Zu den Kapiteln
3.1 Grund- und Gerichtsherrschaft
Bis um 1160 sind die Grafen von Are-Nürburg alleinige Grundherren in Adenau. Früher Prümer Besitz am Haus zur Mühlen in Adenau kann vermutet, aber nicht eindeutig bewiesen werden. Als um 1160 die Nürburg Lehen des Erzbischof von Köln wird, gehen die Rechte an das Erzstift über. Der offenbar ursprünglich rechtlich einheitliche Bezirk zersplittert sehr bald
Die um 1162 erfolgte Gründung der Johanniterkommende führt zu einem Bezirk um die Pfarrkirche, der Sonderrechte erhält. Auf dem Grund der Kommende hat jeder Flüchtling Asylrecht für sechs Wochen und drei Tage, und wenn er nach verfloß solcher zeit 3 schritt darfur gehen und sich wieder hinein retiriren könnte, so sollte er abermals 6 Wochen und 3 Tägh frey bleiben (LHAK 55 B 16). Die Kommende hat über ihre Lehenleuth besonder Gerechtigkeit, item die gerechtigkeit zu fischen und zu jagen per daß gantze Ambt Nurburg. Sie ist frey von allen Accisen, Zoll und Ambtsbeschwernussen (so 1752: ebda. 55 B 3). Die Kommende hat einen eigenen Schultheißen für die niedere Gerichtsbarkeit (M. Lehmann, Gesammelte Beiträge zur Geschichte von Adenau, Adenau 1982), er hat Gebot, Verbot und eigenes Gericht (LHAK 55 B 16); er hält Gerichtstag am Geschworenen Montag (= Montag nach Dreikönige) (PfaA Akt 13). Der Kommende unterstehen 10 Stephanergüter und 6 Martinergüter; die Martinergüter liegen alle in Adenau, die Stephanergüter teilweise auch in umliegenden Ortschaften (ebda. 55 B 16; zur Kommende vgl. auch IV 5)
Im 15. Jahrhundert ist der Herr von Nürburg im größten Teil von Adenau Grund- und Gerichtsherr. Eine Aufstellung von (1550) nennt 9 Frygude in Adenau; darunter ist auch die Johanniterkomturei und das Haus Zur Mühlen (LHAK 2/2183); 1687 werden 30 Güter namentlich aus Adenau aufgeführt, die der Nürburg kurmutpflichtig sind (ebda. 2/2168)
Seit dem 13. Jahrhundert ist in Adenau ein Schöffengericht nachweisbar, 1263 scabini erstmals erwähnt (III 1 Amtsträger und Bedienstete), 1414 als gemeyne scheffene zu Adenau (ebda.), 1421 ist ein gemeines Schöffensiegel erstmals bezeugt (III 5 Siegel). 1414 werden 6, 1421 7 Schöffen genannt. Die 7 Schöffen aus Adenau bilden zusammen mit je 7 Schöffen aus den Gerichten Reifferscheid, Barweiler und Welcherath auf der Nürburg das Gremium der 28 Schöffen, die das Recht im Land Nürburg im 16. und 17. Jahrhundert weisen (III 1 Weistümer). Nach dem Weistum von 1553 stehen Hoch-, Mittel- und Niedergericht im Amt Nürburg und im Ort Adenau dem Erzbischof von Köln zu. Er hat gebott und verbott, glockenklanck, wasserganck, richtunch über halts und bugh. Im Auftrage des Erzbischofs übt dieses Recht aus, der die schlussel zur portzen des hauß Nurburgh inne hat (ebda.)
Gerichtstermine in Adenau: Dienstag nach Geschworenen Montag (Montag nach Dreikönige), Dienstag nach Ostern und Dienstag nach Johann Baptist (= 1657, III 1 Weistümer). Beim Tod eines Schöffen dürfen die übrigen Schöffen 2 Personen vorschlagen, wovon der Herr von Nürburg einen ernennt (= 1657, ebda.). Nach einer Nachricht von 1776 wird beim Tod eines Schöffen der gezogene Nachfolger von Ambts-Verwaltern in gegenwarth Herrn Landschultheißen, Herrn Landgerichtsschreibern und Gescheffenen in gehorigen Eyd und Pflichten genommen. Im selben Jahr wählen beim Tod eines anderen Schöffen alle Mitglieder des Gerichts einen Nachfolger (LHAK 2/2146)
Bis 1794 bleibt der Erzbischof von Köln Grund- und Gerichtsherr in Adenau
(1800) Bildung eines Friedensgerichts in Adenau
1821 Umwandlung des Friedensgerichts in ein Amtsgericht
1976 Amtsgericht Adenau ist nur noch Zweigstelle des Amtsgerichts Bad Neuenahr-Ahrweiler
3. 1 Weistümer
1491 Weistum Nürburg (Grimm, Weisthümer VI, S. 589 bis 591)
1515 Weistum Nürburg (ebda. II, S. 610)
1553 Weistum der 28 Schöffen zu Nürburg, Reifferscheid, Adenau, Barweiler und Welcherath im Amt Nürburg (ebda., S. 613; Ph. Wirtgen, Die Eifel in Bildern und Darstellungen. T. 2: Das Ahrtal, Bonn 1866, III, 10, S. 289; LHAK 2/2116)
1561 Schöffen-Weistum zu Nürburg ihm Thal und Weistum des Bezirks im Amt Nürburg (ebda.)
1599 Weistum der 28 Schöffen der Gerichte Reifferscheid, Adenau, Barweiler und Welcherath, sowie der Landmannschaft des Amtes Nürburg über die Forderung auswärtiger Angeklagter vor das Nürburger Gericht (ebda. 2/3038)
1657 Weistum (ebda. 2/2116)
3. 1 Amtsträger und Bedienstete
1249 schultetus (Kop XVI, ebda. 55 B 1)
1263 scabini (ebda. 55 B 101)
1414 gemeyne scheffene zu Ademau (III 5 Siegel)
1494 scholtisse zu Adenau (LHAK 2/2186)
1627 Kelner zu Adenau, gemeint ist der Kellner zu Nürburg (STA Wertheim, Best. Virneburg Akt C 53)
1666 Landt-Scholteis (LHAK 2/2236)
1710 2 Waldförster zu Adenau (ebda. 2/2209)
1791 kurfürstliche Waldförster des Amtes Nürburg wohnt in Adenau (ebda. 2/2118)
3. 2 Markt
1553 4 Jahrmärkte (III 1 Weistümer)
1583 Erhebung einer Marktakzise läßt auf Markttag schließen (PfaA Akt 23)
1598 4 Jahrmärkte in Adenau (ebda.)
1601 verleiht der Erzbischof von Köln 4 Jahrmärkte: 1. in den Fasten, 2. Palmsonntag, 3. Geburt Johannes des Täufers (24. Juni), 4. Enthauptung Johannes (29. Aug.) (LHAK 2/2253; Städtebuch Rheinland-Pfalz und Saarland, hrg. v. E. Keyser, Stuttgart 1964, S. 486)
1722 Die Krämer aus Adenau müssen am Markttag eine Elle beim Gericht Adenau holen lassen (LHAK 2/2238)
1748 Wochenmarkt erwähnt, desgl. 1752 und 1764 (ebda. u. 2253)
1752 Vereinbarung zwischen Gemeinde und Kirche Adenau wegen der Marktgebühren: Die Gemeinde erhebt das Standgeld, gibt davon der Pfarrkirche Adenau 4 Gulden 8 Albus (ebda. 2238)
1764 soll der 4. Markttermin (29. Aug.) auf Dienstag nach St. Martin verlegt werden (ebda. 2253)
1810 Markttermine: Halbfasten, Palm-Markt, St. Johann und St. Martin (ebda. 256/1462)
1825 Einrichtung eines Wochenmarktes, besteht noch 1840 (ebda.403/6102)
1827 beklagt sich der Pfarrer von Adenau, daß an Markttagen der Kirchhof dazu benutzt werde, Buden und Kramläden aufzubauen (ebda. 655,2/150)
1828 Markttag für den 28. Dez. genehmigt (ebda. 100)
(1830) 6 Jahrmärkte in Adenau (Restorff, S. 666)
1834 Klage des Stadtrates Adenau über das Gedränge in den Straßen während des Markttages. 1836 bestimmt der Landrat, daß der Viehmarkt auf die Bitz zu verlegen sei, wie schon 1824 angeordnet worden sei. 1838 klagt der Stadtrat erneut über die Enge an Markttagen in der Stadt. Das Grundstück die Bitz sei zudem als Marktplatz ungeeignet, da hier der Bleichplatz des Ortes sei. 1840 soll der Marktplatz durch 2 Baustellen erweitert werden (LHAK 655, 2/150)
1845 6. Februar, 14. Mai, 3. September und 1. Oktober als Markttage genehmigt (ebda. 100)
1850 und 1851 10 Kram- und Viehmärkte in Adenau (Adreßkalender Trier 1850, S. XIX, 1851, S. XXI)
1867 weiterer Viehmarkt am 26. November genehmigt, 1871 zusätzliche Kram- und Viehmärkte am 11. November und 3. Dezember (LHAK 655, 2/100)
1889 zusätzlicher Rinder- und Schweinemarkt am 20. Februar genehmigt (ebda.)
1894 Markttage am 29. Mai, 11. Juli und 18. September genehmigt (ebda.)
1899 Rinder- und Schweinemarkt am 24. Oktober, 18. April und 1. Mai genehmigt (ebda.)
1912 20 Markttage in Adenau, desgleichen 1919, davon 10 Kram- und Viehmärkte, 4 Rinder- und Schweinemärkte, 3 Rinder-, Vieh- und Schweinemärkte (ebda.)
1927 desgleichen, davon 11 Kram- und Viehmärkte, 5 Viehmärkte, 4 Rinder- und Schweinemärkte, 4 Kram-, Vieh- und Schafmärkte (HK Ahrweiler 2, 1927, S. 144 )
1953 In Adenau finden alle 14 Tage Vieh- und Krammärkte statt (Die Eifel 1953, S. 66)
1974 Vereinzelt werden noch Krammärkte auf dem Platz an der Kirche abgehalten
3. 2 Akzise
1377 ascisia in Adenau erstmals erwähnt, gehört zum Haus Nürburg (Kop XVII, LAV NRW R Kk Lehen II 178 Akt fol. 24v)
1417 überträgt der Erzbischof von Köln die Weinakzise (wyntzynssen) in Adenau dem Nürburger Burgmann Peter von Straßburg (ebda. 178 b 1), im 18. Jahrhundert beträgt der Weinzins zu Adenau 110 Mark jährlich (ebda. 178 Akt fol. 3v)
1583 Die Marktakzise steht der Pfarrkirche Adenau zu (III 2 Markt), noch 1705 bezeugt (LHAK 55 B 2)
1736 Das Schultheißenamt Adenau zieht im Auftrag des Herrn von Nürburg die Pottaschen-Akzise ein (ebda. 2/2135)
1740 bestehen die Einnahmen im wesentlichen in der Gemeinde-, Juden- und Portiunkula-Akzise, noch 1791 bezeugt (ebda. 2/2611)
1742 Akzisemeister genannt (III 6)
3. 2 Bede
1216 sind verschiedene Güter in Adenau und anderen Orten der Umgebung von Bede und sonstigen Abgaben frei (ab omni petitione et exactione libera) (I 3)
1494 Zahlung von Maibede und Martinszins an die Burg Nürburg bezeugt (LHAK 2/2183), im 16. Jh. betragen Herbst-, Mai- und Fastabendsbede aus Adenau zusammen 56 Mark (LAV NRW R Kk Lehen II 178 Akt)
1621 zahlt das Schultheißenamt Adenau als Maibede dem Herrn von Nürburg 13 Gulden 6 Albus 8 1/2 Heller, an Martinszinsen 1 Gulden 6 Albus 6 Heller (LHAK 2/2191)
3. 3 Stadtrechtsverleihung bzw. Freihung
Eine ältere Stadtrechtsverleihung hat es für Adenau nicht gegeben; der Ort wird 1269 villa genannt, 1476 mit anderen kurkölnischen Städten opidum (vgl. III 6), in späteren Quellen auch Tal, seit 1601 überwiegend Flecken (insges. Belege bei I 4). Eine besondere Rechtsstellung der Einwohner ist den Quellen nicht zu entnehmen. Als Marktflecken (vgl. III 2 Markt) und als Vorort des Amtes Nürburg (seit 1690) hat Adenau jedoch eine gewisse Bedeutung gehabt
1817 wird Adenau bei Einführung der Bürgermeisterei-Instruktion zur Stadt erhoben; es wird ein Stadtrat aus 6 Mitgliedern gebildet. Da die Krämer als Handelsleuthe taxiert und die Häuser höher besteuert werden, glaubt Adenau sich durch die Erhebung zur Stadt benachteiligt (LHAK 441/11695)
1820 protestiert der Stadtrat: Adenau sei irrtümlich als Stadt betrachtet worden, es sei ein bloßer Marktflecken und darum auch von der Wahlberechtigung im Stand der Städte ausgeschlossen (ebda. 403/6102)
1833 Gesuch der Stadt Adenau mit der Bitte zur Herabsetzung der Handelsleute und Wohngebäude, jedoch Beibehaltung des Ortes in der Qualität als Stadt. Darauf stellt der Oberpräsident der Rheinprovinz fest: Adenau möge demnach als Stadt oder Dorf betrachtet werden, in bezug auf die Haussteuern sei keine Überbürdung gegenüber anderen Orten gleichen Ranges festzustellen. Adenau verliert die Stadtrechte (ebda.)
1952 erneute Verleihung der Stadtrechte
3. 5 Siegel
1414 bekennen die Schöffen von Adenau, daß sie ghein gemeyne scheffen sigil haben; es siegeln für sie der Amtmann von Nürburg und Peter Droisses von Adenau (LHAK 55 B 127)
1421 siegeln die Schöffen des Gerichts Adenau mit unse gemeyne scheffen sigil (ebda. 55 B 135)
Schöffensiegel
Bild: Geteilter Schild: oben das Kölner Stiftskreuz, unten Löwe, das Wappen der Herren von Nürburg
Umschrift: SIGILLVM•DER•SCHEFFEN•ZO•ADENAWE (Rhein. Siegel III Tafel 78 Nr. 1 = 1691; entspricht dem 1421 erstmals erwähnten Siegel)
3. 5 Wappen
seit 1831 Verwendung des Siegelbildes als Wappen bezeugt (LHAK 403/13753 S. 31 ff. K. Stadler, Deutsche Wappen, Bd. 2,1966, S. 11)
3. 6 Gemeinde, Bürgermeister und Rat
1263 scabini totaque parochiana in Adenau (III 1 Amtsträger und Bedienstete)
1476 magistri civium, consulatus ac universitates opidorum Kempensis ... Adenau (insgesamt 9 kurkölnische Städte genannt) (NrhUB IV 389)
1532 burgermeister ambt zu Adenau (LAV NRW R Kk VI 1118; vgl. III 9)
1559 gemeinde zu Adenau (LHAK 2/2133 fol. 38r)
1614 burgermeister (ebda. 2/2188)
1647 Burgermeistern und sonst Vorstehern daselbst zu Adenau (P. Blum, Adenau am Nürburgring, Adenau 1952, S. 66)
1661 Bürgerschaft (I 4, I 5)
1666 burgermeister, achter und verordnete der gemeinden kirspels Adenau (LHAK 2/2236)
Die Bürgermeister führen die Gemeinderechnungen, in denen als Einnahmen Gemeinde- und Judenakzise, Bürgergeld, Holzgeld u. a. verzeichnet sind; die Ausgaben beziehen sich auf Soziales, Bauarbeiten, Spenden, Bezahlung der Gemeindebeamten (Belege dazu insges.: LAV NRW R Kk II = 18. Jahrhundert)
Am Montag nach Dreikönige (Geschworenen Montag) ist in Adenau Gemein-Gelach, das zumindest in der zweiten Hälfte des 18 Jahrhunderts im bürgerhauß (1775, II 5 Gebäude) stattfindet. Dabei legt der abgestandene Bürgermeister die Gemeinderechnung vor; vermutlich an diesem Termin auch Neuwahl des Bürgermeisters, belegt seit 1740/41 (LAV NRW R Kk II), eindeutige Erwähnung der Bürgermeisterwahl Adenau im Januar erst 1796 (LHAK 256/1463)
1740 Die Achter zu Adenau besichtigen den Wald, taxieren Holzpreise, treffen Voruntersuchungen in Kriminalsachen, verpachten Ländereien der Gemeinde (LAV NRW R Kk II)
1792 Bürgermeister und Ächter, oder was das nämliche ist, Gemeinheits-Vorsteher sind nicht mehr als Verwalter oder Aufseher über die gemeinen Einkünfte und Gerechtsamen (LHAK 2/2237)
Bedienstete der Gemeinde
1752 2 Nachtwächter, 1775: 1 Nachtwächter, 1 Kuhhirt und Schützen werden von der Gemeinde entlohnt (LAV NRW R Kk II)
1775 werden aus der Gemeindekasse bezahlt: 1 Schweinehirt, 1 Kuhhirt, 1 Nachtwächter, 6 Busch- und Feldschützen, 5 Gemeindevorsteher, 1 Bürger, der die Brandspritze unterhält, 1 Schützenführer und 1 Armen-Inspector (LHAK 256/1463)
1776 dingt die Gemeinde 1 Schäfer (ebda. 2/2146)
1782 wählt die Gemeinde Adenau einen Armen-Inspector, der wegen die armen Leuten und außhaltung frembder betteler und vagabunten Aufsicht führen soll (ebda. 2/2607)
3. 7 Bruderschaften und Zünfte
1479 Sebastianus-Bruderschaft (PfaA Akt 54a), 1626 Statuten (P. Schug, Geschichte der zum ehemaligen kölnischen Eifeldekanat gehörenden Pfarreien der Dekanate Adenau, Daun, Gerolstein, Hillesheim und Kelberg, Trier 1956, S. 47), 1629 zur Matthias- und Sebastianus-Bruderschaft verbunden (ebda.)
1601 Bruderschaft St. Blasius und Gerberzunft (M. Lehmann, Gesammelte Beiträge zur Geschichte von Adenau, Adenau 1982, S. 95; HK Ahrweiler 1979, S. 98 f), 1647 Bestätigung der Lederzunft durch Kurfürst Ferdinand von Köln; in der Zunft sind Gerber, Schuster, Sattler und Kürschner vereinigt (P. Blum, Adenau am Nürburgring, Adenau 1952, S. 38 f u. 66 f). 1732 Satzungen der Löhrer-, Weißgerber-, Schuster-, Sattler-, Hammacher- und Kürschnerzunft in Adenau (LAV NRW R Kk II 3152/1 u. 5355). Die Zunft besteht heute noch, Mitglieder sind Metzger, Anstreicher und Einzelhändler
1650 Bruderschaft der hl. Mutter Anna (Kop XIX, Ba Trier 95 Akt 330). Offenbar identisch mit der 1650 erwähnten Bruderschaft zur hl. Maria und Anna (PfaA Urk 24), bestand wohl nicht lange (P. Schug, Geschichte der zum ehemaligen kölnischen Eifeldekanat gehörenden Pfarreien der Dekanate Adenau, Daun, Gerolstein, Hillesheim und Kelberg, Trier 1956, S. 48)
1694 Gürtelbruderschaft, Bruderschaft von der Unbefleckten Empfängnis (P. Schlager, Zur Geschichte des Franziskanerklosters Adenau in der Eifel. In: AHVN 80, 1906, S. 99)
1700 Wollenweberzunft mit 71 Meistern gegründet, vermutlich Neugründung einer älteren, angeblich (1648) gegründeten Zunft (Heimatfest der Stadt Adenau. Festschrift 1982, S. 95; P. Blum, Adenau am Nürburgring, Adenau 1952, S. 39; zur wirtschaftlichen Bedeutung (vgl. V 4 Gewerbe), Bruderschaft St. Severus; 1713 und 1717 Bestätigung der Zunftordnung (M. Lehmann, Gesammelte Beiträge zur Geschichte von Adenau, Adenau 1982, S. 98). Zunft besteht heute noch
(1700) Bruderschaft Jesu Maria Josef (ebda., S. 68); 1702 Bruderschaft der hl. Familie (VI 3 k, S.47), noch 1765 erwähnt (PfaA Akt 54)
1744 nur Christenlehr- und Matthiasbruderschaft in Adenau genannt (P. Blum, Adenau am Nürburgring, Adenau 1952, S. 48), 1768 Christenlehrbruderschaft (HaEK Adenau Akt 1)
1746 kurfürstliches Privileg für Hammerzunft in Adenau, Patron St. Josef (LAV NRW R Kk II 3152/1; vgl. auch V 4 Gewerbe)
1817 3 Bruderschaften in Adenau: Jesu-Maria-Josef, St. Matthias, St. Sebastian
1851 Bruderschaft Herz Mariä; seit 1870 werden die Kommunionkinder am Weißen Sonntag in diese Bruderschaft aufgenommen (Ba Trier 70 Akt 7)
1861 St. Michael-Bruderschaft (PfaA Akt 58)
1890 Bruderschaft des hl. Herzens (ebda. 59)
1952 4 Bruderschaften: Matthias, Herz-Jesu, hl. Familie, Rosenkranz (Schematismus des Bistums Trier 1952)
3. 8 Wehrwesen (Schützen)
Zu den Schützen vgl. auch III 7 Bruderschaften
1490 Schützen aus Adenau nehmen an schiesspill zu Ahrweiler teil (Th. Reintges, Ursprung u. Wesen d. spätmittelalterl. Schützengilden, 1963, S. 260)
1740ff Schützen werden jährlich vereidigt, sie besichtigen viermal jährlich die Schornsteine (LHAK 2/2611)
1756 Heckenschützen genannt (ebda.)
3. 9 Stellung im Territorium
Adenau gehörte zur Herrschaft Nürburg, die bis ins 17. Jahrhundert Reichslehen, danach erzstiftisch-kölnischer Besitz war
1532 burgermeister ambt Adenau im ambt Nürburg (LAV NRW R Kk VI 1118)
1614 Schoultisambt Adenau ist eines von 5 Ämtern in der Herrschaft Nürburg (LHAK 2/2188)
1663 zum Schultheißenamt Adenau gehören 8 Dorfschaften: Adenau, Leimbach, Gilgenbach, Breidscheid, Herßbach, Quiddelbach, Wimbach und Kottenborn (ebda. 2/2388)
1690 wird Adenau nach der Zerstörung der Nürburg Sitz des kurkölnischen Amtes Nürburg (E. Schaus, Stadtrechtsorte und Flecken im Regierungsbezirk Koblenz. In: Rhein. Heimatpflege 7, 1935, S. 486)
1794 Canton Adenau, Mairie Adenau (= Kirchspiel Adenau, Kalenborn, Nürburg und Schuld), Arrondissement Bonn, Département de Rhin-et-Moselle
1815 Bürgermeisterei Adenau, 1816-32 Stadt Adenau, Kreis Adenau, Regierungsbezirk Koblenz
1932 Kreis Ahrweiler
1952 Stadt Adenau
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Neu, Peter, Rheinischer Städteatlas Adenau. Teil 3: Herrschaft und Gemeinde, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/rheinischer-staedteatlas-adenau.-teil-3-herrschaft-und-gemeinde/DE-2086/lido/5dee55fd255f40.58473531 (abgerufen am 19.08.2024)