Griese: „Herxheimweyher steht für Durchbruch beim Lärmschutz in Rheinland-Pfalz“

„Herxheimweyher steht für einen Durchbruch beim Lärmschutz an Hauptverkehrsstraßen in Rheinland-Pfalz“, sagte Umweltstaatssekretär Thomas Griese am Mittwoch bei einer Bürgerversammlung in der Gemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße.

„Herxheimweyher steht für einen Durchbruch beim Lärmschutz an Hauptverkehrsstraßen in Rheinland-Pfalz“, sagte Umweltstaatssekretär Thomas Griese am Mittwoch bei einer Bürgerversammlung in der Gemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße. Dort stellte das Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht die Ergebnisse des ersten Pilotprojekts für Tempo 30 zum Lärmschutz im Land vor. „Das Tempolimit hat gewirkt: Es ist deutlich leiser geworden an der viel befahrenen Ortsdurchfahrt“, fasste Griese zusammen. So sei innerhalb eines Jahres die Durchschnittsgeschwindigkeit um zwölf Stundenkilometer und der mittlere Pegel des Verkehrslärms um 2,5 Dezibel gesunken. Aus einer Befragung gehe zudem hervor, dass auch die subjektiv empfundene Belastung der Anwohner zurückgegangen sei: Vor dem Pilotversuch fühlten sich 81 Prozent der Anwohner vom Verkehrslärm „äußerst“ belästigt, jetzt seien es noch 54 Prozent.

„Damit hat sich gezeigt, dass Tempolimits den Verkehrslärm spürbar reduzieren und die Wohn- und Lebensqualität verbessern. Die Ergebnisse des Pilotprojekts haben Signalwirkung für viele lärmgeplagte Kommunen in Rheinland-Pfalz“, sagte Griese und verwies auf fünf vergleichbare Pilotprojekte im Land, die der beim Umweltministerium angesiedelte „Runde Tisch Lärm“ angestoßen habe. Der Verkehr sei die Lärmquelle Nummer eins in Rheinland-Pfalz: Allein an den nach der Umgebungslärmrichtlinie kartierten Hauptverkehrsstraßen werde für mehr als 112.000 Menschen der Mittelungspegel von 55 Dezibel in der Nacht überschritten. Sowohl der Sachverständigenrat für Umweltfragen als auch die WHO sehen spätestens bei Überschreitung dieses -Wertes kurzfristigen Handlungsbedarf.

„Wir rufen die Kommunen im Land auf, im Rahmen ihrer Lärmaktionspläne jetzt Maßnahmen zum Schutz gegen Verkehrslärm in Angriff zu nehmen“, sagte der Staatssekretär und sicherte die Unterstützung der Landesregierung zu. Die dritte Sitzung des „Runden Tischs Lärm“ am Donnerstag solle dazu den Weg ebnen und mehr Transparenz schaffen. Herxheimweyher gehe mit gutem Beispiel voran:  Zusätzlich zu dem Tempolimit soll im kommenden Jahr die Fahrbahndecke der Ortsdurchfahrt erneuert werden. Griese: „Damit ist eine weitere spürbare Entlastung zu erhoffen, denn in der Gemeinde ist es immer noch zu laut.“

Ortsbürgermeister Bernhard Gadinger: „Was vor zwei Jahren undenkbar war, wirkt sich inzwischen sehr positiv aus. Im Zusammenwirken der Bürgerinitiative, der Orts-gemeinde Herxheimweyher und Verbandsgemeindeverwaltung Herxheim sowie dem Umweltministerium wurde viel erreicht. Durch das Projekt Tempo 30 in Herxheimweyher haben wir  nicht nur subjektiv Entlastung, wie die Ergebnisse beweisen. Die Ortsgemeinde ist sehr froh über die Entwicklung und hofft, dass weitere Schritte folgen werden.“ Georg Kern, Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Herxheim, kündigte an: „Wir wollen die Verbesserung der Lebensqualität für die Anwohner durch Tempo 30 dauerhaft erhalten und haben dazu als Straßenverkehrsbehörde die notwendigen Schritte eingeleitet.“