Bischof Dr. Stephan Ackermann

„Der Bischof braucht unsere Unterstützung, damit er ein hoffnungsvoller Zeuge des Evangeliums sein kann, der viele Menschen in unserem Bistum ermutigt, der Hoffnung in ihrem eigenen Leben Gestalt zu geben und ein Gesicht.“ Was der spätere Generalvikar Georg Bätzing zur Ernennung von Bischof Stephan Ackermann 2009 geschrieben hat, gilt weiterhin.

Bei seiner Amtseinführung hat Bischof Ackermann es mit einem anderen Bild beschrieben: „Direkt hinter der Kathedra (dem Bischofsstuhl im Dom) steht im alten romanischen Lettner die Gestalt Jesu Christi; wer auf der Kathedra sitzt, befindet sich mit Christus in einer Linie. Er steht nicht mit dem Rücken an der Wand, sondern hat Christus im Rücken. Das ist zugleich eine Mahnung: Wer auf der Kathedra sitzt, darf sich nicht vor den schieben oder gar den verdecken, für den er zu stehen hat. Nur wenn der Bischof das beachtet, entspricht er der Haltung Jesu Christi selbst, dessen ganzer Einsatz darin bestand, den Menschen Gott bekannt zu machen. Und wir alle sollen gemäß unserer je eigenen Berufung und Verantwortung dazu beitragen, dass Christus und seine Botschaft in unserer Zeit sichtbar und hörbar wird.“ (Predigt im Wortlaut)

Ein schönes Bild für die Unterstützung, die der Bischof braucht (und bekommt), ist das Kreuzzeichen, das Oberkirchenrätin Barbara Rudolf ihm auf die Stirn zeichnete – im Tauferneuerungsgottesdienst am Tag der Ökumene bei der Wallfahrt 2012: Gottes Segen – zugesprochen aus der gemeinsamen ökumenischen Erinnerung an die eine Taufe.

Die Kirche dürfe sich nicht aus der Welt "in die Sakristei" zurück ziehen, betont der Bischof im Oktober 2013. Sie solle einerseits ein Orientierungspunkt in der Welt sein und sich andererseits – wenn nötig – in die Dinge einmischen. In Deutschland sei die Kirche sehr stark vernetzt mit der Gesellschaft - etwa in Bildung, Gesundheit oder sozialen Einrichtungen. Da müsse man manchmal Kompromisse schließen – auch zwischen "klare Kante zeigen" und "anknüpfen an dem, was uns nicht so sehr unterscheidet" von der "Welt".

"Wir sind von Christus in die Welt gesandt", sagt Bischof Ackermann und wirbt für ein Konzept der „kritischen Anknüpfung“. "Viele Werte teilen wir mit den Menschen unserer Tage, auch wenn sie nicht katholisch sind." So könne man anknüpfen daran, dass der Respekt vor der Freiheit des Individuums gewachsen sei, dass in der Gesellschaft im großen Maßstab den Menschen in aller Welt geholfen werde oder dass die Toleranz gegenüber anderen Denkweisen größer geworden sei.

"Wir leben in der Zeit, in die wir hineingestellt sind", sagte Ackermann – "auch wir als Kirche". Obwohl der christliche Glaube die Kultur in unserem Raum stark geprägt hat, ist es aus seiner Sicht damit nicht getan. Es brauche eine permanente Evangelisierung. Christinnen und Christen sollen nicht nur von der Frohen Botschaft wissen; sie sollen sich von ihr prägen lassen und ihr Leben und Handeln danach zu richten.

Vor diesem Horizont hatte Bischof Ackermann für die Jahre 2013 bis 2016 eine Bistums-Synode einberufen. Am 1. Mai 2016 hat er das Schlussdokument der Synode entgegengenommen und ausdrücklich als verbindlich angenommen.

Weiteres: