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Friedhöfe in der Region"
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Mühlhausen (Kreisstadt,
Unstrut-Hainich-Kreis)
Jüdische Friedhöfe
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Mühlhausen (interner
Link)
Zur Geschichte der Friedhöfe
In Mühlhausen gab es einen
jüdischen Friedhof seit dem späten Mittelalter. Er wurde erstmals 1417
genannt und lag vor der Burgpforte an dem auch "Judenberg" genannten
Burgwall. 1509 befand sich der Friedhof in christlichem Besitz. 1850 wurde der
Friedhof mit dem Bau der Burgbrauerei erneuert (Friedhof "an der
Burg"). 1898 wurden er anlässlich einer Straßenerneuerung zerstört.
Es ist nicht bekannt, was mit den Grabsteinen geschah.
Ein neuer jüdischer Friedhof wurde in der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts neben dem 1906 angelegten (heute nicht mehr benutzten)
evangelischen Friedhof angelegt. Kapelle und Leichenhaus dieses Friedhofes
wurden für christliche wie jüdische Beisetzungen genutzt. Auf dem Friedhof
sind etwa 150 Grabsteine erhalten. Die Friedhofsfläche umfasst etwa 15 ar. Der
Friedhof wurde auch nach 1945 vereinzelt belegt.
Die Lage des Friedhofes
Östlich der Eisenacher Straße zwischen
Heinrich-Pfeiffer-Straße und Martini-Schule.
Plan
|
Lage des jüdischen Friedhofes
in Mühlhausen auf dem dortigen Stadtplan: links anklicken:
der Link zeigt direkt die Lage des jüdischen Friedhofes an.
(alternativ über "Einrichtungen zu "Friedhof, jüdisch") |
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 28.4.2011)
Presseberichte zum Friedhof
November 2013:
Schüler und Konfirmanden pflegen den
Friedhof |
Artikel von Jasna Leonhardt in der
"Thüringer Allgemeinen" vom 6. November 2013 (Link
zum Artikel): "Konfirmanden pflegen jüdischen Friedhof in Mühlhausen
Mühlhausen. "Wieso sollen wir denn den jüdischen Friedhof sauber machen?" - das soll Teja Begrich, Pfarrer der Kirchengemeinde St.Nicolai, schon häufig gefragt worden sein. In jedem Jahr würde jemand diese Frage stellen.
Der Mühlhäuser Pfarrer antwortet geduldig und auf alle Fragen. Damit werden die Siebt- und Achtklässler nicht nur für das Thema Holocaust sensibilisiert, sondern auch für einen Teil der Geschichte ihrer Stadt.
Bereitwillig kamen auch gestern Nachmittag zahlreiche Schüler und Schülerinnen. Die Witterungsverhältnisse machten den Jungen und Mädchen nichts aus. Mit Gummistiefeln und der richtigen Kleidung legten die Konfirmanden und Vorkonfirmanden los: sie befreiten den Friedhof vom Laub. Auch kleine Äste, die auf den Gräbern lagen, oder das Moos, das auf den Grabsteinen wächst, entfernten sie. Dabei nahmen sie sich Zeit, guckten in jede Ecke und gingen ihrer Tätigkeit gewissenhaft nach. Nach getaner Arbeit konnten sich die fleißigen Helfer bei Tee aufwärmen und mit Schaumküssen stärken.
Erinnerungsgang führt durch die Stadt. Mittlerweile gibt es diese Aktion seit über zehn Jahren. Sie findet immer kurz vor dem 9. November statt. Dem Tag, an dem im Jahr 1938 Juden verfolgt, misshandelt und ihre Synagogen angebrannt worden - die Reichspogromnacht.
Für Samstag, 18 Uhr, ist eine Gedenkveranstaltung geplant. Auch 75 Jahre nach der sogenannten Kristallnacht soll den Opfern gedacht werden. Dafür wird sich zunächst auf dem jüdischen Friedhof getroffen, im Anschluss durch die Stadt zur Synagoge gelaufen. Bei diesem Erinnerungsgang sollen die Namen der jüdischen Mitbürger vorgelesen werden, die Opfer jener Nacht geworden sind.
Teja Begrich verdeutlicht: "Es dürfen am Samstag alle teilnehmen, wir werden in einer ökumenischen Gemeinsamkeit diese Gedenkveranstaltung begehen." Dass die Beteiligung der Menschen in den vergangenen Jahren zugenommen hat, erfreute den Pfarrer aus Mühlhausen.
" |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Zeugnisse jüdischer Kultur. Erinnerungsstätten in
Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und
Thüringen. Projektleitung: Kathrin Wolff. Gesamtredaktion: Cordula Führer.
Berlin 1992. S. 278-280. |
| Michael Brocke/Christiane E. Müller: Haus des Lebens.
Jüdische Friedhöfe in Deutschland. Leipzig 2001. |
| Michael Brocke/Eckehart Ruthenberg/Kai Uwe Schulenburg:
Stein und Name. Die jüdischen Friedhöfe in Ostdeutschland (Neue
Bundesländer/DDR und Berlin). Berlin 1994. S. 505-509. |
| Rolf Aulepp: Die Mühlhauser Synagogen und der jüdische Friedhof nach der
Kristallnacht von 1938: 1987.
|
| Germania Judaica II,2 S. 550-553; III,2 S.
885-893 (jeweils Lit.).
|
| Israel Schwierz: Zeugnisse jüdischer Vergangenheit
in Thüringen. Eine Dokumentation - erstellt unter Mitarbeit von Johannes
Mötsch. Hg. von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen ( www.lzt.thueringen.de)
2007. Zum Download
der Dokumentation (interner Link) Zu Mühlhausen: S. 180-189. |
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