SOLWODI-Mitarbeiterin Roshan Heiler stellte auf der Fachtagung zum Thema "Menschenhandel in Form von Zwangsprostitution" das gemeinsame Forschungsprojekt von SOLWODI und dem BKA zur "Ausbeutung Minderjähriger in Deutschland, Rumänien und Bulgarien" vor. Das Projekt, das im vergangenen Januar startete, wird im Rahmen des Fonds für die Innere Sicherheit der Europäischen Union gefördert und hat eine Laufzeit von 24 Monaten.
In ihrem 2016er-Bericht über die Entwicklungen im Kampf gegen Menschenhandel stellte die EU-Kommission fest, dass mindestens 15 % der identifizierten Opfer von Menschenhandel Kinder sind, die Dunkelziffer jedoch wesentlich höher liegt. Besonders betroffen seien Kinder aus Roma-Gemeinschaften. Im Projekt werden in Deutschland, Rumänien und Bulgarien folgende Ausprägungen der Ausbeutung Minderjähriger betrachtet: Zwangsprostitution, Zwangsarbeit einschließlich Bettelei, Ausnutzung strafbarer Handlungen, Organhandel.
Die Phänomene sollen u.a. anhand von Fällen aus dem Dunkelfeld untersucht werden, etwa durch Gespräche mit Therapeuten, Ärzte, NGOs. Darüber hinaus wird auf Täterstrukturen, die aktuelle Bekämpfungssituation in Deutschland, Prävention und künftige Entwicklungen eingegangen.
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