Prof. Dr.-Ing. Friedrich Tuczek
Raum:
M109
RheinMoselCampus, Koblenz
E-Mail:
tuczek
Tel.:
0261 9528 605
Fax:
0261 9528 647

bauen-kunst-werkstoffe (Architektur)

Logo: RheinMoselCampus Koblenz

RheinMoselCampus

Koblenz Karthause, Konrad-Zuse-Straße 1
DE - 56075 Koblenz

Architekturtheorie und -geschichte

Vorlesungen und Seminare


Typus und Textur

B-ATH - WS 2018 / 19

Das Seminar stellt zum einen den Begriff des Typus als zentralen Begriff der Architekturtheorie in seinen unterschiedlichen Facetten dar. Zum anderen geht es um konkrete Typen des Wohnungsbaus in dichten urbanen Gefügen, die anhand historischer und aktueller Beispiele erörtert werden. So wird die Diskussion über Typologie um Anschauungsmaterial bereichert und die Bedeutung des Begriffs für die Stadt und städtische Kontexte herausgestellt.

Die grundlegende architekturtheoretische Auseinandersetzung mit Typus und Typologie macht mit wesentlichen Texten aus drei Zeitabschnitten bekannt: Welche Interpretationen des Typus sind jeweils bezeichnend für die Vormoderne (19. Jht.), Moderne (1. Hälfte 20. Jht.) und Postmoderne (ab ca. 1965)?- Hier werden Texte und Illustrationen von Durand, Semper, Tony Garnier, Le Corbusier, Hilberseimer, Aldo Rossi, Rafael Moneo und anderen diskutiert.

Für die anwendungsbezogene Typologie wird der Wohnungsbau gewählt, unter Einschluss urbaner Mischung mit anderen Nutzungen. Objekte der Analyse sind Areale, bei denen das jeweilige städtische Gefüge gut erkennbar durch einen oder mehrere bestimmbare Haustypen geprägt wird. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem urban verdichteten Wohnen, das ja hierzulande auch wieder einmal aktuell diskutiert wird. Das Seminar geht davon aus, dass Dichte und Enge von baulichen Strukturen grundsätzlich positiv verstanden werden können. Es werden vor allem Formen geschlossener Bebauung und bauliche Entwicklungen in ‚tiefen‘ Baublöcken betrachtet. Dem Thema der Dichte (bauliche Dichte und Bevölkerungsdichte) wird im Spektrum der Referenzen jedoch auch bis in extreme Ausprägungen nachgegangen. Die Beispiele reichen von antiken Städten bis zu gegenwärtigen Megacities.

Die Auseinandersetzung mit den Typen verdichteten Wohnens findet ihren Niederschlag in vergleichenden Darstellungen und Analysen von zwei jeweils 9 Hektar großen Arealen aus unterschiedlichen Städten oder Zeiten, die durch jede/n Studierende/n zu erbringen sind. Die Ergebnisse sollen in einem einheitlichen Format aufbereitet werden: Hierzu gehört ein einheitlicher Maßstab 1:500 für Pläne und Modelle. Im Rahmen der Analyse sollen auch die verschiedenen Dichteparameter ermittelt werden. Ziel ist ein unmittelbarer Vergleich zwischen den Referenzen.

Die Analyse in Plänen und Modellen wird durch ein Referat und eine Hausarbeit zum gleichen Thema ergänzt; in der Hausarbeit sollen die theoretischen Grundlagen in Bezug zu den gebauten Referenzen gesetzt werden.

Lernziel ist die Kenntnis wesentlicher theoretischer Texte zum Thema Typologie, die Kenntnis wesentlicher Typen des verdichteten Wohnen aus Geschichte und Gegenwart und ein Verständnis für die Wechselwirkungen zwischen typologischen und städtebaulichen Fragestellungen.

Die Seminarleistung ist in Einzelarbeit zu erbringen.

 

Lebendige Plätze. Platzraum und Architektur

B-ATH - WS 2017 / 18

Das Thema verbindet Bau- und Stadtbaugeschichte (bis in die Gegenwart) mit Architekturtheorie. Es geht um die Analyse gebauter Beispiele und um die Besprechung wesentlicher Texte zu Städtebau(geschichte), Plätzen, öffentlichem Raum und städtischer Architektur.

Untersucht werden ausgewählte Platzanlagen und -planungen ‚von der Antike bis heute‘. Die Ergebnisse sollen vereinheitlicht aufbereitet werden: Hierzu gehört ein einheitliches Planformat mit aussagekräftigen Schwarzplänen auf EG-Niveau und Plänen z.B. der angrenzenden Nutzungen und Abwicklungen der Platzwände; außerdem Modelle der Plätze. Damit wird der maßstäbliche Vergleich zwischen Platzanlagen ermöglicht. Die Analyse in Plan und Modell wird durch ein Referat und eine Hausarbeit ergänzt. Neben der Analyse konkreter gebauter Beispiele geht es um die Beschäftigung mit Architektur- bzw. Städtebautheorie; in der Hausarbeit sollen geeignete theoretische Texte in Bezug zur gebauten Referenz gesetzt werden. Die Beispiele gehen von antiken Referenzen (Agora und Forum) über mittelalterliche Marktplätze zu Plätzen aus Renaissance u. Barock und bis hin zu Plätzen des 20. Jhts. Neben der Raumbildung der Plätze geht es um soziale und Nutzungsaspekte, um Urbanität und Aktivität über den Tagesrhythmus, außerdem um die Analyse der Plätze und ihres Umfelds hinsichtlich Verkehrs- und Ruhezonen, Dichtegraden, Raumcharakteren und schließlich um Audrucksformen städtischer Architektur bis hin zu Fassaden.

Die Referenzen umfassen kleine, mittlere, große Plätze; geplante und gewachsene Plätze; verschiedene Platztypen. Thematisiert werden Parzellierung, Adressbildung, Vereinheitlichung oder Heterogenität von Fassaden und der Bezug zwischen wesentlichen öffentlichen Bauten am Platzrand und dem Platz.- Bei den großen Plätzen gibt es das Sonderthema: Plätze als Ort des politischen Protests (Vendôme, Alexanderplatz, Gezi-Park, Tahrir, Majdan...)

Zugehörige theoretische Texte von Camillo Sitte, Albert Brinckmann, Aldo Rossi, Colin Rowe / Fred Koetter, Wolfgang Braunfels, Hans Hollein, Alban Janson, Sophie Wolfrum und anderen; außerdem Theorien zum öffentlichen Raum z.B. von Richard Sennett oder Rem Koolhaas.

Lernziel ist die Kenntnis wesentlicher theoretischer Texte zu Plätzen und öffentlichem Raum, die Kenntnis wesentlicher Platzanlagen und der Nachvollzug des geschichtlich jeweils unterschiedlichen Verständnisses von öffentlichem Raum.

Die Seminarleistung ist in Einzelarbeit zu erbringen.

Palladio

B-TH1 - Vorlesung SoSe 2017

Die Vorlesung des Sommersemesters 2017 beschäftigt sich mit der Architektur von Palladio. Sie schließt vom betrachteten Zeitraum her also an die Vorlesungen des Sommersemesters 2016 und des Wintersemesters 2016/17 an, in denen die Architektur der italienischen Früh- und Hochrenaissance Thema war. Für die Studierenden bietet die Auseinandersetzung mit Palladio einen guten Einstieg in die Beschäftigung mit Renaissance-Architektur überhaupt. Es lassen sich einerseits Rückbezüge herstellen, beispielsweise zu Alberti, andererseits bietet Palladio als Architekt mit einer ungemeinen Nachwirkung den Anlass, über die Betrachtung seines Werks hinaus Perspektiven in die Architektur der nachfolgenden Jahrzehnte und Jahrhunderte zu eröffnen.

Inhalte der Vorlesung.

Moderne Raumkonzeptionen I

B-TH1 - Seminar SoSe 2017

Das Seminar 'Moderne Raumkonzepte' beschäftigt sich mit dem Zeitraum 1900-1945, und zwar mit dem Schwerpunkt auf Wohnhäusern. Die Studierenden lernen so nicht nur die Klassiker der modernen Architektur kennen - wie Wright, Loos, Neutra, Schindler, Le Corbusier, Gropius, Mies (jeweils mit mehreren Beispielen), sondern auch 'Solitäre' wie Chareau, Melnikov, Albert Frey, Amancio Williams oder Buckminster Fuller.

Inhalte des Seminars.

Architekturtheorie I (Vormoderne)

M-ATH - Vorlesung WS 2017

Die Vorlesung umfasst den Zeitraum von Vitruv bis Boullée. Es geht also darum, die vitruvianische Tradition nachzuzeichnen und darzustellen, wie und warum diese ab dem 17. Jahrhundert in die Krise gerät. Obwohl die Vorlesung chronologisch vorgeht, kristallisieren sich im Verlauf des Semesters immer wiederkehrende Themen und Begriffe heraus, die in den verschiedenen Traktaten, Texten und anderen Publikationen eine Rolle spielen und anhand derer sich die unterschiedlichen Positionen gut gegeneinander absetzen lassen:

-Zahl, Maß, Modul: Anthropometrie, Proportion, Symmetrie, Harmonie
-Schönheit, Ornament, Angemessenheit
-Ursprung des Bauens, Nachahmung der Natur
-Elemente der Architektur
-Bautypen / Hierarchie der Bauaufgaben
-Selbstverständnis von Architekten, Trennung von Entwurf und Ausführung
-Motivation und Adressaten von Architekturtheorie

 

Typus und Typologie

WM-ATH - Seminar WS 2017

‚Typ‘ oder ‚Typus‘ ist seit dem frühen 19. Jahrhundert ein architektonischer Grundbegriff. Die Einstellung zum Konzept des Typs ist eine Art Lackmustest für unterschiedlichste Theorien zur Architektur: Vom Urtyp oder Idealtyp über den Prototyp der Serienfabrikation bis zum Typus als Verkörperung baulicher Permanenz ist das Nachdenken über Typus auch jedesmal eine Stellungnahme zum architektonischen Entwerfen. Das Theorieseminar untersucht, was zu verschiedenen Zeiten und von verschiedenen Autoren jeweils unter einem architektonischen Typus bzw. einer Typologie verstanden wurde und erörtert, inwiefern diese Themen entwurfsmethodisch relevant sind.

Im Zentrum des Seminars steht die Arbeit mit architekturtheoretischen Texten u.a. von Durand, Quatremère, Semper, Gropius, Le Corbusier, Hilberseimer, Rossi, Ungers, Moneo, Christ + Gantenbein und dazugehörige Sekundärliteratur. Die theoretischen Aussagen werden aber auch immer wieder an konkreten Bauten und Projekten der entsprechenden Architekten überprüft.