Kirchengemeinde 1939

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Eine Betreuung der eingezogenen Soldaten durch die Kirchengemeinde 1939

Brief von eigener Hand des Pfarrers Alfred Zemke, der 1938 dem in den Ruhestand gegangenen Pfarrer Ludwig Heckenroth folgte, an einen

nicht genannten Leutnant:


Sehr geehrter Herr Leutnant!

Vor einiger Zeit erbaten wir Altenkirchener Pfarrer uns

von der Gemeinde die Anschriften ihrer im Kriegsdienst

stehenden Angehörigen. Wir wollten unseren Gemeinde-

gliedern draußen einen Gruß ihrer Heimatgemeinde übermitteln,

der erfahrungsgemäß stets eine Freude bedeutet hat.

Denn bei aller inneren Größe des Kriegsdienstes ist

doch jeder Angehörige des Heeres herausgerissen worden aus

dem ganzen Lebenskreis, in dem er verwurzelt ist,

u. eine Anteilnahme der Heimatgemeinde verdeutlicht

nicht nur den lebendigen Sinn des Wehrdienstes u. zeigt

nicht nur, daß wir in der Heimat allen Soldaten in bewußtem täglichem

Dankgefühl verbunden sind, sondern soll auch, für die,

welche es verstehen, ein Hinweis sein auf die , über

das rein Menschliche gehende Gemeinschaft des Glaubens.

Im Kriegsdienst wird ja das ganze Leben auf seine letzte Leistung

u. Tragkraft erprobt. Dabei verschwanden bisher noch stets viele

Hemmungen, die sich im friedlichen bürgerlichen Leben dem

Glauben entgegenstellten. Deshalb fand Gott in solchen Zeiten

noch immer zu vielen Leuten den Weg, die sich sonst gegen Ihn

verschlossen hatten. Das beiliegende kleine Bändchen mag

Ihnen zeigen, wie der christliche Glaube ein Soldatenleben

gerade in seinen entscheidenden Teilen ausfüllen kann.

Wir können uns ja keinen Glauben anlernen; aber