"Arbeitslose haben keine Lobby"
Die Aktion Arbeit versucht, die Interessen der Langzeitarbeitslosen in der Politik zu vertreten. Es ist eine alte Erfahrung: Arbeitslosigkeit versteckt sich. Es gibt keine Zusammenschlüsse von Arbeitslosen, weil die Menschen, die arbeiten wollen und keine Arbeit haben, sich nicht als Arbeitsloser definieren, sondern über ihren erlernten Beruf, den sie derzeit vorübergehend nicht ausüben können. So kommt es, dass das Millionenheer von Arbeitslosen keine Lobbygruppen hat und deshalb übersehen wird.
Die Aktion Arbeit steht in ständigem Kontakt mit Bundes- und Landespolitik, den Arbeits- und Sozialministerien des Saarlands und Rheinland-Pfalz, der Agentur für Arbeit, Wohlfahrtsverbänden (Caritas, Diakonie, Paritätischer etc.), Gewerkschaft und Arbeitgebern.
Die Aktion Arbeit hat im Laufe ihres Bestehens ein politisches Netzwerk aufgebaut, in dem sie ihre politische Wirkkraft zur Verbesserung der Situation insbesondere von langzeitarbeitslosen Menschen entfaltet.
Als kirchliche Bewegung stellt sie immer wieder das Menschenrecht auf Arbeit in den Mittelpunkt. Wenn die Gesellschaft die Wirtschaft auf die Erzielung möglichst hoher Kapitalrenditen reduziert und ihre breite Bedeutung für das Wohl oder Wehe der Menschen ausblendet, wir die Gesellschaft zunehmend inhuman. Es gilt, die Grundsätze der katholischen Soziallehre in den gesellschaftlichen Diskurs einzubringen.
So fordert die Aktion Arbeit bereits seit Jahren die Schaffung öffentlich geförderter Beschäftigung für Menschen, die auf dem ungeförderten Arbeitsmarkt keine Chance haben.
Sie meldet sich zu Wort, wenn seitens der Bundes- oder Landespolitik Reformvorhaben in der Arbeitsmarktpolitik anstehen: durch Eingaben, die die Situation der Betroffenen oder deren Eingliederungschancen verbessern helfen sollen, durch Gespräche und öffentliche Stellungnahmen.
Mit Modellen, wissenschaftlichen Untersuchungen und Pilotprojekten zeigt sie konkrete Möglichkeiten auf, wie die Langzeitarbeitslosigkeit wirkungsvoll abgebaut werden kann.
Die Aktion Arbeit informiert über die Ursachen und Folgen der Langzeitarbeitslosigkeit für die Gesellschaft: immense Kosten für die Sozialversicherungen, zurückgehender gesellschaftlicher Zusammenhalt, finanzielle Belastungen der Kommunen.
Sie will durch Information und Veranstaltungen die gesellschaftliche Diskussion versachlichen und gegen Vorurteile angehen, insbesondere in den Gemeinden.