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Zur Übersicht über "Jüdische
Friedhöfe in der Region"
Zur Übersicht über
die Friedhöfe im Elsass
Koenigshoffen (Königshofen)
(Dep. Bas Rhin /Alsace / Unterelsass)
Cimetière juif / Jüdischer Friedhof
Zur des jüdischen Friedhofes
Beim jüdischen Friedhof in Koenigshoffen handelt es sich um den ersten
Friedhof seit dem Mittelalter, den die jüdische Gemeinde von Straßburg am
Anfang des 19. Jahrhunderts anlegen konnte. Um 1800 zählte die Straßburger
Gemeinde bereits etwa 1.000 Mitglieder, zehn Jahre später waren es 1.500. In
dieser Zeit (1801) wurde in Koenigshoffen ein größeres Grundstück gekauft, um
hier einen Friedhof anlegen zu können. Bis um 1910 war der Friedhof mit etwa
4.000 Gräbern fast voll belegt. So wurde 1911 ein neuer Friedhof in Cronenbourg
angelegt; der Friedhof in Koenigshoffen nur noch in besonderen Fällen belegt.
Zunächst war der Friedhof von einem Holzzaun umgeben, der immer schadhafter
wurde, bis er um 1960 durch einen Drahtzaun ersetzt wurde. Die Pflege des
Friedhof wurde von Kaninchenzüchtern in der Nachbarschaft übernommen, die vom
Friedhof frisches Gras und Heu bekamen. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Friedhof
teilweise zerstört. 1945 waren etwa 1.000 Steine umgeworfen, teilweise
zerbrochen. Durch eine Epidemie unter den Kaninchen im Bereich des Friedhofes
hörte die Kaninchenzucht im Bereich des Friedhofes 1950 auf.
Aus der Geschichte des Friedhofes
Beisetzung
von Kaufmann Adolf Netter (auf dem israelitischen Friedhof "bei St.
Gallen", 1875)
Anmerkung: die Beisetzung war nach dem Bericht auf dem jüdischen Friedhof
"bei St. Gallen", gemeint ist der jüdische Friedhof in Koenigshoffen.
Dieser Friedhof Koenigshoffen wird auch genannt: "Cimetière Saint Gall de
Strasbourg" (sur le plateau de Koenigshoffen, à l'ouest de la ville")
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 31. März 1875:
"Straßburg, 20. März (1875). Die Nachricht vom Tode des Kaufmanns
Adolf Netter, der am 17. dieses Monats im 46. Lebensjahre nach
schwerem Leiden starb, hat in den weitesten Kreisen tief erschütternd
gewirkt. Mit ihm ist ein Mann dahingegangen, dessen Herzensgüte bekannt
war, der im Wohltun eine linde, segensreiche Hand hatte, und der Teilhaber
einer Firma, die unter dem Namen Wolf Netter und Jacobi einen guten
Klang weit über die Grenzen unseres Landes hinaus besitzt. Das Begräbnis
dieses Menschenfreundes war eine so große Kundgebung der Teilnahme und
Verehrung, wie wir sie in unsern Mauern noch selten gesehen haben. Nach
Tausenden zählte das Trauergefolge, in dem alle Berufsstände vertreten
waren. In endlosem Zuge ging es zum Israelitischen Friedhofe bei St.
Gallen und hier ward der Gute zur letzten Ruhe gebettet. Am Sarge
ertönte ein Trauergesang und dann wurden dem Toten nach den Gebeten des
Herrn Oberrabbiners Ury ehrende und herzliche Nachrufe gewidmet. Ein
Vertreter der israelitischen Kultusgemeinde sagte in seinem Nachruf: 'Die
Verwaltung kann seinen Tod nicht tief genug beklagen, denn wir verlieren
in ihm einen guten, treuen Kollegen, einen hervorragenden Mitarbeiter.
Allgemein war der Schmerz in der ganzen Gemeinde, als die Trauerkunde vom
Tode Adolf Netter, den alle, die ihn kannten, schützten, zu uns drang,
war er doch immer an erster Stelle, da, wo es galt, Werke der
Nächstenliebe zu betätigen'. Sodann ergriff Herr Prokurist Menges das
Wort im Namen der Beamten und Arbeiter der Firma Wolf Netter und Jacobi, Straßburg,
Straßburg-Königshofen, Rheinhafen, Hausach, Bühl,
Finnentropp, Berlin, Adlershof und Hannover-Kleefeld. Professor Gustav
Köhler sprach im Namen der Loge, deren brüderlicher, humanitärer
Charakter in seiner Rede glänzend zum Ausdruck kam. Im Namen der
Vereinigung ehemaliger Schüler und Freunde des Straßburger Lyreums
sprach deren 1. Vorsitzender. Der Bürgermeister von Bühl
legte im Namen der dankbaren Vaterstadt des Verewigten einen Kranz nieder.
Im Namen des Männergesangvereins Bühl
sprach ein Vorstandsmitglied. Bald schloss sich die Gruft über den Sarg
eines Mannes, der mit reichen Gütern gesegnet war, sein reichstes aber
war sein lauteres Herz, und seine größte Kunst war die des Wohltuns! Er
ruhe in Frieden!" |
Die Friedhofschändung 1905
Anmerkung: es handelt sich nicht um den jüdischen Friedhof von Bad
Königshofen-Ipthausen (Unterfranken), da dieser erst 1920 angelegt wurde.
Daher kommt nur das elsässische Königshofen in Frage.
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 19. Mai 1905: "In Königshofen wurden auf dem
israelitischen Friedhofes Grabsteine abgebrochen und große Verwüstungen
angerichtet. Die Täter sind nicht nicht
ermittelt." |
Lage des Friedhofes
In Koenigshoffen an der Rue de la Tour
Link zu den Google-Maps
(der grüne Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)
Größere Kartenansicht
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 26.7.2004)
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Der Eingangsbereich zum
Friedhof |
Oberer Teil nach dem Eingang |
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Teilansichten des
Friedhofes |
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Teilansichten |
Familiengrabstätte |
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Nur wenige Beisetzungen wurden
in den vergangenen
Jahren noch vorgenommen |
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Links und Literatur
Links:
| Französische Informationsseite zum jüdischen Friedhof
Koenigshoffen: hier
anklicken |
| Weitere französische Informationsseite zum jüdischen
Friedhof Koenigshoffen: hier
anklicken |
Literatur:
vorheriger Friedhof zum ersten
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