Über die Beratungsstellen, Frauenhäuser und Schutzwohnungen sind wir regional aktiv, durch einzelne SOLWODI-Landesvereine auf Länderebene vernetzt und durch die politische und praktische Arbeit bundes- und weltweit engagiert.
Regional aktiv …in Koblenz
Zu einer Benefizveranstaltung für das SOLWODI-Schutzhaus Koblenz lud der SOLWODI-Freundeskreis ins Jugend- und Bürgerzentrum nach Koblenz-Karthause mit Kaffee, Kuchen und Musik. Die SOLWODI-Mitarbeiterinnen Helga Tauch und Ruth Müller informierten auf der gut besuchten Veranstaltung zum Prostituiertenschutzgesetz, das am 1. Juli in Kraft tritt.
Monika Hömberger, Vorsitzende des Freundeskreises, moderierte. SOLWODI dankt allen Spendern und Ehrenamtlichen.
… in Koblenz
SOLWODI Koblenz lud im Rahmen der "Sommeruni" die Studenten der Universität Koblenz an einem Stand zu erfrischenden Drinks ein. Das Projekt „Cocktails gegen eine Spende“ war auch im zweiten Jahr mit 220 Euro ein voller Erfolg. Die StudentInnen zeigten sich am Thema Menschenhandel sehr interessiert.
… in Fulda
Seit Dezember hat SOLWODI die aufsuchende Arbeit in Flüchtlingsunterkünften intensiviert. Das Angebot, das sich speziell an Frauen richtet, wird durch den Bischöflichen Hilfsfonds des Bistums Fulda gefördert. Das Beispiel einer jungen Afghanin verdeutlicht den Erfolg. Die Frau äußerte mehrfach Suizidgedanken, nach anfänglicher Skepsis baute sie eine gute Beziehung zu uns und der Dolmetscherin auf. Der geschützte Raum in der SOLWODI-Beratungsstelle führte dazu, dass sie von ihren Erlebnissen durch die Taliban und den IS erzählte. SOLWODI begleitete sie zum Anwalt, wo sie ihre Fluchtgründe ergänzte. Ein Psychiater behandelt ihre posttraumatische Belastungsstörung. Nach drei Monaten Begleitung durch SOLWODI sind erste positive Veränderungen sichtbar.
… in Braunschweig
Eine Klientin aus Simbabwe bekam 2009 mit einem Deutschen eine Tochter und erhielt einen Aufenthaltstitel. Zuvor gebar sie zwei Söhne in Afrika. Eines dieser Kinder besucht einen heilpädagogischen Kindergarten. Der Sohn benötigt besondere Betreuungsleistungen. Da SOLWODI-Klientinnen oft unter posttraumatischen Belastungsstörungen leiden, entwickeln die Kinder unterschiedliche Überlebensstrategien, die Wenigsten reden über ihre Situation. Auch die Klientinnen benötigen Orientierung. Sie müssen in ihrer sozialen, emotionalen und kognitiven Entwicklung unterstützt werden. Von der niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung wird in der SOLWODI-Fachberatungsstelle Braunschweig bis September 2018 das Projekt „Fit für die Integration“ gefördert. Mit diesem Projekt wird die Situation der Kinder und ihrer Mütter auch durch Koch- und Sportkurse nachhaltig verbessert.
Landesweit vernetzt ... in Koblenz
Unter dem Motto "Ich in bin vergnügt, erlöst, befreit" kamen mehr als 13.000 Besucher am Pfingstmontag zum Ökumenischen Christusfest nach Koblenz.
Auf dem Markt der Möglichkeiten stellten 23 Initiativen ihr Engagement vor, SOLWODI war mit dabei. In zahlreichen Gesprächen und Diskussionen haben Mitarbeiterinnen und Ehrenamtliche von SOLWODI die Aktion "Mach den Schluss-Strich!" und das Nordische Modell (Sexkaufverbot) anhand von Flyern, Pressemitteilungen und Unterrichtskonzepten vorgestellt.
weltweit engagiert ... in Wien / Österreich
SOLWODI-Mitarbeiterin Roshan Heiler (Foto Mitte, oben) stellte auf der Tagung "Strategien gegen den Menschenhandel – interdisziplinäre Perspektiven" das von ihr mitbetreute Forschungsprojekt "Prävention und Intervention bei Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung (PRIMSA)" und Ergebnisse der qualitativen Untersuchung vor. Das erste Arbeitspaket der deutsch-österreichischen Forschung hat bisherige Hilfeabläufe für betroffene Frauen und Anregungen für noch passfähigere Unterstützungen fokussiert. Die Erhebung erfolgte über problemzentrierte Interviews mit Betroffenen, Einzelinterviews und Fokusgruppen. Zielsetzung war die Entwicklung von Aufmerksamkeitslinien für ein passfähiges Diagnostik-, Beratungs- und Gesprächsführungskonzept.
… in Innsbruck / Österreich
Für Frauen, die von Menschenhandel, Zwangsprostitution, Ausbeutung und Gewalt betroffen sind, gibt es seit März in Innsbruck eine SOLWODI-Schutzwohnung und Beratungsstelle. Die anonyme Schutzwohnung bietet Unterkunft für ca. fünf Frauen - auch mit Kindern -, die akut bedroht oder Opfer von Gewalt und Ausbeutung sind. Den Anstoß für die neue Innsbrucker Anlaufstelle gab eine von der Landespolizeidirektion Tirol veröffentlichte Statistik, wonach es 2013 in Innsbruck 2.281 Anzeigen wegen illegaler Prostitution gab.
Das SOLWODI-Angebot vor Ort umfasst Beratung bzw. Begleitung bei medizinischen, rechtlichen, sozialen und psychischen Problemen, Unterstützung bei Behördengängen, Vermittlung von Alphabetisierungs- und Deutschkursen, Unterstützung bei der Wohnungs- und Arbeitssuche sowie Hilfen beim Ausstieg aus der Prostitution oder bei der Rückkehr ins Herkunftsland. Zukünftig ist auch aufsuchende Sozialarbeit geplant.
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