Tiefe Geothermie zur Stromgewinnung und für Heizzwecke
Die hydrothermale Geothermie nutzt natürliche Heißwasser-Vorkommen aus geeigneten Reservoirgesteinen (z.B. Muschelkalk, Buntsandstein) und Störungszonen.
Beim Hot-Dry-Rock-Verfahren (HDR) wird in heißen, trockenen Tiefengesteinen über Tiefbohrungen durch die Erzeugung künstlicher Risse ein unterirdischer Wärmetauscher hergestellt.
In beiden Fällen sind mindestens zwei Tiefbohrungen erforderlich (Dublette), über die das heiße Wasser gefördert und im geschlossenen Kreislauf nach dem Wärmeentzug als abgekühltes Wasser wieder in den Untergrund verpresst wird.
Projekte in Rheinland-Pfalz
Viele Unternehmen haben sich die Erlaubnis zur Aufsuchung von Erdwärme bzw. die Bewilligung für deren Gewinnung gesichert (Lage der vergebenen bzw. beantragten Konzessionsfelder zur Aufsuchung von Erdwärme).
In Rheinland-Pfalz sind derzeit mehrere Projekte geplant, die sich in unterschiedlichen Entwicklungsstadien befinden.
Im Oberrheingraben wurden in Speyer, Offenbach an der Queich, Bellheim, Landau und Insheim Bohrungen zur Erzeugung von Strom und Heizwärme aus hydrothermalen Lagerstätten niedergebracht. Nach mehrjähriger Bau- und Planungsphase wurde Ende 2007 in Landau das erste rheinland-pfälzische Geothermiekraftwerk im Oberrheingraben in Betrieb genommen. Im November 2012 erfolgte die offizielle Inbetriebnahme des Geothermiekraftwerks in Insheim.
Einen Überblick über sämtliche in Betrieb befindlichen tiefengeothermischen Projekte in Rheinland-Pfalz liefert die Tabelle zur geothermischen Nutzung.
Weiterführende Informationen und Links zum Thema Tiefe Geothermie
- FAQ- Häufig gestellte Fragen und die Antworten zur Tiefengeothermie
- Glossar (zu Begriffen der Geothermie und Seismik)
- Mediationsverfahren zur Tiefengeothermie in der Vorderpfalz-Informationen zum Verfahren sowie die Dokumentation der Sitzungen: http://mediation-tiefe-geothermie-vorderpfalz.de/
An dem Verfahren sind verschiedene Institutionen (Unternehmen, Bürgerinitiativen) beteiligt:
Bürgerinitiative Geothermie Duttweiler
Bürgerinitiative Freckenfeld BiGF e.V.
Bürgerinitiative Geothermie Geinsheim
Bürgerinitiative Hassloch e.V.
Bürgerinitiative Schaidt Aktiv e.V.
Evonik New Energies GmbH
GeoX GmbH
GeoEnergy GmbH
Montanes Explorationsgesellschaft mbH
- Abschlussbericht der vom Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz im Nachgang zum seismischen Ereignis am 15.08.2009 einberufenen Expertengruppe „Seismisches Risiko bei hydrothermaler Geothermie“ vom 29.10.2010
- Lageplan der seismischen Messstationen und Schwinggeschwindigkeits-Sensoren um Landau und Insheim
- Planern und Entscheidungsträgern geothermischer Projekte steht eine durch den Personenkreis "Tiefe Geothermie" der staatlichen geologischen Dienste erstellte Arbeitshilfe zur Nutzung der geothermischen Energie aus dem tiefen Untergrund zur Verfügung.