Der Limes auf Neuwieder Gebiet
Durch das heutige Bundesland Rheinland-Pfalz verlaufen die ersten 75 km des obergermanischen Limes mit seinen insgesamt 131 Wachtposten, 9 Kleinkastellen und 9 Auxiliarkastellen.
Auf Neuwieder Gebiet befinden sich davon 31 Wachtposten und 3 Kleinkastelle.
Teilweise läuft der Limes durch Neuwieder Waldgebiet, Ackerland, Wiesen und Gärten und durch bebaute Siedlungsgebiete.
Etwa 18,5 km der Limesstrecke verlaufen durch die Neuwieder Stadtteile. Aufgrund dessen wurde eine Initiative ins Leben gerufen, diese 18,5 km entsprechend zu präsentieren. Die Bürgergemeinschaft Pro Heimbach-Weis ging bereits tatkräftig ans Werk. Bisher wurden Wachttürme und ein Kastell freigelegt und eine Strecke mit Hinweistafeln versehen, in denen die einzelnen Wachtposten mit ihrem Standort markiert wurden. Entlang des Wanderweges erfolgte eine Bedachung von Hinweistafeln. Die Markierung des historischen Limeswanderwegs in Oberbieber, Gladbach und Heimbach-Weis ist bereits abgeschlossen.
Besonders hervorzuheben sind die Kastelle Niederbieber und Anhausen.
Das Kastell Niederbieber gehört zu den größten und bedeutendsten Kastellen am Limes überhaupt. Vor Ort sind nur noch die Mauerfundamente des Nordtores und die
Grundrissmauern des Kastellbades zu erkennen.
Der Standort des Kleinkastells Anhausen ist heute anhand der zahlreichen Vertiefungen und Erhöhungen im Gelände sichtbar. Weitere Ausgrabungen sind geplant.
In Oberbieber auf dem Wingertsberg befindet sich ein rekonstruierter zweigeschossiger Limesturm.
In Altwied liegen oberhalb des Neubaugebiets von Altwied-Kümmelberg Überreste eines Wachtturms.
In Feldkirchen sind zum Teil ausgezeichnet erhaltene Limesstrecken durch alte Waldgebiete vorhanden.
Reger Austausch beim Workshop „zur Sichtbarmachung des Limes“
Im Neuwieder Brauhaus versammelten sich ehrenamtlich Tätige, Revierförster sowie Touristikvertreter zu einem Limes-Workshop. Im Mittelpunkt stand das Konzept „Sichtbarmachung des Limes“ in den Gemarkungen Bad Hönningen, Rheinbrohl, Leutesdorf, Feldkirchen, Altwied, Niederbieber und Segendorf.
Susanne Schweren, Projektleiterin der PER (Projektentwicklungsgesellschaft des Landes Rheinland-Pfalz mbH), stellte detailliert die wichtigsten Limesprojekte in Rheinland-Pfalz vor. Im Anschluss erläuterte Dr. Franz Schafranski das von ihm erarbeitete Visualisierungskonzept für den rheinland-pfälzischen Teil des Limes. Die Teilnehmer des Workshops stimmten grundsätzlich der Konzeption zu.
Unter der Moderation von Brigitte Meier-Hussing wurden weitere Ideen und kritische Anmerkungen der Workshopteilnehmer aufgenommen, so zum Beispiel das Aufstellen von Hinweisschilder an Limesquerrungen oder der Wunsch die Verlegung des Limesradweges auf den Wanderweg in Niederbieber.
Wichtig war auch den Anwesenden die Prüfung der Auswirkungen des Wandertourismus auf die Jagdpacht und die Sensibilisierung für den Limes bei Forstarbeiten.
Auch für die Zukunft machten sich die Anwesenden Gedanken, so kann sich Altwied eine Aufschüttung des vermutlichen Doppelturms WP 1/33 vorstellen.
Alle weiteren Projektvorschläge und Anregungen wurden von der PER gesammelt und werden für die Übernahme in das Gesamtkonzept geprüft.
Die Veranstaltung in Neuwied war der siebte von acht Workshops die zur Zeit in den rheinland-pfälzischen Limesgemeinden von der PER durchgeführt werden.
B.M-H
Quellenhinweis
- Buch "Der römische Limes in Rheinland-Pfalz
- www.limesstrasse.de
- www.deutsche-limeskommission.de
- www.welterbe-limes-rlp.de
- www.limesprojekt.de/hwg1.htm