Laut aktueller DAK-StudieÜber 600.000 Kinder in Deutschland sind mediensüchtig
Nach der aktuellen Studie von DAK-Gesundheit und UKE Hamburg stieg die Zahl abhängiger Kinder und Jugendlicher bei Computerspielen von 2,7 Prozent im Jahr 2019 auf 6,3 Prozent im Juni 2022. Hochgerechnet haben damit rund 330.000 Kinder und Jugendliche nach den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine krankhafte Gaming-Nutzung mit schweren sozialen Folgen. Die aktuellen Ergebnisse Längsschnittstudie zeigen: Rund 2,2 Millionen Kinder und Jugendliche nutzen Gaming, Social Media oder Streaming problematisch. Das heißt, sie sind von einer Sucht gefährdet oder bereits betroffen. Im Bereich Social Media verdoppelte sich die Zahl der von Mediensucht Betroffenen auf rund 350.000. Laut Studie zeigen rund 1,8 Millionen Kinder und Jugendliche eine problematische Nutzung bei Computerspielen und oder sozialen Medien.
Nutzungszeiten über Vor-Pandemie-Niveau
Laut Studie von DAK-Gesundheit und UKE-Hamburg sind Nutzungszeiten von Computerspielen und Social Media weiter angestiegen. Nach einer starken Zunahme im ersten Corona-Lockdown im April 2020 gab es zunächst einen Rückgang. Diese positive Entwicklung setzte sich jedoch nicht fort: Im Juni 2022 lagen die Nutzungszeiten beim Gaming mit rund zwei Stunden an Werktagen knapp 34 Prozent höher als im September 2019. Einen ebenso deutlichen Anstieg gab es im gleichen Zeitraum bei den sozialen Medien mit 35,5 Prozent von zwei Stunden auf zwei Stunden und 45 Minuten täglich.
Körperliche Beschwerden durch exzessive Mediennutzung
Erstmals untersuchte die Studie auch die körperlichen Auswirkungen exzessiver Mediennutzung. Das Ergebnis: Ein Drittel der Befragten klagt nach mehrstündiger Nutzung von digitalen Geräten über Nackenschmerzen (32,1 Prozent). 23,4 Prozent haben trockene oder juckende Augen, 16,9 Prozent gaben an, Schmerzen im Unterarm oder der Hand zu haben.
klicksafe-Podcast: Sind unsere Kinder mediensüchtig?
Die Zahlen aus der aktuellen DAK-Studie sind besorgniserregend. Es ist wichtig, dass Betroffene von Mediensucht Hilfe erhalten. Jedoch ist es auch wichtig, dass mediennutzende Kinder und Jugendliche nicht pauschal stigmatisiert werden. In unserem Podcast „klicksafe fragt …“ sprechen wir darüber, warum ein undifferenzierter Umgang mit dem Begriff der Mediensucht problematisch ist. Unser Gast im Podcast ist Torsten Krause vom Deutschen Kinderhilfswerk.