ImpressumInteraktive KarteSuche nach KategorienSuche nach EpochenMit KlangbeispielOrte alphabetischStichwortsucheOrte nach Landkreisenmit VideoKulturobjekt des MonatsKDM Archiv
Homepage
  Kulturdatenbank Region Trier





Buchet
Vierhöfestein
  LOGO align=  






 





Sorry! Nur mit einem Java-fähigen Browser erscheint hier ein JAVA-Applet mit einer Landkarte!


 

English Translation
Automatic translation by translate.google.com
Click here.

Traduction francaise
Traduction automatique de translate.google.com
Cliquez ici.

Als Ansichtskarte versenden:
Hier können Sie die Bilder dieses Kulturobjekts an Freunde und Bekannte als elektronische Ansichtskarte versenden.

Beschreibung
Ein Stück Gegenwart aus dem Mittelalter
Grenzstein aus dem 16. Jahrhundert auf dem Schneifelrücken ist bis heute Grundlage für das Kataster

Von unserem Redakteur
HARALD P. JANSEN

BLEIALF/SELLERICH . Geschichte erhalten heißt Identität wahren. Dieser hehre Spruch hat für den Eifelverein Bleialf-Schneifel eine ganz praktische Seite. Eine neue Hinweistafel weist auf die Geschichte des so genannten Vierhöfesteins in der Schneifel hin, an dem heute noch vier Gemeinden aufeinander stoßen.


Die Eifel war immer Grenzland. Dies beweisen der so genannte Vierhöfestein auf der Schneifel ebenso wie die Westwall-Bunker oder die ehemaligen Zollhäuser an der Grenze zu Belgien. Gemein ist all den Markierungen, dass sie Einfluss-Sphären voneinander abgrenzen. Nur die Durchlässigkeit der Grenzen wechselt und ist den politischen Launen unterworfen. Der Vierhöfestein ist ein Zeugnis dafür, dass Grenzen auch Jahrhunderte überdauern können.

Wichtiger Punkt für die Landvermessung
Geballt finden sich die Zeugnisse der Grenzziehung in der Schneifel. Der einst kahle Höhenrücken zwischen Stadtkyll und Brandscheid ist nachweislich seit 1200 Jahre ein Ort, an dem Grenzen gezogen wurden. Und obwohl die Scheidelinien zwischen politischen Machtspähren mal mehr und mal weniger willkürlich gezogen wurden, endete der Machtanspruch immer wieder in der Schneifel.
Ein Grund für dieses Ziehen von Grenzen in diesem Raum liegt sicher in der Topographie des Bergrückens begründet. Die dichten Nadelholz-Monokulturen heutiger Zeit sind eine Erfindung der Moderne. Es bedurfte der preußischen Forstverwaltung und den Aufforstungen des vergangenen Jahrhunderts, um aus dem kahlen, windgepeitschten Bergrücken ein großes Waldgebiet zu machen.
Ein Baum, der aus dem kahlen Höhenzug hervorragt ist das Beste, was den Grenzziehern im Mittelalter passieren konnte. Die "Königs- oder Blutbuche" unweit des höchstens Punkts des Schneifelrückens ­ heute Schwarzer Mann genannt ­ bot sich dazu geradewegs an.
Hier endete das Gebiet des fränkischen Königguts Manderfeld. Unter der Buche steht seit dem 16. Jahrhundert ein Stein, der gleich vier Endpunkte von Herrschaftsgebiet anzeigt. Der Vierhöfestein unweit des Parkplatzes am Skigelände. Gleich vier mittelalterliche Gebiets- und Rechtseinheiten trafen an dieser Stelle zusammen. Es sind dies die Höfe Alf ­ heute Bleialf ­, Auw, Gondenbrett und Sellerich.
Die Höfe gibt es schon lange nicht mehr. Das einzige was von ihnen blieb sind Dokumente und Akten, die in Archiven konserviert und in Urkundensammlungen abgedruckt sind. Geblieben ist überdies die Bedeutung des Vierhöfesteins als Grenzmarkierung. Ein Blick in das Kataster verrät, dass auch die Fachleute von heute auf den Stein bauen. Denn der unscheinbare Stein am Straßenrand ist die Stelle, an der die Ortsgemeinden Buchet, Schlausenbach, Gondenbrett und Sellerich aufeinander treffen
Doch nicht nur vier Höfe, sondern auch drei Bistümer und damit drei landesherrliche Fürsten trafen sich einst an diesem Dreiländereck des Mittelalters: Sellerich und Auw gehörten zum Erzbistum Trier, Alf zum Bistum Lüttich und Auw zum Erzbistum Köln.

Eifelverein kümmert sich um Kulturgüter
Diese Bistumsgrenzen sind Geschichte. Die Verhältnisse haben sich umgekehrt. Heute hat ein Bischof keine weltliche Macht mehr. Die Grenzen des Bistums orientieren sich an politischen Grenzen. Die gesamte Schneifel bis zur Our gehört heute zum Bistum Trier.
So verwundert es nicht, dass der unscheinbare Stein abseits des Schneifelhöhenwegs in Vergessenheit geriet. Der Eifelverein Bleialf-Schneifel hat sich deshalb kürzlich des geschichtsträchtigen Orts angenommen. Toni Fuchs und Herbert Leifgen von der Ortsgruppe des Eifelvereins haben die unansehnliche Info-Tafel restauriert und mit einem Kupferdach versehen wieder aufgestellt.
Das Engagement für historische Plätze in der Schneifel ist nicht die erste Arbeit in Sachen Geschichte der Eifel. Bereits 1997 restaurierte der Bleialfer Eifelverein das "Kettenkreuz" auf der Schneifel. Ein sagenumwobener Ort, an dem eine Frau namens Kätt umher spuken soll, weil ihre Seele keine Ruhe findet. Das gleiche Schicksal, das einem Unglücklichen in früheren Zeiten widerfahren wäre, der den Vierhöfestein verrückt hätte. Da haben es die Grenzsteinverletzer der Moderne ein wenig besser. Heute kommen sie mit einem Ordnungswidrigkeitsdelikt und mehreren hundert Euro für die Kosten der Neuvermessung weg. Umherspuken müssen sie nicht mehr, nur noch zahlen.


Lage des Kulturobjekts (Gauss-Krüger-Koordinaten)
R_gk: 2526469
H_gk: 5569731
Koordinaten beziehen sich auf die exakte Lage des Objekts



Karte mit Detailinformationen

Detailkarte

Quelle
Harald P. Jansen in Trierischer Volksfreund (Bitburg) vom 20.09.02 und intrinet: http://www.intrinet.de/regionales/btpr/155523.php3

Bild-Quelle
Harald P. Jansen; Trierischer Volksfreund 2002 / ohne

Internet
http://www.intrinet.de/regionales/btpr/155523.php3

Sehenswürdigkeiten im Umkreis von:
2 km     5 km     10 km     15 km     20 km    



Suche nach verwandten Sehenswürdigkeiten:

Alle Sehenswürdigkeiten der Kategorie Bau- und Kunstdenkmale/Technische Bauten und Industrieanlagen/Vermessung    

Alle Sehenswürdigkeiten in der Gemeinde Buchet    

Alle Sehenswürdigkeiten der Epoche Renaissance    


Die Datenbank zum Mitmachen:
Sie haben weitere Informationen und/oder Bilder zu diesem Kulturdenkmal oder zu anderen Kulturdenkmälern in der Region Trier. Wir freuen uns über alle weiteren Informationen. Bitte senden Sie uns eine e-mail an kulturdatenbank@web.de
 
 


Alle weiteren Kulturdenkmäler in Buchet:

 
  Buchet: Artenreicher Mischwald / Naturdenkmal
Buchet: Bleigrube Berthaschacht
Buchet: Blutbuche Kettenkreuz / Naturdenkmal
Buchet: Ernest-Hemingway-Wanderweg
Buchet: Forstmeister-Jansen-Stein
Buchet: Menhir als Gedenkstein / Forstmeister-Jansen-Stein
Buchet: Mühle am Alfbach
  Buchet: Sankt-Barbara-Kapelle
Buchet: Tranchot-Dreieckspunkt
Buchet: Vierhöfestein
Buchet: Vierhöfestein als Sprachgrenze
Buchet: Westwallbunker / Westwallweg
Buchet: Wüstung Mombach
 
 

Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier auf dem Server des Freilichtmuseums Roscheider Hof, Konz



eintrag+1   eintrag+2   eintrag+3   eintrag+4   eintrag+5   eintrag+6   eintrag-1   eintrag-2   eintrag-3