-
Porta Nigra
Zweite Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr.
Beschreibung
Die sogenannte Porta Nigra gehört zu den am besten erhaltenen Stadttoren des Römischen Reiches. Das mächtige Tor im Norden der Stadt wurde zusammen mit der Stadtmauer und weiteren Toren gleicher Art in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. erbaut. Es besteht aus großen Quadern von in der Umgebung der Stadt gebrochenem hellen Sandstein, die ohne Mörtel aufeinandergesetzt und durch bleivergossene Eisenklammern miteinander verbunden wurden. Den Namen „Porta Nigra“ – Schwarzes Tor – erhielt das Bauwerk erst im Mittelalter. Im frühen 11. Jahrhundert ließ sich der Einsiedler Simeon im Ostturm der Porta Nigra einschließen. Ihm zu Ehren wurde nach seinem Tod ein Stift gegründet und das römische Stadttor zu einer Kirche ausgebaut. Dieser Umwandlung verdankt die Porta Nigra ihren Fortbestand. 1804 verfügte Napoleon die Auskernung des Bauwerkes. Nur der hochromanische Chorbau entging – dank preußischer Denkmalpflege – der Entfernung aller nachantiken Zutaten.
-
Kaiserthermen
4. Jahrhundert n. Chr.
Beschreibung
Zum großen Bauprogramm, das wohl vor 300 begonnen wurde, als Trier zur Residenz des Constantius Chlorus (293-306) aufstieg, gehören auch die sogenannten Kaiserthermen. Sie nehmen vier insulae ein, deren reiche, mit Wandmalereien und Mosaiken ausgestattete Privathäuser abgebrochen wurden.Trotz der gewaltigen Ausmaße von 250 zu 145 m war die geplante Anlage kleiner als der im 2. Jahrhundert n. Chr. errichtete Bäderkomplex der Barbarathermen an der Mosel.Vermutlich mit der Bevorzugung der Residenz Byzantium/Konstantinopel durch Kaiser Konstantin (ab 324) stoppten die Baumaßnahmen in Trier. Für viele Jahre blieb die Thermenanlage als Bauruine stehen. Wohl erst die Kaiser Gratian (375-383) und Valentinian II. (375-392) ließen die Arbeiten fortsetzen. Allerdings wurde der Bau nun völlig umgestaltet: Der fertige Bau diente nun wohl als Verwaltungsgebäude oder Kaserne.
-
Konstantin-Basilika, römische Palastaula
4. Jahrhundert n. Chr.
Beschreibung
Die seit dem 19. Jahrhundert sogenannte Basilika gehört – wie die Kaiserthermen – zu dem großen wohl von Constantius Chlorus (293-306), dem Vater Konstantins des Großen, zu Beginn des 4. Jahrhunderts n. Chr. begonnenen Bauprogramm. Sie wurde allerdings erst nach Konstantins Tod fertiggestellt.Die von seitlichen Höfen und Säulenhallen umgebene Empfangs- oder Audienzhalle bildete den repräsentativen Mittelpunkt der kaiserlichen Residenz. Der mächtige Ziegelbau (71,5 x 32,6 m) war außen grau-weiß verputzt, mit einem durch Beimischung von Ziegelklein hervorgerufenen leicht rötlichen Schimmer. Die äußeren Laibungen der Fenster zeigen auf dunkelrotem Untergrund eine Ranke mit Flügelwesen in Goldocker. Reste sind noch heute erhalten. Das Innere des Gebäudes war in der Antike reich mit Marmor und anderen wertvollen Steinen ausgestattet. Sowohl Hauptbau als auch Vorhalle weisen Fußbodenheizungen auf.
-
Tempelbezirk am Irminenwingert
1. bis 4. Jahrhundert n. Chr.
Anfahrt über Google Maps
Beschreibung
Außerhalb des Stadtgebietes, auf dem westlichen Moselufer, lag das Stammesheiligtum der Treverer. Im 1. Jahrhundert n. Chr. wurde hier unterhalb einer Quelle (heute: Heidebor) ein großer, von einer trapezförmigen Mauer umgebener heiliger Bezirk mit zwei kleinen Kultbauten angelegt. Wohn- und Badetrakte südlich des Bezirkes deuten darauf hin, dass man bei der Quelle Heilung suchte. Im 2. Jahrhundert n. Chr. errichtete man im Nordosten des älteren Heiligtums eine von Mauern umschlossene monumentale Tempelanlage mit Säulenhallen und Freitreppen. Bei Mauerzügen nordöstlich des Tempelbezirkes handelt es sich wohl um die Bühnenfront eines Kulttheaters.
-
Amphitheater
2. Jahrhundert n. Chr.
Beschreibung
Das Amphitheater wurde in die in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. errichtete Stadtmauer [ Nr. 14 ] einbezogen. Diese verlief oberhalb der westlichen, stadtseitigen Zuschauerränge. Die Längsachse der Arena liegt leicht schräg zum Mauerverlauf. Dadurch öffnet sich ihr südlicher Eingang zum Gelände außerhalb der Stadtmauer, während der nördliche in die Stadt hineinführt.Die Arena (71 x 47,5 m) ist umgeben von einem Graben und einer hohen Mauer, hinter der gemauerte Käfige liegen. Ein Teil der Arena ist unterkellert. Mittels einer Art Hebebühne konnten lebende Tiere nach oben und ihre Kadaver schnell nach unten transportiert werden. Die Zuschauerränge boten wohl etwa 18 000 Zuschauern Platz.Im Mittelalter lag das Amphitheater weit außerhalb der Stadt. Die Steine der Ränge wurden ausgebeutet. Bis ins 19. Jahrhundert hinein nutzte man das Gelände als Weinberg.