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Friedhöfe in der Region"
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Niederursel (Stadt
Frankfurt am Main)
Jüdische Friedhöfe
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur
jüdischen Geschichte in Niederursel (interner
Link)
Zur Geschichte der Friedhöfe
Der alte jüdische Friedhof: Die in der ersten
Hälfte des 18. Jahrhunderts in Niederursel entstandene jüdische Gemeinde
konnte 1720 ein Feldstück zur Anlage eines Begräbnisplatzes kaufen. Die Fläche des Friedhofes ist
mit einem Zaun umgeben und mit einem Hinweisstein ("Alter jüdischer
Friedhof") gekennzeichnet, die auf das Bestehen eines jüdischen Friedhofes an
diesem Ort hinweist. Die Friedhofsfläche umfasst 10,84 ar. Der Friedhof wurde
in der NS-Zeit zerstört und abgeräumt. Es sind keine Grabsteine mehr erkennbar
vorhanden.
Der neue jüdische Friedhof: Die Fläche des Friedhofes ist gleichfalls
mit einem Zaun umgeben und mit einem Hinweisstein (gleichfalls "Alter
jüdischer Friedhof") versehen, die auf das Bestehen eines jüdischen Friedhofes an
diesem Ort hinweist. Auf dem seit 1876 belegten Friedhofes wurden (einige Jahre
nach 1876) auch die Torarollen der
damals nicht mehr bestehenden jüdischen Gemeinde Niederursel beigesetzt. Die Friedhofsfläche umfasst 8,18
ar. Der Friedhof wurde in der NS-Zeit zerstört und abgeräumt. Es sind nur
wenige Grabsteinfragmente erhalten, die um den Hinweisstein gelegt
wurden.
Über eine Friedhofschändung 1932
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. März 1932: "Friedhofschändung
im Taunus. Vermutlich in der Nacht zum vergangenen Sonntag wurden auf
dem jüdischen Friedhof Niederursel (im Taunus zwischen Weißkirchen und
dem Ort Niederursel) vier Grabsteine gewaltsam aus dem Boden gerissen und
umgelegt. Der Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens in
Frankfurt am Main hat auf die Ergreifung der Täter eine Belohnung von 100
Mark ausgesetzt. Das Frankfurter Polizeipräsidium hat die Ermittlungen
sofort aufgenommen." |
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Artikel
im "Gemeindeblatt der Israelitischen Gemeinde Frankfurt" Nr. 4 1932 S. 184:
"Friedhofsschändung in Niederursel am Taunus.
Ein Dokument politischer und kultureller Verwilderung. Von ruchlosen
Bubenhänden wurden in der Nacht vom 5. zum 6. März auf dem jüdischen
Friedhof in Niederursel an der Straße Frankfurt am Main - Bad Homburg v.d.H.
vier Grabsteine gewaltsam aus dem Boden gerissen und umgelegt. Die
Ortsgruppe Frankfurt am Main des CV (Central-Vereins) hat auf die Ergreifung
der Täter eine Belohnung von Mk. 100.- ausgesetzt und die Untat mehrmals
durch Rundfunk bekannt geben lassen. Leider fehlt von den Tätern bisher noch
jede Spur.
Besondere Beachtung verdient, dass das Presseorgan der NSDAP, das
'Frankfurter Volksblatt', in seiner Nummer vom 14. März in einer
besonderen Bekanntmachung die Tat als 'unwürdig und ruchlos' bezeichnet,
'weit' von ihr abrückt und ebenfalls für die Namhaftmachung der Täter eine
Belohnung von Mark 100.- ausgesetzt hat." |
Seit mindestens 2006 sollen an den Friedhöfen Informationstafeln zur Geschichte
der Friedhöfe angebracht werden (dazu Seite
bei niederursel.com), was jedoch noch nicht umgesetzt wurde (Stand: August
2012).
2018 wurde im Oberurseler Ortsteil Oberstedten im Unterholz zufällig ein
Grabstein aus Niederursel entdeckt mit der Inschrift: "Hier ruht in Gott /Jakob
Grünebaum / geb. 28. Jan. 1885 / gest. 18. Juli 1910". Recherchen zu Jakob
Grünebaum ergaben, dass dieser als Sohn des Metzgers Bernhard Grünebaum und
dessen Frau Amalie in Niederursel geboren ist, wo er auch gelebt hat. Jakob
starb bereits im Alter von 25 Jahren und wurde höchstwahrscheinlich im jüdischen
Friedhof in Niederursel beigesetzt. Der in Oberstedten aufgefundene Grabstein
wurde im Oktober 2018 wieder zum jüdischen Friedhof in Niederursel
zurückgebracht.
Presseartikel:
http://www.taunus-zeitung.de/lokales/hochtaunus/vordertaunus/Das-Geheimnis-des-Grabsteins-von-Oberstedten;art48711,3126776
(Artikel vom 6.10.2018).
Die Lage der
Friedhöfe
Die beiden Friedhöfe liegen etwa 300 m voneinander
entfernt, beide am Oberurseler Weg; der ältere mehr am Ortsrand südlich der
Eisenbahnschienen, der andere unweit der Hochbrücke der Autobahn sowie der
gleichfalls unweit darüber hinwegführenden Umgehungsstraße.
Links zu den Google-Maps
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 20.8.2012)
Der alte jüdische
Friedhof |
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Das Eingangstor |
Die Hinweistafel |
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Der Hinweisstein |
Blicke über den
Friedhof |
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Der neue jüdische Friedhof |
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Blick auf den Friedhof |
Das Eingangstor |
Hinweisstein mit
Grabsteinfragmenten |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
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