Klöster Eifel-Ahr
Augustinerkloster Mayen
Oberhalb des Mayener Marktplatzes errichtete um 1280 Heinrich II. von Finstingen die das Stadtbild prägende Genovevaburg. 1291 verlieh Rudolf von Habsburg die Stadtrechte. Zur gleichen Zeit begann Kurfürst Boemund mit der Ummauerung der Stadt, die bis heute ein mittelalterlich-wehrhaftes Gepräge zeigt. Kurfürst Balduin von Luxemburg machte sie zum Sitz eines kurtrierischen Oberamts und sorgte dafür, dass Mayen zu einem der wichtigen Orte in Kurstaat wurde. 1326 verlegte Balduin das " Kloster Lonnig in die Stadt. Es nannte sich „Kloster der Kirche der allerseligsten Maria von Lonnig innerhalb der Mauern von Mayen“. Es entstand ein Augustinerchorherrenstift, das 1601 in ein Kollegiatstift St. Clemens umgewandelt wurde.
Seit der Zeit der Merowinger um 600 n. Chr. ist die Örtlichkeit der heutigen Clemenskirche in einer lückenlosen Folge von christlichen Kultbauten genutzt worden. Bei ihrer Vorgängerkirche handelte es sich um eine romanische dreischiffige Pfeilerbasilika aus dem 12. Jahrhundert. Im 14. Jahrhundert wurde mit deren Umbau begonnen: Es entstand eine gotische, querhauslose, dreischiffige Hallenkirche ohne Emporen, mit polygonalen Chören - wohl die zweitälteste ihrer Art links des Rheins. Einer Sage nach soll der heute noch gedrehte Kirchturm der Clemenskirche auf den Teufel zurückgehen. Doch es waren Zimmerleute, deren Konstruktionsfehler zusammen mit vorherrschenden Westwinden den singulären Turm zu verantworten hatten. Nach den großen Kriegsschäden von 1944/45 und deren Beseitigung wurde in den 70iger Jahren eine grundlegende Renovierung des Gotteshauses durchgeführt. Die luzide Lichtführung der von Georg Meistermann geschaffenen Kirchenfenster unterstreicht die ausgewogenen Proportionen der weiten Halle.
Allgemeines
Name | zunächst der Mutter Gottes geweiht, (urkundliche Erwähnung 1346, 1384) |
Clemenskirche als Titel | seit 1409 |
Ordenszugehörigkeit | Augustiner-Chorherren bis 1601, danach Kollegiatstift (St. Clemens) |
Topographische Lage | nach Norden und Südwesten öffnet sich die Eifel, nach Osten das Neuwieder-Becken |
Kirchliche Zugehörigkeit | Landkapitel Ochtendung |
Territoriale/ staatliche Zugehörigkeit | Stadt Mayen, Kreis Mayen-Koblentz |
Klosterleitung | Prior |
Stiftsleitung | ab 1601 Leitung Dekan |
Gründungsjahr | 1123 |
Gründer | Ministeriale Werner |
Patrozinium | zuerst Selige Jungfrau Maria (seit 1326), ab 1409 Papst Clemens |
Aufhebung | 1802 bis 1824 Mayen Kantonalspfarrei zweiter Klasse, Eingliederung ins Bistum Aachen, 1824 zurück ins Erzbistum Trier |
Späteren Nutzungen | Pfarrkirche St. Clemens |
Empfohlene Zitierweise
Brauksiepe, Bernd: Mayen - Augustinerkloster. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//eifel-ahr/mayen-augustinerkloster.html> (Letzter Aufruf: 19.03.24)