Editorial

Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Interessierte, 
das neue Jahr ist noch jung, und es hält viele neue Herausforderungen für uns bereit.
Frauen auf der Flucht sind auch in Deutschland nicht immer sicher, beispielsweise, wenn allein reisende Frauen und Kinder in Sammelunterkünften zu Hunderten untergebracht werden.
Diese Menschen fliehen, weil sie zuhause keinerlei Perspektive sehen. Ihre Länder wurden ausgebeutet, ihre Flüsse verschmutzt, ihre Böden mit Schwermetallen verunreinigt. Wir sind daran nicht unschuldig. Gedankenlos kaufen wir ein neues Handy, weil das alte nicht der neuesten Technik entspricht. Wir bedenken nicht, dass für jedes Handy Coltan aus dem Ostkongo benötigt wird. Dessen Abbau zerstört die Umwelt, beutet Zwangsarbeiter aus und finanziert Bürgerkriege.
Die Frauen fliehen auch, weil sie in ihrer alten Heimat schutzlos sind. Zuhause wurden sie geschlagen, vergewaltigt, ausgebeutet. Oft geht es ihnen auf der Flucht oder im reichen Europa nicht besser: Sie geraten in die Fänge von Menschenhändlern oder landen in der Prostitution.
Für diese allein reisenden Frauen und ihre Kinder hat SOLWODI ein leer stehendes Haus angemietet und stellt fest, wie schwerfällig ein solches Angebot von staatlichen Stellen angenommen wird. (siehe S. 4)
Kurzfristig wurden wir nach Kenia zu einer Generalversammlung gerufen. Dort wurden wir von Erzbischof Martin Kivuva nach Mombasa eingeladen. Er ist bereit, SOLWODI Kenia mit persönlichem Engagement zu unterstützen. Es war schön und informativ, alle Kolleginnen von SOLWODI zu treffen und ihre Erfahrungen und Erfolge zu hören. (siehe S.2)
Gefreut haben wir uns über die Gesetzgebung in Frankreich. Dort ist das Parlament dem Nordischen Modell gefolgt und hat den Sexkauf verboten. Entsetzt sind wir über den Weg, den der deutsche Gesetzgeber gewählt hat. (siehe S.3)
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Osterfest und Gottes Segen für das restliche Jahr.
Ihre Sr. Lea Ackermann