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Friedhöfe in der Region"
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La Chaux-de-Fonds (Kanton
Neuenbürg / Neuchâtel)
Jüdischer Friedhof / Cimetiere Juif
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in La Chaux de Fonds (interner
Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Der jüdische Friedhof
der Gemeinde La Chaux-de-Fonds liegt in "Les Eplatures" zwischen
La Chaux-de-Fonds und Le Locle. Er umfasst mehrere hundert Grabstätten. Der
Friedhof wurde Anfang Dezember 1872 mit einer denkwürdigen Feier sowohl
in der protestantischen Kirche von Les Eplatures wie auch auf dem jüdischen
Friedhof unter Beteiligung des Großrabbiners Isaac Lévy (Colmar - Vesoul) und
dem Pfarrer von Les Eplatures.
Die älteste Inschrift ist vom 5. Dezember 1872 (Grab von Cecile Hirsch). Der
Friedhof und seine kleine Friedhofshalle werden bis heute benützt.
Aus der Geschichte des Friedhofes
Die Einweihung des jüdischen Friedhofes mit einer Feier in der protestantischen
Kirche von Eplatures unter Beteiligung von Großrabbiner Isaac Lévy und dem
protestantischen Pfarrer (1873)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 15. Januar 1873: "Aus der Westschweiz, im Dezember (1873).
Das Journal 'l'Emancipation', das Organ des 'liberalen Christentums',
welches in der Schweiz erscheint, gibt uns einige Details über das, was
es mit Recht eine in der Schweiz, wie gewiss auch anderswo, noch nie
stattgefundene Zeremonie nennt, in Anbetracht der Verhältnisse, unter
welchen sie vor sich ging; sie fand letzten Montag in Eplatures statt. Es
handelte sich darum, den Friedhof einzuweihen, den die Israeliten von la
Chaux-de-Fonds jetzt erworben haben, um ihren Toten die von ihrer Religion
vorgeschriebenen Pflichten zu erweisen. In Rücksicht auf das schlechte
Wetter hatte sich die Gemeinde betreffenden Ortes um die Erlaubnis
beworben, sich der protestantischen Kirche zu bedienen. Die
Gemeindebehörde bewilligte nicht allein bereitwilligst diese Bitte,
sondern der Ortspastor machte sogar selbst die Honneues seiner Kirche. Wir
fanden die Gewährung eines Gebäudes, das bis jetzt ausschließlich für
die Ausübung des orthodoxen Kultus bewahrt geblieben war, schon sehr
viel; umso mehr waren wir überrascht, dass der Pastor selbst den
Großrabbiner einlud, auf seine Kanzel zu steigen, und ihm dann mit
einigen Worten der Teilnahme und der Sympathie antwortete. Der
protestantische Pastor, der nach dem Großrabbiner Herrn Levy aus Vesoul
(früher in Colmar) das Wort ergriff, machte es sich zur Aufgabe, die
Berührungspunkte zwischen den Israeliten und den Protestanten
hervorzuheben. 'Der Gott Israels ist auch der unserige', sagte er in der
Hauptsache, und zum Beweise zitierte er mehrere Bibelstellen, deren Wahl
vielleicht nicht ganz so glücklich gewesen, wie die Absicht löblich
war.
Wir bemerken hierzu, dass der Großrabbiner Levy der orthodoxen Kirche (sc.
Richtung) angehört". |
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Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 29. Januar 1873:
"La Chaux-de-Fonds, im Januar (1873). Der auch in ihrem Blatte
(Nr. 3) gemeldete Vorfall, dass der Großrabbiner Levy zur Einweihung des
neuen Friedhofes in der protestantischen Kirche, und mit Erlaubnis und
unter Teilnahme des Pastors gepredigt hat, machte im Lande nicht geringe
Sensation, und wurde fast von allen Organen der Presse freudig begrüßt.
Der hier erscheinende National Suisse schreibt darüber: 'Unbestreitbar
verbreitet sich der Geist der Toleranz; ein Großrabbiner predigte Monat
in einem protestantischen Tempel, und, was noch mehr heißen will, auf der
Kanzel, und zur Einweihung des israelitischen Friedhofes in les Eplatures.
Ehre sei dem städtischen Magistrate, welcher das Beispiel gab, Ehre den
beiden Geistlichen, welche sich ebenfalls geehrt haben, indem sie
demselben folgten.
Trotz des schlechten Wetters hatten sich den Israeliten viele Zuhörer von
verschiedenen Kulten beigesellt. Außer den Lokalbehörden befanden sich
unter denselben zwei französische Pastoren aus La Chaux-de-Fonds, sowie
der liberale Pastor. Die Zeremonie war so, wie sie sein sollte, einfach
und würdig. Der Predigt wurde mit einer andächtigen Sympathie zugehört,
und das Interesse verdoppelte sich, als der Pastor von les Eplatures auf
die Kanzel stieg, um an seine Gäste einige Worte der Brüderlichkeit zu
richten.
Vom Tempel begab man sich zum Friedhofe, wo passende Psalmen rezitiert
wurden. Der Großrabbiner schloss den Gottesdienst mit Gebet und Segen.
Der Pastor lud ihn alsdann mit den Mitgliedern des israelitischen Komitees
ein, sich einige Augenblicke im Presbyterium auszuruhen, und Jeder lehrte
dann mit den besten Eindrücken nach Hause
zurück.'" |
Lage des Friedhofes
Unmittelbar an der Landstraße zwischen La Chaux-de-Fonds und Le Locle,
unmittelbar neben einem christlichen Friedhof.
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 28.8.2008)
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Das Eingangstor |
Brunnen am Eingang |
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Der hohe Grabstein für den im
Krieg
gefallenen Marc Bloch (1877-1916) |
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Grabstein mit schöner
Rosenornamentik
für die früh verstorbene
Marthe Dittisheim geb. Rueff
(1879-1906)
und Herman Dittisheim (1868-1953) |
Grabsteine im Vordergrund
links für
Aline Ulmann geb. Picard (1866-1939)
und Léon Ulmann
(1852-1906) |
Grabstein für Callmann Lewie
(Textplatte siehe unten: "Hier ruht mein
einzig Hoffen, mein
geliebter Mann. Hier
ruht in Frieden der Wohltäter Callmann
Lewie, gest.
1876 im Alter von 33 Jahren") |
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Die Friedhofshalle |
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Manche Grabsteine
enthalten eine Angabe,
woher der Verstorbene nach La Chaux de
Fonds
gekommen ist; mehrfach wird
Hegenheim genannt wie auf dem Grabstein
für
Samuel Ditesheim (1812-1887) |
Teilansichten des
Friedhofes |
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Teilansichten des
Friedhofes (1960er-Jahre): zahlreiche Gräber
sind von einer liegenden
Grabsteinplatte geschlossen
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Weiße Grabsteine zweite Reihe
links für
Jeanette-Eugène Rueff-Levy (1867-1906)
und rechts für Jacques
Picard (1882-1905) |
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Holocaust-Denkmal "A la
memoire
des martyrs Juifs - victimes de la
Barbarie" 1933-1945" |
Abteilung für
Kindergräber mit kleinen Grabsteinen oder abgebrochenen Säulen
(für ein
viel zu früh beendetes Leben) |
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Grabsteine aus den
1940er-Jahren |
Grabsteine aus den 1950er-
und
1960er-Jahren |
Neuere Gräber
(nach ca. 2005) |
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Neuere Gräber (2008) |
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Links und Literatur
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