Inschriftenkatalog: Stadt Jena
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 33: Stadt Jena (1992)
Nr. 186† Alter Friedhof 1614
Beschreibung
Fragment des Grabsteines des Johann Nandelstedt; im 17. Jh. auf dem Alten Friedhof,1) später geteilt und in der Ostmauer, ca. 20 m südlich des Nordosteinganges, auf einem Absatz liegend, vermauert; bei Ausbesserungsarbeiten im Herbst 1981 entfernt, jetzt nicht mehr auffindbar. Oben durch die Mauer verdeckt. Kalkstein.
Nach Beier.
Maße: H.: 35 cm; B.: 60 cm; Bu.: 5 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
[Der Ehrenveste u(nd) wolgelarte Herr Joan Nandelstett von Aldenburg starb am XXI. Jan(uarii) 1614 seines alters 18 Jahr und 6 mond(e) liegt alhier begraben. dem Gott gnade. Joan(nis) 3.16.] ALSO HAT GOTT D[IE] / WELT GELIBET DAS ER / SEINEN EIN GEBORNEN / SOHN GAB AVF DAS ALLE / DIE AN I͜H͜N GLEVBEN NICHT [VERLOREN WE]RDEN / [sondern das ewige Leben haben].a)
Textkritischer Apparat
- Io 3,16.
Anmerkungen
- Beier, q. 15, 710.
- Johann Nandelstedt wurde 1613 in Leipzig (er schrieb sich bereits 1607 ein, ohne den Eid abzulegen) und im selben Jahr in Jena immatrikuliert (Matrikel Jena, 1, 219).
- KB Totenbuch, 1, 54: 1614/Jan./23 „Johan Nandelstet Altenb(urgensis) Stud(iosus) Wundt gestochen“.
- Io 3,16 in Stein nur hier; vgl. Nr. 150. Die Buchstabenformen sprachen nicht dagegen.
Nachweise
- Beier, q. 15, 710.
- Koch 1911, 21.
Zitierhinweis:
DI 33, Stadt Jena, Nr. 186† (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di033b005k0018608.
Kommentar
Der Student Johann Nandelstedt aus Altenburg2) wurde am 23. Januar 1614 in Jena erstochen.3) Die Bestimmung des bis 1981 sichtbaren Fragments als Grabstein Nandelstedts ist durch die Übereinstimmung des Bibelzitats4) angeregt.