Boppard, 16.12.2015
Eine Anlaufstelle für Frauen in Notlagen
Unsere neue SOLWODI Beratungsstelle in Regensburg wurde am vergangenen Freitag, 11. Dezember 2015, feierlich eröffnet. Bischof Dr. Rudolf Voderholzer nahm die Segnung der Diensträume vor.
SOLWODI Regensburg bietet eine umfassende Beratung und Hilfe in Notsituationen. Frauen in Zwangslagen, Opfer von Menschenhandel, Zwangsprostitution sowie Zwangsehen finden hier eine Anlaufstelle. Auch werden Frauen, die auf der Flucht sind, unterstützt. Diese Frauen haben meist spezifische Fluchtgründe, wie Gewalterfahrungen, Vergewaltigungen oder sexuelle Ausbeutungen.
Dass sich keine Frau freiwillig in solche Situationen bringt, darin waren sich Bischof Voderholzer und SOLWODI-Gründerin Sr. Dr. Lea Ackermann einig. Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer berichtete, dass in Regensburg Bedarf für eine SOLWODI-Beratungsstelle besteht, da beide Frauenhäuser ausgelastet sind. Auch durch die Nähe zu Tschechien hat der Anteil der Migrantinnen, die in Regensburg Hilfe suchen, zugenommen. Deutsche Frauen, die zur Prostitution gezwungen werden, wenden sich ebenfalls an SOLWODI Regensburg. Sie wurden häufig Opfer der "Loverboy-Methode", bei der sich der neue Freund später als Zuhälter entpuppt.
Die Initiative, eine Fachberatungsstelle in Regensburg zu eröffnen, geht auf das Engagement des langjährigen Arbeitskreises "Frauenhandel und Zwangsprostitution" des KDFB- Diözesanverbandes Regensburg zurück. Mit den Kollekten des Katholikentages 2014 in Höhe von 50.000 Euro und einer Zuwendung des Bistums von 40.000 Euro (plus eines dortigen Mietzuschusses von 5.000 Euro) wurde eine Basis für die SOLWODI-Beratungsstelle Regensburg geschaffen. Karin Schlecht, Diözesanvorsitzende des KDFB, zeigte sich erfreut, dass die Beratungsstelle verwirklicht wurde.
Leiterin der neuen Beratungsstelle ist die Sozialarbeiterin Simone Seebauer. Schon während ihres Studiums hat sie Frauen in Not geholfen, als sie im Caritas-Haus St. Rita in Regensburg die Situation wohnungsloser Frauen kennenlernte. Auf dem Weg zu ihrer Masterarbeit kam sie in der Aids-Beratung mit Frauen, die in der Prostitution arbeiten, in Kontakt.
Mittlerweile gibt es fünf SOLWODI Fachberatungsstellen in Bayern (plus 2 Schutzhäuser) und 18 in ganz Deutschland (plus 6 Schutzhäuser).
Für Rückfragen und Interviewanfragen kontaktieren Sie bitte:
SOLWODI
Ruth Müller, Pressereferentin
SOLWODI Deutschland e.V.
Propsteistr. 2
56154 Boppard-Hirzenach
Tel.: 06741 - 2232
presse@solwodi.de
Hinweis für die Redaktionen:
Gerne können Sie Sr. Dr. Lea Ackermann, Gründerin von SOLWODI, für Fragen oder Interviews zu diesem Thema kontaktieren.
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SOLWODI Deutschland e.V. "SOLidarity with WOmen in DIstress – Solidarität mit Frauen in Not" ist ein Verein, der Frauen in Notsituationen hilft und ist Anlaufstelle für ausländische Frauen, die durch Sextourismus, Menschenhandel oder Heiratsvermittlung nach Deutschland gekommen sind. Der Verein ist überparteilich und überkonfessionell. Gegründet wurde SOLWODI 1985 in Kenia und 1987 in Deutschland. In Deutschland ist SOLWODI mit inzwischen 17 Beratungsstellen, einer Kontaktstelle und sieben Schutzwohnungen für ausländische Frauen und Mädchen, die hier in Not geraten sind, vertreten.