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Friedhöfe in der Region"
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Friedhöfe im Landkreis Marburg-Biedenkopf und im Lahn-Dill-Kreis"
Marburg (Kreisstadt)
Jüdische Friedhöfe
Alter Friedhof am Alten Kirchhainer Weg /
Neuer Friedhof am Rotenberg
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Marburg (interner
Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Einen ersten jüdischen Friedhof
gab es in Marburg im Mittelalter. Er wird als "der juden kirchob"
(1375,1441,1442) bzw. als "juddenkirchoff" (1455-92) genannt. Er lag
vor der Vorstadt Weidenhausen bei der Männersieche (vgl. heutige
Straßenbezeichnung "An den Siechengärten"), etwa dort, wo sich der
heutige jüdische Friedhof befindet. Der Friedhof wurde vermutlich schon 1375
nicht mehr benutzt, sondern in Garten-, später in Ackerland umgewandelt. Vom
14. bis zum 19. Jahrhundert können keine Beerdigungen auf dem Friedhof
nachgewiesen werden; das Gelände wurde landwirtschaftlich genutzt.
Ein neuer jüdischer Friedhof wurde im Bereich des mittelalterlichen jüdischen
Friedhofes vermutlich Anfang des 18. Jahrhunderts angelegt. Die ältesten
Grabmale, die auf dem Friedhof erhalten sind, stammen aus der Zeit von 1712 bis
1801/02. 1883 verkaufte die Stadt das Grundstück der wachsenden jüdischen
Gemeinde. Der
Friedhof wurde auch nach 1945 belegt, unter anderem von KZ-Überlebenden (DPs),
die zwischen 1947 und 1949 im Bereich Marburg verstorben sind.
Seit der
Neubegründung der jüdischen Gemeinde in Marburg in den 1980er-Jahren wurde der
Friedhof wieder die Begräbnisstätte der jüdischen Gemeinde Marburg. Die
Friedhofsfläche umfasst 50,17 ar.
Auf Grund des Platzmangels auf dem jüdischen Friedhof wurde inzwischen ein neuer
jüdischer Friedhof neben dem städtischen Friedhof am Rotenberg
angelegt. Inzwischen wird der alte jüdische Friedhof nicht mehr belegt.
Lage des Friedhofes
Der alte Friedhof liegt am Anfang des "Alten Kirchhainer
Weges". Der neue Friedhof liegt neben dem städtischen Friedhof
am Rotenberg.
Link zu den Google-Maps:
Größere Kartenansicht
Fotos des alten
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 25.3.2008)
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Der Friedhof liegt in der Flur
"An den Siechengärten" |
Eingang zum
Friedhof |
Hinweistafeln
am Eingang |
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Hinweistafel |
Blick über den Friedhof
(neuerer Teil) |
Neuere Gräber |
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Teilansichten des
Friedhofes |
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Teilansichten des
Friedhofes |
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Teilansichten des
Friedhofes |
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Grabstein und Baum: Natur
und
Geschichte verbinden sich
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Grabstein links für
Frommet,
Frau
des Ahron Lukas (wie unten) und rechts für
Ahron Sohn des Jehuda
HaLevi mit
Levitenkannen (gest. 1873) |
Grabsteine links für
Johanna
Freund
geb. Hirsch (gest. 1877) und rechts für
Salomon Freund (1843-1887) |
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Grabstein für "Hanna
Tochter des Schmuel",
gest. 23. Marcheschwan (5)645
= 11. November
1884 |
Grabstein für Merle Wertheim
geb. Hess (1800-1872)
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Grabstein für Jette, Frau des
Isak Freund,
gest. am 9. Siwan (5)590 = 31. Mai 1830
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Grabstein für Frommet, die
Frau von
Ahron Lukas aus Marburg,
gest. 11. Adar (5)629 = 22. Februar 1869 |
Grabsteine für links
Bernhard
Freund
(1819-1907) und Rosalie Freund
geb. Haas (1844-1914) |
"Segnende Hände"
der Kohanim
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Grabstein für Privatdozent
Joseph Hoffa,
gest. 14. Nissan 5613 = 22. April 1853 |
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Hohes Grab im Hintergrund für
Baruch Strauss
und Josephine Strauss geb. Kaufmann (1843-1904) |
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Grabstein für Rechtsanwalt
Dr. Werner Lucas (1906-1986) |
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Presseartikel zum jüdischen Friedhof
Februar 2016:
Publikation zum jüdischen Friedhof Marburg ist
erschienen |
Mitteilung des Presseamtes der Stadt Marburg
vom 21. Februar 2016: "Stadtschrift 'Der Alte Jüdische Friedhof zu
Marburg' erschienen
Eine neue Marburger Stadtschrift unter dem Titel 'Der Alte Jüdische Friedhof zu
Marburg' ist erschienen. Sie enthält die Geschichte des Begräbnisplatzes mitsamt einer Beschreibung aller Grabstätten. Die Geschichte des jüdischen Friedhofs erzählt zugleich auch von der Geschichte der jüdischen Bevölkerung in und um Marburg und zeugt vom Leid der jüdischen Menschen zur Zeit des Nationalsozialismus. Der Blick auf die jüngsten Grabstellen zeigt, wie eine neue jüdische Gemeinschaft in Marburg wieder langsam wächst.
Einen großen Teil des Buches nimmt die Auflistung der über 300 Grabsteine ein, mit den Lebensdaten der Beerdigten und den Besonderheiten der Steine. Wer ihnen vor Ort nachspüren möchte, dem gibt die Stadtschrift eine gute Hilfe an die Hand: Sie enthält einen Plan des Friedhofs, auf dem jede einzelne Grabstätte genau eingezeichnet ist und lädt so dazu ein, selbst in die Atmosphäre dieses Ortes einzutauchen und die Zeugen der Geschichte zu besuchen.
Das Buch kostet 14,40 Euro und ist im Buchhandel erhältlich, teilt das Presseamt mit." |
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Weiterer Artikel in mittelhessen.de vom 16.
März 2016: "Jüdischer Friedhof erzählt Geschichte.
MARBURG Der alte jüdische Friedhof ist ein Erinnerungsort und spiegelt laut Bürgermeister Franz Kahle (Grüne) die Geschichte der Stadt wieder. Nachzulesen ist sie in einer neuen Stadtschrift.
'Der Friedhof macht das Verhältnis der Gesellschaft zu ihren jüdischen Mitbürgern sichtbar. So werden vergängliche Spuren der Geschichte für die Nachwelt festgehalten', sagt Bürgermeister Franz Kahle. Die Stadtschrift beschreibt die Historie des Begräbnisplatzes vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Laut der Autorin Barbara Rumpf-Lehmann erzählt der Friedhof auch die Vergangenheit der jüdischen Bevölkerung im Marburger Raum während des Nationalsozialismus.
Die Stadtschrift erläutert Rituale und Tradition der jüdischen Religion zu Tod und Begräbnis sowie der Feiertage. Die ältesten sich auf diesem Friedhof befindenden Grabmale stammen aus der Zeit zwischen 1712 und 1802. An den Gräbern aus dem 20. Jahrhundert lassen sich laut der Autorin die Taten der Nationalsozialisten ablesen. Einigen Menschen wurde bereits zu Lebzeiten ein Grab zugeteilt. Dieses ist oft leer geblieben, da viele Juden unter dem NS Regime deportiert und ermordet wurden oder geflüchtet sind. Die letzte Beisetzung zur Zeit des Nationalsozialismus fand 1942 statt.
Erst mit dem Zustrom russisch-jüdischer Gemeindemitglieder um 1990 wurden wieder Menschen auf dem Friedhof bestattet. Aufgrund des Platzmangels gibt es inzwischen eine neue Beerdigungsstätte neben dem städtischen Friedhof am Rotenberg.
In ihrer Stadtschrift stellt Rumpf-Lehmann die einzelnen Grabstätten vor und erzählt die Vergangenheit dieser Menschen. Auch enthält die Schrift einen Plan des Friedhofes, der laut der Autorin dabei hilft, die Zeugen der Geschichte zu besuchen und in die Atmosphäre des Ortes einzutauchen.
Die Stadtschrift kostet 14,40 Euro und ist im Buchhandel, auf Marburg.de oder beim Fachdienst Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am Markt 8, Tel. (06 421) 201-1346, erhältlich.
(mso)."
Link
zum Artikel |
Siehe auch Pressemitteilung in der Website
der Stadt Marburg: https://www.marburg.de/portal/meldungen/ein-spiegelbild-juedischen-lebens-900000564-23001.html?rubrik=900000004 ^ |
Weiterer Artikel im Online-Magazin 'Das
Marburger" vom 10. Juni 2016: "Buch zu dem vom Vergessen bedrohten Alten
Jüdischen Friedhof in Marburg..."
Link zum Artikel |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Germania Judaica II,846-848.
|
| Arnsberg II,48-60.
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| Günther Rehme/Konstantin
Haase: "... mit Rumpf und Stumpf ausrotten ..." Zur Geschichte
der Juden in Marburg und Umgebung nach 1933. (= Marburger Stadtschriften zu
Geschichte und Kultur) Marburg 1982.
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| Barbara
Rumpf-Lehmann / mit Fotografien von Andreas Schmidt: Der Alte jüdische Friedhof zu
Marburg. Die Geschichte des Begräbnisplatzes mitsamt einer Beschreibung
aller Grabstätten. Herausgegeben von der Friedhofsverwaltung im Fachdienst
Stadtgrün, Klima- und Naturschutz der Universitätsstadt Marburg. Reihe:
Marburger Stadtschriften zur Geschichte und Kultur. Marburg
2016.
Die Stadtschrift kostet 14,40 € und ist im Buchhandel, auf Marburg.de oder beim Fachdienst Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am Markt 8, Tel. (06421)201-1346, erhältlich.
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