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Friedhöfe"
Zurück zur Übersicht über die
jüdischen Friedhöfe in Schleswig-Holstein
Neustadt/Holstein (Kreis
Ostholstein)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Neustadt (wird bei
Gelegenheit erstellt)
Zur Geschichte des Friedhofes
Beim jüdischen Friedhof in
Neustadt/Holstein handelt es sich um einen von 1945 bis 1947 belegten
Friedhof, auf
dem ehemalige KZ-Häftlinge/Displaced Persons beigesetzt wurden. Nach der
Inschrift auf dem zentralen Gedenkstein verstarben die meisten der hier
Beigesetzten am 3. Mai 1945, am Tag der Befreiung von Neustadt durch die Briten.
Es dürfte sich zum einem erheblichen Teil um Opfer von der "Cap Arcona"
handeln. Die in den folgenden beiden Jahren Verstorbenen waren Insassen des
großen DP-Lagers für ehemalige KZ-Häftlinge, das in dieser Zeit in Neustadt
bestand. Viele der Insassen verstarben an den Folgen der erlittenen
gesundheitlichen Schäden während der KZ-Zeit. Auf dem Friedhof wurden etwa 100 Beisetzungen vorgenommen.
Die Grabsteine datieren vom 3. Mai 1945 bis 1947.
Die offizielle Einweihung des Friedhofes war am 5. Januar 1947.
Jährlich findet am ersten Sonntag nach dem Cap-Arcona-Gedenktag am 3. Mai eine
Gedenkfeier mit Mitgliedern der Jüdischen Gemeinde Lübeck statt.
Bericht über die Friedhofschändung
im Mai 2003: Eine antisemitische Schändung des jüdischen Friedhofs wurde am
4. Mai entdeckt. Auf einen Grabstein schmierten die Täter mit roter Farbe die
Zeichen "C18" und ließen ein aufgeschlitztes Ferkel zurück. Bereits Ende Mai
brüstete sich die neonazistische Organisation "Combat 18 Deutschland" auf
ihrer Website mit der Schändung des Friedhofs und übernahm die Verantwortung
für den Anschlag. Die 18 steht für AH - Adolf Hitler. Combat 18 ist der
deutsche Ableger einer rechtsextremen englischen Terrororganisation. Auch
Hasstiraden gegen Juden und Drohungen gegen den Bürgermeister, den Landrat und
den Staatsanwalt fanden sich auf der Internetseite. Die Täter, zwei junge
Männer aus Neustadt und Cismar, wurden im April 2005 ausfindig gemacht.
Neuere Berichte zur Geschichte des Friedhofes
Mai 2013: Erneute
Schändung des Friedhofes |
Aus den Pressemitteilungen der
Polizeidirektion Lübeck (Quelle):
POL-HL: OH - Neustadt i.H. / Grabsteine auf Friedhof umgestoßen und beschädigt
Lübeck (ots) - In der Zeit von Dienstagnachmittag (30.04.2013) bis Donnerstagmorgen (02.05.2013) sind auf dem öffentlich zugänglichen Jüdischen Friedhof in Neustadt (grenzt an den städtischen Südfriedhof) sieben Grabsteine umgestoßen und teilweise beschädigt worden.
Ein Bauhofmitarbeiter hatte am Donnerstagmorgen, gegen 10 Uhr, den Schaden bemerkt. Ein Grabstein wurde von dem Sockel gelöst und somit beschädigt.
Da die Tat möglicherweise mit der jährlichen Gedenkfeier der Cap Arcona-Katastrophe in Verbindung steht, hat das Kommissariat 5 der Kriminalpolizei Lübeck die Ermittlungen aufgenommen (Störung der Totenruhe und gemeinschädliche Sachbeschädigung).
Zeugen, die Hinweise zu dem Fall geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0451-1310 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.
Rückfragen an: Polizeidirektion Lübeck Pressestelle Telefon: 0451-131 2004
E-Mail: Pressestelle.luebeck.pd@polizei.landsh.de
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Lage des Friedhofes
Der Friedhof liegt innerhalb des allgemeinen Neustädter
Friedhofes, der ihn auf drei Seiten umschließt, ist aber von diesem durch einen
Zaun getrennt und hat einen eigenen Zugang vom Grasweg aus. Er ist zur Straße
hin ca. 15 m breit, und etwa 20 m tief. Dem Eingang gegenüber steht ein
Gedenkstein, links davon sind die Frauen, rechts die Männer begraben. Im
hintersten Teil sowohl der Frauen- als auch der Männerabteilung sind jeweils
einige Gräber, die keine Namen, sondern nur KZ-Nummern tragen.
Fotos
(Neuere Fotos: Hans-Peter Laqueur, Aufnahmedatum: April 2006)
Älteres Foto |
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Das Photo stammt
aus dem Photo Archive von Yad Vashem, Jerusalem,
ist allerdings nicht datiert . |
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Neuere Fotos
(April 2006) |
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Teilansichten des
Friedhofes |
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Der zentrale Gedenkstein |
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Hinweis auf den Cap Arcona Ehrenfriedhof
Lage: Am Ufer vor dem Klinikum Neustadt, Zufahrt über
die Straße "Am Kiebitzberg". Vom Hafen aus folgt man dem Rettiner Weg
in Richtung Grömitz. Dem Wegweiser nach Pelzerhacken folgend biegt man rechts
in den Sandberger Weg. Nach ca. 1,5 km, am Ortsrand, biegt man rechts ein in die
Straße "Am Kiebitzberg", die erst rechtwinklig nach links, und dann
ebenso nach rechts umbiegt und zum Ufer herabführt. Am Ufer folgt man dem Fußweg
nach rechts, an einer Gaststätte vorbei, zum Friedhof.
(Dank an Hans-Peter Laqueur für die Informationen!)
Fotos
(Fotos: Hans-Peter Laqueur, Aufnahmedatum: April 2006)
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Das Denkmal mit dem
hebräischen
Begriff "Jehudim" für "Juden" |
Blick über den
Ehrenfriedhof |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Sigrun Jochims: "Lübeck ist nur eine kurze
Station auf dem Wege unserer Wanderung" - Die Situation der Juden in
Schleswig-Holstein 1945 - 1950.
online zugänglich |
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