Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia Judaica
Die Mitglieder der
Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und bestehende) Synagogen
Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale
in der Region
Bestehende jüdische Gemeinden
in der Region
Jüdische Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur und Presseartikel
Adressliste
Digitale Postkarten
Links
| |
zurück zur Übersicht "Synagogen in der Region"
zurück zur Übersicht "Synagogen in Rheinland-Pfalz"
zur
Übersicht "Synagogen im Landkreis Alzey-Worms
Heßloch
mit Monzernheim (Gemeinde
Dittelsheim, Kreis Alzey-Worms)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In Hessloch lebten Juden bereits im 15., 16. und wiederum seit Anfang des 17.
Jahrhunderts (Vertreibung der Juden aus Worms nach 1600). 1710 werden namentlich die Juden Mosche und Mayer
genannt. 1719 erhielten die Juden Moses Gumbel, Mayer Levi und Mayer einen
Schutzbrief von den Freiherren von Dalberg. Ein
jüdische Gemeinde entstand noch in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts (um
1740: acht jüdische Familien am Ort).
Um 1800 wurden 34 jüdische Einwohner
gezählt, 1829/30 waren es 56 beziehungsweise 59 jüdische Einwohner.
Die höchsten Zahlen wurden 1861 mit 67 Personen
erreicht (7,2 % der Gesamtbevölkerung von 943 Personen) beziehungsweise 1871
mit 77 Personen. Zur jüdischen Gemeinde Hessloch
gehörten im 19. Jahrhundert auch die in Monzernheim lebenden jüdischen
Einwohner (1824: 9, 1830: 14 Personen). Die Zahl der jüdischen Einwohner ging seit
den 1870er-Jahren durch Aus- und Abwanderung zurück (1880 55, 1890 52 in elf
Haushaltungen, 1900 47 jüdische
Einwohner). 1900 wurden 48 jüdische Einwohner gezählt (in 5
Haushaltungen), 1910 46
jüdische Einwohner (4,8 % von 953 Einwohnern).
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine
Religionsschule (jüdisches Schulhaus in der Sackgasse 4, bis heute erhalten), ein rituelles Bad und einen Friedhof.
Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war zeitweise ein Lehrer
angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war (vgl.
Ausschreibungen der Stelle unten). Als Lehrer werden genannt: um 1857/1860
Lehrer Herzog ("Der israelitische Volksschullehrer" von November 1857: "In
Heßloch hat Herr Lehrer Herzog eine recht gute, wenn auch nicht definitive
Anstellung"), um 1868 Bär Zopp, um 1887/92 H. Herzog, um 1896 Isidor Rothenberg, um 1903
W.
David. Um 1900 unterrichtete der Lehrer aus Hessloch
auch die jüdischen Kinder in Westhofen mit
Abenheim und Gundersheim. Um 1903 besuchten
die Religionsschule in Heßloch neun Kinder der Gemeinde. 1904 werden in der
"Jüdischen Rundschau" (vom 30.12.1904) die jüdischen Lehrer J. Alprowitsch und
E. Werblowski in Hessloch genannt, wobei unklar ist, welchen Auftrag sie hatten
oder ob sie aus anderen Gründen am Ort waren. Die Gemeinde war dem Rabbinat in Worms
unterstellt.
Die jüdischen Familien lebten überwiegend vom
Handel mit Manufakturwaren, Saat-, Getreide- und Düngemittelhandel sowie
vom Weinbau und Weinhandel. Das größte Wein- und Getreidegeschäft der Umgebung
war die Firma S. Herzog & Co. (Inhaber war ab 1925 Henry Herz, der das
Geschäft bis zu seiner Auswanderung 1937 innehatte). Im Vereins- und Gemeindeleben des Ortes waren die
jüdischen Einwohner völlig integriert. Der eben genannte Henry Herz war ab
1918 im Vorstand des Turnvereins. Bei der Einweihung der Turnhalle wurde er für
seine Verdienste um die Errichtung der Halle geehrt. An jüdischen Vereinen gab es
einen Wohltätigkeitsverein (Chewra Kadischa; Leitung um 1888
Markus Krautkopf und A. Dreifuß; um 1901/03 Th. Schaffner und B. Levy), einen
Synagogenchorverein (um 1901/03 mit S. Herzog, S. Dreifuß, J. Schaffner, S.
Krautkopf), einen Israelitischen Frauenverein ("Frauen-Kippe",
auch Krankenkasse; Leitung: Frau von A. Herzog, Frau von A. Dreifuß, Frau von S.
Herzog) und nach dem Ersten Weltkrieg einen "Reichsbund
jüdischer Frontsoldaten". Die Gemeinde gehörte zum Rabbinatsbezirk in
Worms.
Von den Gemeindevorstehern werden genannt: um 1887/1892 Markus Krautkopf,
um 1897/1903 Bernhard Dreifuß (1901/1903 mit S. Herzog und Th. Schaffner).
Um 1925, als 36 jüdische Gemeindeglieder gezählt wurden (3,79 % von
insgesamt etwa 950 Einwohnern) waren die Vorsteher der Gemeinde Sigmund
Krautkopf und Abraham Sedel. Sigmund Krautkopf war auch Vorsteher des
Wohltätigkeitsvereins. In Monzernheim lebten damals sieben zur Gemeinde in Heßloch
gehörende jüdische Personen (1932 noch fünf). 1932 waren die Vorsteher Sigmund
Krautkopf, Josef Schaffner und Abraham Sedel.
Nach 1933 konnte ein Großteil der in
diesem Jahr noch gezählten 30 jüdischen Einwohner auswandern. Beim Novemberpogrom
1938 wurde die Synagoge verwüstet (s.u.).
Von den in Heßloch geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Adolph Dreifuß (1859), Salomon Dreyfuss
(1866), Johanna Koßmann (1906), Rudolf Nathan Koßmann
(1933), Helene Krautkopf (1871), Johanna Krautkopf geb. Isaak (1877),
(Joseph Krautkopf 1875), Klara Krautkopf (1868), Sigmund Krautkopf (1873), Betty Lövi
(1889), Clara Lövi (1890), Therese Lövi geb. Scheuer
(1854), Rosa Mayer geb. Lövy (1898), Frieda Schaffner (1874), Joseph Schaffner (1875), Abraham
Sedel (1876), Albert Sedel (1910), Frieda Sedel geb. Kahn (1906), Helene Sedel
geb. Lieber (1884), Jakob Sedel (1881), Lugu Sedel 1942!).
Von den in Monzernheim geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Heinrich Lövi (1865), Gustav
Neuhäuser (1984), Hildegard Reinhardt geb. Sender (1912), Leo Reinhardt (1932),
Edith Alma Sender (1916), Heinrich Wolff (1878).
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1892 /
1897 / 1900 / 1901 / 1902 / 1903
Anmerkung: Auch in Heßloch gab es in einer Person einen
Religionslehrer, Vorbeter (Kantor) und Schochet. Die
Stelle wurde immer wieder neu besetzt. Aus den nachfolgenden Anzeigen gehen -
wie auch oben genannt - die Vorstände der jüdischen Gemeinde am Ende des 19. Jahrhunderts hervor:
Markus Krautkopf (in der Anzeige aus der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 28. März 1892) beziehungsweise Bernhard Dreifuß (in den Anzeigen aus der
Zeitschrift "Der Israelit" zwischen 1897 und 1903).
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. März 1892: "Die
hiesige israelitische Religionslehrer- und Vorbeterstelle ist den 1. Mai
dieses Jahres anderweitig zu besetzen. Der mit dieser Stelle verbundene
Gehalt beträgt bei freier Wohnung und Heizung 600 Mark ausschließlich
reichlicher Nebenverdienste. Qualifizierte Bewerber wollen ihre Gesuche
baldigst unter Vorlage ihrer Zeugnisse an unterzeichnete Stelle einsenden.
Unverheiratete Inländer werden bevorzugt. Heßloch (Rheinhessen). W.
Krautkopf, Vorstand." |
|
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. November 1897:
"Die Stelle eines Religionslehrers und Vorbeters hier ist bis
den 12. Dezember dieses Jahres neu zu besetzen. Seminaristisch gebildete
Lehrer wollen gefälligst Zeugnisse einschicken. Gehalt jährlich Mark 600
nebst freier Wohnung und Heizung. Nebenverdienste werden zugesichert.
Heßloch, 5. November. Der Vorstand: Bernhard Dreifuß." |
|
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. November 1900:
"Die Gemeinde Heßloch bei Worms sucht per ersten Januar einen
seminaristisch gebildeten Religionslehrer, Chasan und Schochet.
Fixer Gehalt 600 Mark nebst freier Wohnung und Heizung. Nebenverdienste
werden zugesichert. Musikalisch gebildete unverheiratete Bewerber
bevorzugt. Bernhard Dreifuß,
Vorstand." |
|
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. April 1901:
"Da der hiesige Lehrer ausgetreten ist, weil er eine staatliche
Stelle erhalten hat, so kann jetzt ein tüchtiger seminaristisch
gebildeter Lehrer, der auch einen Chor leiten kann und Schochet
ist, sogleich eintreten. Gehalt 650 Mark, freie Wohnung und Heizung.
Nebenverdienste werden zugesichert. Bewerber wollen ihre Zeugnisse
einschicken. Der Vorstand: Bernhard Dreifuß, Heßloch Kreis
Worms." |
|
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. August 1901:
"Durch staatliche Anstellung unseres seitherigen Lehrers ist
die Stelle als Lehrer, Kantor & Schochet frei
geworden. Fixer Gehalt 650 Mark, freie Wohnung und Heizung. Nebenverdienst
ca. Mark 350.- Bedingung: Seminaristisch gebildet. Bewerber wollen sich
melden an den
Vorstand der israelitischen Gemeinde, Heßloch,
Rheinhessen." |
|
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 20. November 1902: "Die Stelle eines
Religionslehrers
soll bis zum 1. Januar 1903 anderweitig besetzt werden. Diejenigen, welche
das Seminar besucht haben und gleichzeitig Schochet sind, werden
bevorzugt. Betreffender muss Kantor und so musikalisch gebildet sein, dass
er einen Chor leiten kann. Gehalt per Jahr Mark 70. Nebenverdienste werden
zugesichert. Leistungsfähige können sich bei dem unterzeichneten
Vorstand melden.
Bernhard Dreifuß, Heßloch (Rheinhessen)." |
|
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. April 1903:
"Wir suchen einen seminaristisch gebildeten
Lehrer, Chasan und Schochet.
Fixer Gehalt Mark 700 bei freier Wohnung und Heizung. Nebenverdienste
werden zugesichert. Der Betreffende kann gleich, eventuell auch in 14
Tagen, eintreten. Näheres bei
Bernhard Dreyfuß, Vorstand Heßloch bei
Worms." |
|
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 22. Juni 1903:
"Die Gemeinde Heßloch bei Worms sucht einen seminaristisch
gebildeten
Religionslehrer
per sogleich, oder in 3-4 Wochen, Gehalt 700 Mark, bei freier Wohnung und
Heizung, Nebenverdienste werden zugesichert, je nach Leistung. Dem
Angenommenen wird die Reise vergütet. Meldungen erbittet
Der Vorstand. J.V.: B. Dreyfuss." |
Preisrätsel von Lehrer Rothenberg
in "Der Israelit" (1896)
Preisrätsel
in "Der Israelit" vom 10. Januar 1896: "Preis-Uhr-Aufgabe.
Nach Ersetzung der Ziffern durch Buchstaben bedeutet: 1 2 3 4 ein biblischer
Name, 2 3 4 Nationalgott der Babylonier, 3 4 5 Hohepriester, 2 3 4 5 6 7 8
Feldherr, gegen welchen die Juden Neapel verteidigten, 6 7 8 9 ein
biblischer Name, 7 8 9 10 11 12 ein Volksstamm, 12 1 2 3 ein Übersetzer der
Mischna. Unter den Einsendern der richtigen Lösungen wird gelost und erhält
der Gewinner ein Werk aus unserem Verlage gratis und Franco zugesandt.
Rothenberg, Hessloch. " |
Isidor Rothenberg, früherer Lehrer
in Heßloch, feiert seinen 60. Geburtstag (1930)
Anmerkung: Isidor Rothenberg ist am 14. Mai 1870 in Bonn als Sohn von David
Rothenberg und der Gette geb. Lion geboren. Er heiratete Sibille geb. Wyngaard
(geb. 28. Juni 1875 in Valkenburg als Tochter von Salomon Wijngaard und der
Henriette geb. Horn). In den 1930er-Jahren wohnte er in Bonn und Köln. Im Juni
1942 wurden er und seine Frau von Köln in das Ghetto Theresienstadt deportiert,
von hier aus am 15. Mai 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz, wo beide
ermordet wurden.
Artikel
in "Der Israelit" vom 5. Juni 1930: "Köln, 4. Juni (1930). Am 14. Mai
vollendete Herr Isidor Rothenberg, Köln, Roonstraße 71, sein 60.
Lebensjahr. Herr Rothenberg, der früher als Lehrer und Kantor in den
jüdischen Gemeinden Soest, Peckelsheim und Heßloch tätig war, trat in
den Kaufmannsstand über. Sein besonderes Interesse wandte er dem
Kunstgewerbe zu, und auf diesem Gebiet hat er Beachtenswertes geleistet. Die
jüdische Kleinkunst verdankt ihm wesentliche Anregung und Förderung, so
seine Synagogenstickereien und zahllosen Wimpeln. In Rheinland und Westfalen
und darüber hinaus werden seine Arbeiten auf dem Gebiete der jüdischen
Kleinkunst anerkannt und sehr geschätzt. " |
Bildung eines Unterrichtsbezirkes Hessloch - gemeinsam mit Monzernheim,
Eppelsheim, Gundersheim und Westhofen (1904)
Artikel im
"Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 5. Februar 1904: "Worms. Das Großherzogliche Ministerium plant die definitive Anstellung
israelitischer Religionslehrer, welche ein den Volksschullehrern gleiches
Gehalt beziehen und dieselben Rechte genießen sollen, sobald sie wöchentlich
20 Stunden Religionsunterricht erteilen. Die nötigen Mittel sollen von
den Gemeinden, die zu dem betreffenden Bezirk gehören, aufgebracht
werden. An die Vorstände der israelitischen Gemeinden des Kreises Worms
ist bereits der ausgearbeitete Plan gesandt worden. Nach ihm sind die
Gemeinden in vier Unterrichtsbezirke eingeteilt und zwar: 1. Alsheim,
Gimbsheim, Eich und Hamm; 2. Osthofen,
Rhein-Dürkheim, Herrnsheim, Abenheim und
Gundheim; 3. Hessloch, Monzernheim, Eppelsheim, Gundersheim und
Westhofen; 4. Monsheim,
Hohen-Sülzen, Nieder-Flörsheim,
Wachenheim, Mölsheim, Pfeddersheim
und Pfiffligheim. Die Gemeinden Heppenheim
a.d.W. und Offstein sollen der Gemeinde Worms zugeteilt werden. Bis
zum 1. Februar müssen die Gemeinden dem Kreisamte Worms Bericht erstattet
haben." |
Aus dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben
Veranstaltung des Synagogenchores zum Pessachfest
(1895)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. April 1895:
"Heßloch, 16. April (1895). Der hiesige Synagogenchor veranstaltete
am letzten Tag Pessach unter zahlreichem Besuch eine theatralische und
musikalische Abendunterhaltung, welche den Besuchern noch lange in
angenehmer Erinnerung bleiben wird. Das reichhaltige Programm ließ es an
Mannigfaltigkeit nicht fehlen, sodass der Beifall ein reicher war. Alle
Mitwirkende besonders die Damen verdienen volles Lob; auch wurde Herrn
Rothenberg für Vortragen einiger Lieder reicher Beifall zuteil. Charakteristisch
wurden die beiden Schwänke 'Einträchtige Hausgenossen' und 'eine
angenehme Überraschung' wiedergegeben. Nach beendeter Aufführung wurde
die frohe Stimmung noch durch einige Toaste auf die zahlreich anwesenden
christlichen Mitbürger, erhöht. Unter stürmischem Jubel aller
Anwesenden feierte Herr Bürgermeister Kiefer aus F. den Verein und die
Gemeinde als ein wahres Beispiel des Friedens und der Eintracht. der
herrliche Abend war ein Ehrenzeugnis nicht allein für den Verein und
seinen Dirigenten, sondern für die ganze Heßlocher Gemeinde. Und ist es
ein schönes Zeichen, dass es auch noch Leute, nein Gemeinden gibt, die
mit Ehre und Achtung der jüdischen Gemeinde entgegenkommen." |
Positive Resonanz für die
zionistische Bewegung aus Hessloch (1912)
Anmerkung: Heinrich Herz kam aus Gerolsheim
nach Heßloch. Hier wurde er Geschäftsführer der Firma Salomon Herzog. Er
heiratete Ida geb. Schott aus Eich (geb. 29. August 1894). Die beiden hatten
drei Kinder: Herbert (geb. 1920), Katharina (geb. 1924) und Ruth (geb. 1933).
Nach dem Ausscheiden von Salomon Herzog ging die Firma Herzog & Co. ganz in den
Besitz von Heinrich Herz über. 1937 emigrierte er mit seiner Familie in die USA.
Heinrich Herz starb 1968, seine Frau zwei Jahre zuvor 1966. Angaben nach der
Publikation "150 Jahre Synagoge Heßloch" s.u. S. 27-28.
Artikel in der "Jüdischen Rundschau" vom 10. Mai 1912: "Aus Hessloch
(Rheinhessen) wird uns geschrieben:
Die Ausführungen des Herrn Kaufmann über die Agitation in den kleinen
Gemeinden scheinen mir überaus beherzigenswert. Man kann nur dringend
wünschen, dass seine Anregungen auf fruchtbaren Boden fallen und die Arbeit
hier mit aller Energie in Angriff genommen wird. Gibt uns doch die hiesige
Gemeinde von kaum zwölf Familien den greifbar ersten Beweis für das
tatsächlich vorliegende Bedürfnis.
Gelegentlich des Ferienaufenthalts eines zionistischen Akademikers wurde
hier der Grundstein gelegt für eine ersprießliche Arbeit für den Zionismus,
der bis dahin von jedem einzelnen von uns, nur etwa als eine zurecht
gemachte Reformbewegung betrachtet wurde, und deshalb wohl von vielen
kleinen Gemeinden keiner Beachtung gewürdigt wurde.
Wie anders gestaltet er sich die Sache, nachdem wir mit dem Wesen des
Zionismus ein wenig bekannt geworden waren! Mit Interesse verfolgt nun jeder
einzelne das Gedeihen der Bewegung, die hier geradezu mit Begeisterung
aufgenommen wurde. Man sieht hier deutlich, dass die kleinen Gemeinden
förmlich darauf warten, Aufklärung über den Zionismus zu erhalten, seine
Ziele und seinen Zweck kennen zu lernen, um an der idealen und humanen Sache
mitwirken zu dürfen; ja noch mehr, den Zionismus vielleicht als den Faktor
betrachten zu können, der es ermöglicht, neuen Zusammenhalt der gesamten
Judenheit zu erwirken und zu betätigen. Denn auch wir Handelsleute,
Kleinkaufleute und Gewerbetreibende auf dem Lande fühlen den Stolz in uns,
bescheiden im kleinen zu wirken, um einem schönen großen Werke zum Erfolge
zu verhelfen. Möge der nächste Delegiertentag uns hilfreich hierbei zur
Seite stehen. Heinrich Hertz, Hessloch (Rheinhessen). " |
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
Goldene Hochzeit des Ehepaares Aron Herzog (1898)
Anmerkung: Aron Herzog hatte am 12. Januar 1848 Helene geb. Lambert (aus
Bruck bei Erlangen) geheiratet. Die beiden
hatten sieben Kinder: Isaak (geb. 1850), Rosa (geb. 1852), Mathilda (geb. 1853),
Augusta (geb. 1856, Maria (geb. 1859), Julia (geb. 1861) und Salomon (1863).
Salomon hat das elterliche Geschäft übernommen und zum größten Landhandel- und
Weingeschäft der Umgebung ausgebaut. Er war verheiratet mit Bertha geb.
Rosenbaum (aus Rodheim). Die beiden
hatten zwei Kinder: Rudolph (geb. 1888) und Gerda (später verheiratete
Schaffner). Angaben nach der Publikation "150 Jahre Synagoge Heßloch"
s.u. S. 30-31.
Der nachstehende Artikel gibt einen Hinweis auf die Auswanderung innerhalb der
Heßlocher Familie Herzog. Drei der Kinder von Aron Herzog und Helene geb.
Lambert waren nach Amerika ausgewandert:
Artikel
in der Zeitschrift der Israelit vom 20. Januar 1898: "Heßloch
(Kreis Worms). Gestern feierte Aron Herzog und Frau das Fest der goldenen
Hochzeit und waren sämtliche Kinder des Jubelpaares darunter drei aus Amerika
und viele Enkel anwesend. Die Feier wurde durch eine gediegene Festrede des
Rabbiners Dr. Stern aus Worms in der Synagoge eröffnet, wozu sich viele Bürger
in der Gemeinde eingefunden hatten. Unter den eingelaufenen Depeschen und
Glückwunschschreiben findet sich auch ein solches von Seiner Königlichen Hoheit
dem Großherzoge nebst Photographie mit eigenhändiger Unterschrift. Das
Jubelpaar ist körperlich und geistig noch sehr rüstig." |
Über den aus Heßloch nach Amerika
ausgewanderten Moritz Schaffner (1927)
Anmerkung: Moritz Schaffner ist am 30. November 1866 in Hessloch geboren als
Sohn von Heinrich Schaffner und seiner Frau Regina geb. Sedel. Die beiden hatten
acht Kinder, von denen fünf in die Vereinigten Staaten auswanderten. Moritz
Schaffner betrieb eine Wurst- und Fleischfabrik in Erie (Pennsylvania). Sein
Sohn Milton und dessen Sohn Morris (geb. 1917) führten den Betrieb weiter.
Angaben nach der Publikation "150 Jahre Synagoge Heßloch" s.u. S. 23-24.
Artikel
in "Mitteilungsblatt des Landesverbandes Israelitischer Gemeinde in Hessen"
vom April 1927 S. 8: "Heßloch (Rheinhessen). Eine seltene
Anhänglichkeit an seine Heimat, namentlich an seinen Geburtsort, zeigt Herr
Moritz Schaffner aus Erie in Pennsylvanien (vgl.
https://de.wikipedia.org/wiki/Erie_(Pennsylvania)) . Diese
Anhänglichkeit wirkt umso wohltuender, als Herr Schaffner sie in die Tat
umzusetzen pflegt. So ließ er es sich nicht nehmen, für die Dauer seines
Aufenthalts in Deutschland an jedem Sabbat von Worms aus, wo er bei
Verwandten weilt, dem Gottesdienste in hiesiger Synagoge beizuwohnen, so war
nach seiner Ankunft in der Heimat sein erster Gang zur Ruhestätte seiner
Eltern, so nahm er auch zuletzt von diesem Orte des Friedensabschied. So hat
er aber auch, nachdem erst vor zwei Jahren auf seine Veranlassung unser
Gotteshaus zu einer erhebenden Stätte der Andacht ausgestaltet worden war,
nunmehr wieder die Mittel zu einer würdigen Instandsetzung des
Friedhofs zur Verfügung gestellt. -
Unsere Gemeinde weiß solche Opferwilligkeit, solch pietätvolles Verhalten,
solche treue Anhänglichkeit aber auch nach Gebühr zu schätzen. Am
vergangenen Samstag, dem für diesmal letzten seiner Anwesenheit, kam dies in
ergreifender Weise zum Ausdruck. Der erste Vorsteher, Herr Krautkopf,
dankte namens der Gemeinde Herrn Schaffner in herzlichen und treffenden
Worten; er konnte, auf eine in der Synagoge angebrachte Erinnerungstafel
hinweisend, das Gelöbnis aussprechen, dass in Heßloch ein dankbares Gedenken
an seinen Wohltäter nie schwinden werde. Im Anschluss hieran bezeichnete
Herr Dreifuß das, was Rabbi Jochanan ben Sakkai als besten Wegweiser
angab, das gute Herz, auch bei Herrn Schaffner als Triebfeder als seines
Tuns. Tief ergriffen antwortete der Gefeierte auf die ihm gewidmeten Worte.
Mögen alle zum Ausdruck gebrachten Wünsche sich verwirklichen, möge es uns
vergönnt sein, Herrn Schaffner in nicht zu ferner Zeit bei voller Gesundheit
und Richtigkeit wieder bei uns begrüßen zu können!" |
Anzeigen
jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Anzeige des Mohel (Beschneiders)
Salomon Dreifuß (1896)
Anmerkung: Salomon Dreifuß ist am 2. März 1866 in Hessloch geboren als Sohn
von Bernhard Dreifuß und seiner Frau Theresia geb. Levi. Der Stammvater der
Familie Dreifuß - Emanuel Dreifuß - ist im 18. Jahrhundert aus
Framersheim nach Hessloch gezogen. Er war
von Beruf Händler und verheiratet mit Auguste geb. ? aus Alsbach. Die beiden
wohnten in der Backhausgasse. Die Ehe blieb kinderlos. Theresia ist noch in
Hessloch gestorben und wurde im jüdischen
Friedhof beigesetzt; Salomon Dreifuß zog 1938 nach Wörrstadt. Von hier aus
wurde über nach Mainz und später in das Ghetto Theresienstadt deportiert.
Anzeige
in "Der Israelit" vom 6. Februar 1896: "Mohel. Ich empfehle
mich unentgeltlich.
Salomon Dreifuß, Hessloch bei Osthofen in Rheinhessen." |
Kennkarten
aus der NS-Zeit |
|
Am 23. Juli 1938 wurde
durch den Reichsminister des Innern für bestimmte Gruppen von
Staatsangehörigen des Deutschen Reiches die Kennkartenpflicht
eingeführt. Die Kennkarten jüdischer Personen waren mit einem großen
Buchstaben "J" gekennzeichnet. Wer als "jüdisch"
galt, hatte das Reichsgesetzblatt vom 14. November 1935 ("Erste
Verordnung zum Reichsbürgergesetz") bestimmt.
Hinweis: für die nachfolgenden Kennkarten ist die Quelle: Zentralarchiv
zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland: Bestände:
Personenstandsregister: Archivaliensammlung Frankfurt: Abteilung IV:
Kennkarten, Mainz 1939" http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/STANDREG/FFM1/117-152.htm.
Anfragen bitte gegebenenfalls an zentralarchiv@uni-hd.de |
|
Kennkarten
zu Personen,
die in Heßloch geboren sind |
|
|
|
|
Kennkarte (Mainz) für Joseph
Schaffner
(geb. 25. September 1875 in Heßloch,
später wohnhaft in Mainz), deportiert am
27. September 1942 ab Darmstadt in das Ghetto
Theresienstadt, hier April 1944 umgekommen |
Kennkarte (Mainz) für Albert
Sedel
(geb. 18. Juni 1910 in Heßloch, später
wohnhaft in Mainz), Hausangestellter, deportiert
am 30. September 1942 ab Darmstadt
vermutlich nach Treblinka, umgekommen |
Kennkarte (Mainz) für Jakob
Sedel
(geb. 21. Juni 1881 in Heßloch, später
wohnhaft in Mainz), deportiert am
30. September 1942 ab Darmstadt
vermutlich nach Treblinka, umgekommen |
|
|
|
|
Kennkarte
zu Personen,
die in Monzernheim geboren sind |
|
|
|
|
Kennkarte (Mainz 1939) für Heinrich
Wolff
(geb. 25. März 1878 in Monzernheim, später
wohnhaft in Mainz), am 25. März 1942
ab Mainz - Darmstadt deportiert in
das Ghetto Piaski, umgekommen |
|
Kennkarte (Mainz 1939) für Siegmund
Krautkopf
(geb. 22. Juni 1873 in Heßloch), Kaufmann,
wohnhaft in Mainz, am 27. September 1942
deportiert ab Darmstadt in das Ghetto Theresienstadt,
wo er am 6. Februar 1944 umgekommen ist |
Zur Geschichte der Synagoge
1740 lebten inzwischen acht jüdische Familien am Ort. Gemeinsam mit
dem vier in Gabsheim lebenden jüdischen Familien gelang es Ihnen, bei der
Ortsherrschaft die Genehmigung für die Einrichtung einer "Judenschule"
zu bekommen. In diesem Gebäude, das nach dem Bau der Synagoge 1836 jüdisches
Gemeindehaus wurde, waren vermutlich ein Betsaal und das Schulzimmer für
den Unterricht der Kinder (möglicherweise waren die Räume identisch)
vorhanden.
1836 konnte eine neue Synagoge erbaut werden. In ihr befand sich auch
ein rituelles Bad (Mikwe). Die Kosten für den Bau betrugen 1.400 Gilden, dazu
kamen 55 Gulden für Stühle, Pult, Leuchter und Kronleuchter sowie 20 Gulden
für den Kessel und die Pumpe im rituellen Bad. Die Synagoge war aus
Bruchsteinen erbaut und verputzt. Zur Straßenseite gab es zwei Eingänge
(Männereingang mit der Jahreszahl 1836, auf der anderen Seite der Fraueneingang
im Bereich des nach 1945 eingebrochenen Scheunentors), zwischen den sich zwei
Rundbogenfenster befanden (noch erhalten).
1925 wurde die Synagoge mit finanzieller Unterstützung des in die USA
ausgewanderten Moritz Schaffner renoviert (s.u.).
Bis in die 1930er-Jahre hinein war die Synagoge in Hessloch Mittelpunkt des
jüdischen Gemeindelebens am Ort. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge von Nationalsozialisten
geschändet und verwüstet. 1939 versuchte der letzte Gemeindevorsteher
Siegmund Krautkopf, das Gebäude für 600 RM an die politische Gemeinde zu
verkaufen. Diese zahlte (bei einem Brandversicherungswert von 3.150 RM) für den
Kauf 400 RM. 1942 verkaufte die Gemeinde das Gebäude für 700 RM
an Privatpersonen. Im Zusammenhang mit dem Restitutionsverfahren nach 1945 hatte
der neue Besitzer den Betrag von 1.400 DM und eine Vermittlungsgebühr von 140
DM an die jüdische Gemeinde in Mainz zu bezahlen. Der neue Besitzer ersetzte
den Fußboden durch einen Betonfußboden und brach an Stelle des Fraueneingangs
ein breites Tor in den Bau. Im Inneren sind bis heute zahlreiche Spuren erhalten
(Toranische, Balkenlöcher für die Frauenempore, Farbspuren usw.).
am 9. November 1986 wurde - im Zusammenhang mit dem Gedenken an das
150-jährige Bestehen des Synagogengebäudes in Heßloch - eine Gedenktafel an
der ehemaligen Synagoge angebracht (Einladung
zur Veranstaltung 1986). Die (im Besitz der bürgerlichen Gemeinde
befindliche) Tafel wurde jedoch vom Besitzer des Gebäudes später wieder
entfernt.
Adresse/Standort der Synagoge: Sackgasse 1
Fotos
(Aufnahmen von 1991; Quelle: Landesamt s.Lit. S. 138-139)
Erinnerungsarbeit vor
Ort - einzelne Berichte
August 2016:
Gedenkveranstaltung zum Bau der
Synagoge 1836
|
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung" vom 26. August 2016:
"Gedenken an Synagogenbau
DITTELSHEIM-HESSLOCH - (red). Ortsgemeinde, evangelische und katholische
Kirchengemeinde laden für Sonntag, 28. August, zu einer Gedenkfeier
anlässlich des Baus der Heßlocher Synagoge vor 180 Jahren ein (die WZ
berichtete). Sie beginnt um 15 Uhr auf dem jüdischen Friedhof am
Ortseingang. Dort begrüßt Ortsbürgermeisterin Elisabeth Kolb-Noack die Gäste
und Traudel Mattes wird aus der Geschichte jüdischer Friedhöfe in der Region
erzählen. Anschließend wird Pfarrerin Rita Schaab gemeinsam Chasan Daniel
Kempin ein Gebet auf deutsch und hebräisch sprechen.
Danach geht es zur Synagoge in der Sackgasse, wo Rita Schaab gegen 15.30 Uhr
ein paar Worte zur Gedenktafel am ehemaligen jüdischen Gemeindehaus sagen
wird und das Schuldbekenntnis spricht. Diakon Reinhold Lang hält ebenfalls
eine Ansprache. Im Anschluss geht es weiter zum Ortsfriedhof. Dort hält die
Ortsbürgermeisterin gegen 16 Uhr eine Ansprache, Dr. Ulrich Ölschläger,
Präses der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, hält eine Gedenkrede
und verliest die Namen der jüdischen Bürger in Heßloch, die von den Nazis
ermordet worden waren. Chasan Daniel Kempin und Pfarrerin Rita Schaab beten
Psalm 121. Ihren Abschluss findet die Gedenkfeier in der Kloppberghalle, wo
um 17 Uhr das Konzert 'Masl un Schlamasl' beginnt mit Daniel Kempin und
Dimitry Reznik, die jiddische Lieder vortragen. Das Gebäude der ehemaligen
Synagoge ist schon lange in Privatbesitz. Die Heßlocher Synagoge war im
Übrigen eine der wenigen in Rheinhessen, die in der sogenannten
Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 nicht niedergebrannt
worden war."
Link zum Artikel |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang -
Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 361-362. |
| Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish
Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume
III: Hesse - Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992
(hebräisch) S. 182-183. |
| Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt
des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies
ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem
Saarland. Mainz 2005. S. 139-140 (mit weiteren Literaturangaben).
|
| Wilfried
Menger/Guido Rotfuß: 150 Jahre Synagoge Heßloch. 1836-1986.
Dittelsheim-Heßloch 1986. Eingestellt
als pdf-Datei (ohne die nicht Heßloch betreffenden Beiträge von
Alfred Mertens über "Die Wiederentdeckung verloren-geglaubter
Ursprünge der Kirche" und von Eckhard von Nordheim "Das
christlich-jüdische Gespräch - Wiederentdeckung vergessener
Wurzeln").
|
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Hessloch. Jews lived there
from the 15th century and numbered 67 (7 % of the total) in 1861. Most were
engaged in commerce. By 1933, only 30 Jews remained and the (largely Catholic)
population tended to ignore Nazi boycott regulations. The synagogue was
vandalized on Kristallnacht (9-10 November 1938), and all the Jews left
before Worldwar II. Some emigrated to the United States, but 15 perished in the
Holocaust.
vorherige Synagoge zur ersten Synagoge nächste Synagoge
|