Leitgedanken

Wir möchten angehende Lehrerinnen und Lehrer aus dem Vorbereitungsdienst entlassen, die sich durch ein professionelles und ambitioniertes Rollen- und Selbstverständnis auszeichnen, welches sich als belastungsfähig, realistisch und ressourcenbewusst erweist.

Im Mittelpunkt unserer Ausbildung stehen somit insbesondere die zahlreichen unterrichtsbezogenen Kompetenzen, welche den intendierten Lernprozessen in den Klassenzimmern tatsächlich zuträglich sind. Nichts erscheint uns ermüdender als theoretische Konzepte, die sich dann vor der Realität - also in den Klassenräumen - blamieren. ORS-Kriterien wie beispielsweise kognitive Aktivierung und Förderung der Lernbereitschaft kommen dabei eine hohe Bedeutung zu (→ Bildung & Erziehung).

In dem Zusammenhang soll nicht unerwähnt und wird auch nicht unerfahren bleiben, dass Anstrengung nichts Fragwürdiges, sondern im Grunde etwas Selbstverständliches, mitunter auch etwas Freudvolles ist. (Der Blick ins Tal ist nach teils anstrengendem Aufstieg ein anderer - tiefer, verständiger - als der, nachdem man motorisiert oben abgesetzt wurde.) Eine gesunde Anstrengungsbereitschaft – in der bekannten Hattie-Studie Selbstverpflichtung (commitment) genannt – gilt es natürlich auch insbesondere bei den Schulkindern weiterzuentwickeln. Das kann und sollte zum Selbstverständnis einer jeden Lehrkraft gehören.

Ein besonderes Anliegen ist uns im Kontext von Demokratiebildung zudem, die Diskursfähigkeit (und teilweise auch Diskursbereitschaft!) weiterzuentwickeln. So stellen wir mitunter fest, dass es wieder mehr einer Freude an der Aushandlung von Standpunkten und an der zugewandten, interessierten Diskussion bedarf - einer beherzten Renaissance des Pro und Contras: „Ein Gespräch setzt voraus, dass der andere Recht haben könnte.“ (Hans Jörg Gadamer)

Zusammenfassend erachten wir ein klares, reflektiertes Rollenverständnis, ein realistisches, möglichst robustes und demokratiefähiges Selbstkonzept sowie sich darauf stützende unterrichtsbezogene Kompetenzen als fundamentale Professionsmerkmale angehender Lehrkräfte.

Jan von Jena & Susanne Schneider


Leitbild für die Ausbildung an den Studienseminaren für Grundschulen

Ziel

Das Ziel der Ausbildung am Studienseminar ist gem. LVO vom 03.01.2012 die Professionalisierung der Anwärterinnen und Anwärter, die „auf der Grundlage ihres Studiums mit Theorie und Praxis der Erziehung und des Unterrichts allgemein und ihrer jeweiligen Ausbildungsfächer so vertraut gemacht werden, dass sie zu selbstständiger Arbeit in dem jeweiligen Lehramt fähig sind. Reflexions-, Diagnose-, Beratungs- und Kooperationskompetenz sowie Innovationsbereitschaft sind im Hinblick auf dieses Ziel in besonderer Weise zu fördern.“ (LVO, §1 (2))

Auf dieser Basis erweitern die Anwärterinnen und Anwärter ihre Kompetenzen für den Berufseinstieg in den Modulen

  • Schule und Beruf
  • Sozialisation, Erziehung und Bildung
  • Kommunikation und Interaktion
  • Unterricht
  • Diagnose, Beratung und Beurteilung

Sie erwerben anschlussfähiges Handlungswissen für eine lebenslange Berufspraxis.


Leitgedanken

Folgende Leitgedanken für die Ausbildung an den Seminaren für Grundschulen lassen sich ableiten:

  • Orientierung an den curricularen Standards für die Ausbildung, am Schulgesetz, am Rahmenplan und an den Teilrahmenplänen, an der Grundschulordnung und am Orientierungsrahmen Schulqualität

  • Intensive Theorie-Praxisverzahnung zum Erwerb von theoriegeleiteter Handlungskompetenz

  • Beachtung des Kommunikations- und Kooperationsgedankens durch alle an der Ausbildung Beteiligten

  • Individualisierung durch Könnens- und Teilnehmerorientierung, insbesondere bei der prozessorientierten Beratung

  • Modularisierung der Inhalte unter den Aspekten der Exemplarität, der Differenzierung und der Synergieeffekte über die Fachgrenzen hinaus