ihre Großmutter
vermutet. Die Vorfahren von Sommer sind im 19. Jahrhundert an das Schwarze Meer ausgewandert, wo sie in der heutigen Ukraine geboren wurde, bevor sie über Kasachstan vor 15 Jahren nach Thannhausen übersiedelte. Herbert Auer wird nun versuchen, Nelly Sommer auf den Spuren ihrer Vorfahren zu helfen.
Das Ranot Vocal Ensemble verabschiedete sich nach dem großartigen Konzert in der Christuskirche. Neben einem Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau hatten sie ihren finalen Auftritt in München, bevor sie, voll guter Eindrücke besonders aus Thannhausen, in ihr Heimatland zurückgeflogen sind." |
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September 2010:
Dokumentation von Herbert Auer zum jüdischen
Friedhof ist erschienen |
Foto
links aus der Sammlung von Herbert Auer: Die Grabsteine von Hayum (links) und Henriette Schwarz auf dem jüdischen Friedhof in Hürben. Das Bild wurde um 1925 aufgenommen. Inzwischen befinden sich die Steine in einem deutlich schlechteren Zustand. Hayum Schwarz (1800 bis 1875) war der letzte Rabbiner der jüdischen Gemeinde in Hürben.
Artikel von Peter Bauer und Willi Fischer in der "Augsburger
Allgemeinen" vom September 2010 (Artikel):
"Lebenswerk.
Krumbach Erinnerungen an einen Tag im Juni. Herbert Auer steht im Büro der MN. Er berichtet, dass wieder ein Gast aus Amerika den jüdischen Friedhof besucht habe. Ein Lächeln, einen Augenblick lang Stille.
'Der Besucher hat bereits viele amerikanische Präsidenten beraten', sagt er dann fast beiläufig. Es ist eine Episode, die exemplarisch für Herbert Auer und seine Arbeit steht. Er hat darum nie viel Aufhebens gemacht. Doch durch ihn wurde die Geschichte der jüdischen Kultur Krumbach-Hürbens einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Auer hat Kontakte in alle Welt, zu Menschen, deren Wurzeln im jüdischen Hürben liegen. Wie etwa zum amerikanischen Präsidentenberater Peter R. Rosenblatt, der im Sommer in Hürben zu Gast war. Seit vielen Jahrzehnten hat sich Auer mit der Geschichte des jüdischen Friedhofs beschäftigt. Nun legt er eine 630 Seiten starke Dokumentation des jüdischen Friedhofs vor. Man könnte sie mit Recht als das Werk seines Lebens bezeichnen.
Auer präsentiert diese Dokumentation in einem Jahr, in dem in der Stadtgeschichte bedeutende Jubiläen anstehen. Dabei ist es ein bemerkenswerter Begleitumstand, dass diese Jubiläen immer wieder in die jüdische Kultur hineinführen. Vor 60 Jahren wurde in der Heinrich-Sinz-Straße in Krumbach das Heimatmuseum eingerichtet. Zuvor hatten die Nazis die Jüdin Bertha Neuburger gezwungen, das Haus zu verkaufen. Die Straße trägt den Namen von Heinrich Sinz (1871 bis 1951). 1940 hatte Sinz seine Beiträge zur Krumbacher Geschichte vorgelegt. Rund zwei Jahre zuvor war er, als Ichenhauser Stadtpfarrer, Zeuge des Grauens der Reichspogromnacht geworden. In der Person von Herbert Auer schließt sich gewissermaßen ein Kreis. Auer ist 1945 in Ichenhausen geboren.
'Oft war ich als Kind auf dem jüdischen Friedhof in Ichenhausen unterwegs', erzählt er. Die jüdische Geschichte sollte ihn ein Leben lang nicht loslassen. Auer, der zuletzt bis zu seiner Pensionierung beim ÜWK als Lagerist arbeitete, ist als Heimatforscher gewissermaßen Autodidakt. Mitunter wird ihm das in Fachkreisen vorgeworfen, bisweilen ist auch von fachlichen Fehlern die Rede. Verkannt wird dabei seine Leistung, das Feld der jüdischen Geschichte den Menschen in breiter Form zugänglich gemacht zu haben. Und er tat dies entschlossen bereits vor Jahrzehnten, zu einer Zeit, als man dafür nicht nur Bewunderung erntete. In seinem neuen Buch fließen all diese Jahrzehnte gewissermaßen zusammen. Es wird am Freitag, 24. September, um 19.30 Uhr im Vortragssaal des Schlosses präsentiert.
'Seelen seien eingebunden im Bündel des Lebens' lautet der Titel. Es ist eine umfangreiche Dokumentation der verbliebenen Grabmale auf dem israelitischen Friedhof.
Das Buch, das der Heimatverein herausgibt, ist ein Spiegelbild mühevoller Kleinarbeit, bei der Auer von seiner Frau Heidi unterstützt wurde. Auer hat dafür gesorgt, dass zahlreiche, hebräische Inschriften, die oft fast bis zur Unkenntlichkeit abgewittert sind, teilweise wieder sichtbar wurden. Er hat sie abgepaust und sie teilweise sogar abgezeichnet. Hebräische Inschriften wurden ins Deutsche übersetzt. Nicht immer sei das ganz leicht gewesen, betont der Heimatverein. Einmal erkrankte die Übersetzerin, ein anderes Mal übersiedelte der Übersetzer, ein Rabbiner aus Basel, von der Schweiz nach Israel und war für die Transkription der Grabinschriften unerreichbar geworden.
Karl Günther, Dozent für alte Sprachen an der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg und ehemaliger evangelischer Pfarrer, sowie Matthias Schröder, Student bei Karl Günther, sei es, so der Heimatverein, letztlich zu verdanken, dass die Übersetzungen und Transkriptionen der Inschriften aller Steine fertiggestellt werden konnten. In der reich bebilderten Dokumentation mit einem Lageplan sind knapp über 300 Grabsteine beschrieben. 300: Eine Zahl, die zum Symbol wird für eine wahre Herkulesarbeit. »Nachgedacht
Das Buch kann nach der Buchvorstellung zum Preis von 22,50 Euro pro Exemplar (einschließlich Porto) im heimischen Buchhandel erworben werden. Oder auch bei Willi Fischer (er war für die redaktionelle Betreuung verantwortlich) unter (08282) 7962. Am
Tag der Vorstellung am 24. September wird das Buch zu einem Sonderpreis von 20 Euro pro Exemplar abgegeben,
'einschließlich Autorensignum und einem Glas koscherem Rotwein aus Israel', wie der Heimatverein schreibt." |
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August 2012:
Nachfahren besuchen den jüdischen Friedhof |
Artikel von Hans Bosch in der
"Augsburger Allgemeinen" vom 26. August 2012: "Ehepaar aus Washington besucht Hürben
Ahnenforschung auf dem israelitischen Friedhof
Amerikanisches Ehepaar Hirschmann auf der Suche nach familiären Wurzeln. Moses Samuel Landauer war der Ururgroßvater Von Hans Bosch
Krumbach Auf Spurensuche in der Heimat ihrer Vorfahren sind gegenwärtig John und Carole Hirschmann aus Washington in den Vereinigten Staaten. Erstmals kam das Ehepaar dabei nach Krumbach, nachdem ihm vom jüdischen Landesverband in München vom Bestehen des israelitischen Friedhofs im Osten der Stadt berichtet wurde. Hier fand John Hirschmann das Grab seines Ururgroßvaters, nämlich Moses Samuel Landauer, dessen Weberei an der Kammel als UTT noch heute besteht..."
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