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Maikammer (VG
Maikammer, Kreis Südliche Weinstraße)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Maikammer bestand eine kleine jüdische
Gemeinde bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Gemeinde war im 19./20.
Jahrhundert zu keiner Zeit selbständig, sondern eine Filialgemeinde zur Kirrweiler, zuletzt zu Edenkoben.
1775 waren zwei jüdische Familien am Ort, 1777 drei Familien, 1785 noch
eine.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1808 sechs jüdische Einwohner (0,3 % der Gesamteinwohnerschaft),
1825 19 (0,8 %), 1843 53 (in elf Familien), 1847/48 61 (in zwölf Familien),
1875 21, 1900 25.
1809/10 wird als damals einziger jüdischer Haushaltsvorsteher in
Maikammer genannt: Emanuel Mayer (Metzger).
An Einrichtungen bestand wohl nur in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts
ein Betraum ("Synagoge", s.u.). Im 19. Jahrhundert gingen die
jüdischen Familien in Maikammer zum Gottesdienst nach Kirrweiler. Nach
Auflösung der dortigen Gemeinde in den 1920er-Jahren wurden sie nach Edenkoben
zugewiesen. Die Toten der Gemeinde wurden zunächst auf dem jüdischen Friedhof
in Essingen, dann auf dem jüdischen Friedhof
in Kirrweiler beigesetzt.
Um 1924 lebten 13 jüdische Personen in Maikammer, die zur jüdischen
Gemeinde in Edenkoben gehörten.
Von den 1933 noch am Ort lebenden ca. 10 jüdischen
Personen sind die meisten auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts,
der zunehmenden Entrechtung und der
Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert.
Von den in Maikammer geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Rosel Baum (1913), Rosa
Bloch geb. Mayer (1875), Irma Freundlich (1888), Siegfried Freundlich (1883),
Helene Lehmann geb. Mayer (1876), Emil Mayer (1900), Senta Mayer (1902), Anna
Nachmann geb. Neumann (1872), Robert Rubel (1898), Arthur Süß (1886), Gustav
Süß (1868), Sophie Süß (1888).
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
In jüdischen Periodika des 19./20.
Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Gemeinde in
Maikammer gefunden. |
Zur Geschichte der Synagoge
Eine Synagoge wird für Maikammer für die Zeit vor 1780
erwähnt. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die Gottesdienste in
Kirrweiler besucht. Versuche, in den 1840er-Jahren eine neue Synagoge
einzurichten, blieben erfolglos: 1843 hatten die jüdischen Familien
Maikammers eine Eingabe an die Regierung der Pfalz gerichtet, in der sie baten,
eine Synagoge erbauen zu dürfen. In der Begründung wurde an die Synagoge (den
Betraum) des 18. Jahrhunderts erinnert: "In früheren Zeiten, und zwar bis
vor ungefähr 60 Jahren ist in hiesiger Gemeinde eine Synagoge bestanden, worin
die Ausübung des israelitischen Gottesdienstes vorschriftsmäßig
stattfand." Die Eingabe wurde negativ beschieden. Die jüdischen Familien
mussten weiterhin nach Kirrweiler zum Gottesdienst. Nach Auflösung der dortigen
Gemeinde in den 1920er-Jahren wurden sie der Gemeinde in Edenkoben
zugeteilt.
Adresse/Standort der Synagoge: unbekannt
Fotos
Zur jüdischen
Geschichte in Maikammer sind noch keine Fotos vorhanden;
über Hinweise
oder Zusendungen freut sich der Webmaster der "Alemannia
Judaica"; Adresse siehe Eingangsseite. |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Alfred Hans Kuby (Hrsg.): Pfälzisches Judentum
gestern und heute. Beiträge zur Regionalgeschichte des 19. und 20.
Jahrhunderts. 1992. |
| Otmar Weber: Die Synagogen in der Pfalz von 1800 bis heute. Unter
besonderer Berücksichtigung der Synagogen in der Südpfalz. Hg. von der
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Pfalz in Landau. 2005.
S. 113 (mit weiteren Literaturangaben). |
| Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt
des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies
ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem
Saarland. Mainz 2005. S. 242 (mit weiteren Literaturangaben).
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n.e.
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