Die Physik ist traditioneller Bestandteil der Ausbildung in den ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen sowohl an Universitäten als auch an Fachhochschulen. Dies hat gute Gründe. Zum einen liegen die Wurzeln aller technischen Disziplinen in der Physik. Sich mit Physik zu beschäftigen, bedeutet zugleich, die Grundlagen des eigenen Faches besser verstehen zu lernen. Zum anderen liefert die Physik ein methodisches Gerüst, mit dem sich auch technisch komplexe Fragestellungen bearbeiten lassen. Dabei kommt es zunächst gar nicht so sehr darauf an, die gesamte Breite aller in der Physik behandelten Gegenstände im Detail zu kennen. Vielmehr genügt für den Einsteiger ein Grundstock an Fakten und Theorie, wie er sich in der Praxis bewährt hat und für das jeweilige Studienfach von Bedeutung ist.
Das Fach Technische Physik in den Studiengängen Elektrotechnik, Informationstechnik und Mechatronik hat einen Stundenumfang von insgesamt 13 SWS, verteilt auf die drei Semester des Grundstudiums. Davon sind zwei Stunden für das Physikalische Praktikum reserviert, das in jeweils zwei einstündigen Teilen im 2. und 3. Semester abgehalten wird. Im Praktikum werden an einfachen repräsentativen Versuchen die Grundlagen des Experimentierens und der Auswertung von Versuchsergebnissen geübt.
Die verbleibenden 11 SWS �Theorie� sind im Verhältnis 5:3:3 auf die drei Semester des Grundstudiums verteilt. Im 1. Semester werden die Grundlagen der Mechanik, im 2. überwiegend die Thermodynamik und im 3. Semester Schwingungen, Wellen und Quanten behandelt. Die Mechanik ist relativ ausführlich gehalten, da anders als bei den üblichen Physik-Kursen die elektromagnetischen Kräfte mit einbezogen werden. Die verschiedenen Teilgebiete der Physik werden in unterschiedlicher Gewichtung behandelt, abhängig u.a. von ihrer Bedeutung für die Elektrotechnik. Bei der thematischen Auswahl der Beispiele und Anwendungen stehen die spezifischen Bedürfnisse der Elektro- und Informationstechnik im Vordergrund, d.h. es werden Querverbindungen zu anderen Studienfächern wie Grundlagen der Elektrotechnik, Meßtechnik, Energietechnik hergestellt. Die Vorlesungen werden durch Übungen ergänzt, in denen die Studierenden Gelegenheit haben den Unterrichtsstoff zu vertiefen und das know-how für die Bewältigung der Prüfungsklausuren zu erwerben.