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Pronsfeld
Ortsname / Ortsgeschichte
Erste Erwähnung
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Beschreibung
Pronsfeld ist ein Ort mit großer geschichtlicher Vergangenheit, von der einige Baudenkmäler und schriftliche Dokumente Zeugnis geben. Der Ortsname erklärt sich aus der Lage: Pronsfeld bedeutet "Feld an der Prüm", im Mittelalter hieß der Ort Prumizveld.

Im Jahre 1996 feierte die Gemeinde mit einem großen Fest das 950jährige Bestehen, da der Ort 1046 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die Gründung der Siedlung geht auf eine fränkische Rodungsperiode im 9./10.Jahrhundert zurück. Besiedelt war die Gemarkung jedoch bereits in der Römerzeit, wie die Funde von Ziegeln und Mauern einer römischen Landvilla im Gebiet der Schlossheck zeigen.

Zunächst lagen die Häuser des Weilers Pronsfeld auf dem Berg, wo sich heute die Ruine der alten St. Remigiuskirche erhebt. Die Ortslage verschob sich im Spätmittelalter immer mehr in das Tal hinab, aber bis 1921, als im Dorf die Antoniuskapelle zur neuen Pfarrkirche erweitert wurde, blieb die "Alte Kirche" auf dem Berg Pfarrkirche. Zur großen Urpfarrei Pronsfeld gehörten auch die heute selbständigen Pfarreien Lünebach, Habscheid, Lichtenborn.

Ein eigentümliches politisches Gebilde finden wir im Mittelalter im "Kondominium Pronsfeld" (= Vielherrschaft). Eine Reihe von Herren, darunter der Kurfürst von Trier, die oranisch-luxemburgischen Herrschaften, die Grafen von Hartelstein und von Neuerburg teilten sich den aus 22 Ortschaften bestehenden "Hof Pronsfeld". Überbleibsel aus dieser Zeit ist der 400 ha große sogenannte "Hofswald", den die Gemeinden heute noch gemeinsam bewirtschaften.
Auch der Ortsteil rechts des Prümbaches , der früher den Oraniern gehörte, heißt im Volksmund heute noch "Holland".

Auch das Wappen der Gemeinde nimmt Bezug auf diese Zeit: Die rechte Hälfte zeigt das Wappen des Kurfürsten von Trier (Trierer Kreuz), die linke Hälfte den "Luxemburger Löwen" der die oranisch-luxemburgische Herrschaft symbolisiert.

1794 rückten französische Revolutionstruppen in die Eifel ein und auch Pronsfeld wurde in die französiche Republik eingegliedert. Der Ort gehörte cirka 20 Jahre lang zum "Departement der Wälder" und zum Kanton Arzfeld. Während der "Franzosenzeit" kam es zu einem Aufstand der Bauern, der als "Klöppelkrieg" in die Geschichte einging und für viele "Klöppelkrieger" in einer Katastrophe endete. Ein Denkmal in Arzfeld erinnert an das Geschehen. Nach dem Wiener Kongreß im Jahre 1815 kam das gesamte Eifelgebiet und somit auch Pronsfeld zum Königreich Preußen (Rheinprovinz).

Einen großen Aufschwung erlebte Pronsfeld , als es zu einem Eisenbahnknotenpunkt in der Westeifel wurde (1886-1907). Von Pronsfeld aus führten von der Hauptstrecke Gerolstein, Prüm , Pronsfeld, St. Vith Stichbahnen nach Neuerburg und Waxweiler. Der Ort entwickelte sich vom reinen Bauerndorf mit einigen traditionellen Handwerkern ( Schmied, Müller, Zimmermann, Schuster) zu einem von der Eisenbahn geprägten Ort. Viele Familien lebten "von der Bahn" und betrieben dazu Landwirtschaft im Nebenerwerb.

In der Zeit des "Westwallbaues" in den 30er Jahren wurde der Bahnhof Pronsfeld zu einem Hauptumschlagplatz für das Baumaterial, das zur Errichtung der Bunkeranlagen und "Höckerlinien" benötigt wurde . Große Komplexe mit Wohnbaracken für die Westwallarbeiter prägten das Bild. Der Bahnknotenpunkt Pronsfeld war als Bahnhof mit militärischer Bedeutung im 2. Weltkrieg in hohem Maße das Ziel zahlreicher Bombenangriffe der Alliierten : rund 80% des Dorfes lagen 1945 in Schutt und Asche, Pronsfeld gehörte zur sogenannten "Roten Zone" (Gebiet mit besonders starker Zerstörung).

Nach dem Wiederaufbau der Brücken und der Bahnanlagen wurde 1949 der Bahnbetrieb wieder aufgenommen. Bereits in den 60er Jahren wurden die Strecken stillgelegt, 1986/1990 erfolgte der Abbau der Gleisanlagen. Das "Eisenbahnzeitalter" war für Pronsfeld zu Ende. Die Gemeinde bemüht sich nunmehr in verstärktem Maße, auf den alten Bahndämmen Radwege anzulegen. Die ehemaligen Zielbahnhöfe Waxweiler und Bleialf kann der Radler bereits anfahren.

Die Zeit nach dem 2.Weltkrieg bis heute ist gekennzeichnet durch eine enorme Wiederaufbauleistung (Schule, Kindergarten, Turnhalle, Rasensportplatz, Bürgerhaus) und durch die Entwicklung des Dorfes zu einer ländlichen Gemeinde mit Handel, Handwerk, Gewerbe und einigen größeren landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetrieben, die vor allem Milchwirtschaft betreiben. Der größte Arbeitgeber ist die Milch-Union Hocheifel , eine der größten Molkereien in der Bundesrepublik. Durch die gute Infrastruktur und die Bereitstellung von Bauland ist Pronsfeld eine Gemeinde mit wachsender Einwohnerzahl.


Lage des Kulturobjekts (Gauss-Krüger-Koordinaten)
R_gk: 2524201
H_gk: 5558132
Koordinaten beziehen sich auf die Ortslage



Karte mit Detailinformationen

Detailkarte

Quelle
© Harald Urfels, Homepage der Gemeinde Pronsfeld http://www.pronsfeld.de/

Bild-Quelle
ohne / ohne

Internet
http://www.pronsfeld.de

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