Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia Judaica
Die Mitglieder der
Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und bestehende) Synagogen
Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale
in der Region
Bestehende jüdische Gemeinden
in der Region
Jüdische Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur und Presseartikel
Adressliste
Digitale Postkarten
Links
| |
zurück zur Übersicht "Synagogen in der Region"
zurück zur Übersicht "Synagogen in Rheinland-Pfalz"
zur
Übersicht "Synagogen im Landkreis Alzey-Worms und Stadtkreis Worms
Herrnsheim (Stadt
Worms)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In dem von 1500 bis 1803/16 zum Herrschaftsbereich der
Freiherren von Dalberg gehörenden Herrnsheim bestand im 18./19. Jahrhundert eine kleine jüdische
Gemeinde. In den 1830er-Jahren gehörten
ihr etwa 50 Personen an, danach ging die Zahl durch Aus- und Abwanderung schnell
zurück.
An Einrichtungen hatte die Gemeinde eine Synagoge (Betstube, s.u.),
vermutlich auch einen Schulraum, ein rituelles Bad sowie einen Friedhof.
Spätestens seit den 1840er-Jahren war die jüdische Gemeinde Herrnsheim eine
Filialgemeinde zur Gemeinde in Worms. 1853 hat sich die Herrnsheimer
Gemeinde aufgelöst. 1866 wurden noch acht jüdische Einwohner
gezählt.
1904 wurde ein Unterrichtsbezirk zusammen mit Osthofen, Rheindürkheim,
Abenheim und Gundheim gebildet; die jüdischen Kinder in Herrnsheim wurden vom
Lehrer in Osthofen unterrichtet.
Zu Beginn der NS-Zeit wohnte eine jüdische Familie Gutmann in
Herrnsheim.
Von den in Herrnsheim geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Heinz Samuel Gutmann
(1926), Klara Gutmann (1869), Lina Gutmann (1892), Ludwig Gutmann (geb. 1893 in
Herrnsheim), Rut Gutmann (1931), Wilhelm Isidor Gutmann (1901), Johanna Kossmann
geb. Mayer (geb. 1874 in Herrnsheim).
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Die jüdische Gemeinde hat sich aufgelöst
(1853)
Aus
einem Artikel über Worms in der "Allgemeinen Zeitung des
Judentums" vom 17. Mai 1853: "Die Auswanderung nach Amerika ist
auch in unserm Rheinhessen so groß, dass die zur hiesigen Gemeinde (sc.
Worms) gehörende Filialgemeinde Herrnsheim in Folge der vermindernden
Gliederanzahl sich aufgelöst hat." |
Über die Freiherrenfamilie von Dalberg
Teil eines Beitrages von S. Rothschild - Worms: "Aus dem Wormser
'Maaseh-Nissim' - Buche. Teil II. Die Familie Dalberg (1892) .
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. Oktober 1892:
"Die Familie Dalberg. Etwa dreiviertel Stunden von Worms entfernt,
liegt das große und sehr hübsche Dorf Herrnsheim. Am Ende desselben
erblicken wir ein großes und prächtiges Schloss inmitten eines sehr
schönen und ausgedehnten Parkes. Es ist das Stammschloss der
Freiherrlichen Familie von Dalberg, jetzt dem Freiherrn Heyl zu Herrnsheim
in Worms gehörig...."
Der weitere Artikel wird nicht ausgeschrieben, da er keine besonderen
Informationen zur jüdischen Geschichte in Herrnsheim
enthält. |
|
Bildung eines Unterrichtsbezirkes mit Osthofen, Rheindürkheim, Abenheim und
Gundheim (1904)
Artikel im
"Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 5. Februar 1904: "Worms. Das Großherzogliche Ministerium plant die definitive Anstellung
israelitischer Religionslehrer, welche ein den Volksschullehrern gleiches
Gehalt beziehen und dieselben Rechte genießen sollen, sobald sie wöchentlich
20 Stunden Religionsunterricht erteilen. Die nötigen Mittel sollen von
den Gemeinden, die zu dem betreffenden Bezirk gehören, aufgebracht
werden. An die Vorstände der israelitischen Gemeinden des Kreises Worms
ist bereits der ausgearbeitete Plan gesandt worden. Nach ihm sind die
Gemeinden in vier Unterrichtsbezirke eingeteilt und zwar: 1. Alsheim,
Gimbsheim, Eich und
Hamm; 2. Osthofen, Rheindürkheim,
Herrnsheim, Abenheim und
Gundheim; 3. Hessloch, Monzernheim, Eppelsheim, Gundersheim und
Westhofen; 4. Monsheim,
Hohen-Sülzen, Nieder-Flörsheim,
Wachenheim, Mölsheim, Pfeddersheim
und Pfiffligheim. Die Gemeinden Heppenheim
a.d.W. und Offstein sollen der Gemeinde Worms zugeteilt werden. Bis
zum 1. Februar müssen die Gemeinden dem Kreisamte Worms Bericht erstattet
haben." |
Zur Geschichte der Synagoge
Eine Synagoge (Betstube) war in Herrnsheim vorhanden; sie wird
1815 erstmals genannt. Eine in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Leiselheim
ansässige jüdische Familie benutzt ihn mit. Ab 1845 besuchten die Herrnsheimer
Juden die Synagoge im benachbarten Abenheim.
Adresse/Standort der Synagoge: unbekannt
Fotos
Fotos /
Darstellungen zur jüdischen Geschichte in Herrnsheim sind nicht
vorhanden; über Hinweise oder Zusendungen
freut sich der Webmaster der
"Alemannia Judaica", Adresse siehe Eingangsseite. |
|
|
|
|
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt
des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies
ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem
Saarland. Mainz 2005. S. 406 (mit weiteren Literaturangaben).
|
vorherige Synagoge zur ersten Synagoge nächste Synagoge
|