1.6.2025–17.8.2025
Erwin Wortelkamp
Works on Paper
Ludwig Museum im Deutschherrenhaus

Einzelausstellung des Künstlers Erwin Wortelkamp im Ludwig Museum Koblenz

Erwin Wortelkamp lebt und arbeitet seit Mitte der 1980er Jahre im Westerwald, wo er neben seinem beeindruckenden Œuvre von Skulpturen, Arbeiten auf Papier sowie Texten zur Kunst und eigenen Ausstellungsprojekten mit Künstler*innen, einen bedeutenden Landschaftsraum geschaffen hat, in dem er künstlerische Position präsentiert. Es sind für ihn vielfach die inneren wie äußeren Dialoge im Einklang mit der Natur, die sein künstlerisches Werk ausmachen und die heute aktueller denn je erscheinen. Insbesondere seine Skulpturen reflektieren naturverwandte Strukturen, insbesondere angelehnt an den Baum – wobei es oftmals mehr noch der Titel zum Werk ist, der diesen Kontext nahelegt („Vielleicht ein Baum“, nennt er einige seiner Arbeiten). Sein Verständnis von Bildhauerei basiert auf dem Prinzip des Dialogs. Er selbst agiert dabei oft bewusst als öffentliche Person. Auf immer wieder neue Weise fragt er nach dem Verhältnis des Menschen zur Natur und des Körpers zum Raum. Zur Umsetzung seiner Anliegen verwendet er vornehmlich Eisen und Holz.

Wortelkamp weist ein vielschichtiges Werk auf, in welchem die ständige Reflexion über sich selbst sowie über die Wirkungsmöglichkeiten von Kunst zugrunde liegen. Weniger im Vordergrund stehen die zahlreichen Arbeiten auf Papier, die er im Verlauf der vielen Jahrzehnte geschaffen hat, die von Skizzen zu Projekten und Aktionen, über architektonische Entwürfe bis hin zu eigenständigen freien farbigen Arbeiten reichen. Gerade in ihnen lotet er Farbe zu Fläche aus, sucht die abstrakt formulierten Anklänge an die Natur und entwickelt über die Jahre einen eigenständigen Werkkorpus. Dabei experimentiert er mit der Stofflichkeit der unterschiedlichen Papiere ebenso wie mit den gesättigten Farben der Pastellkreiden oder Aquarellfarben. Die Größe variiert und kann menschliche Körpermaße annehmen. Nicht zuletzt nutzt er die Möglichkeiten des Holzschnitts oder der Prägungen.

Diesem Werkkomplex eigens nachzuspüren, gilt die Ausstellung.  Grundlegende bildhauerische Themen wie Fragilität, Stabilität, Balance und Ruhe sind dabei ebenfalls von zentraler Bedeutung. Diese verhalten sich ebenso spannend zu den Fragen nach dem jeweiligen Verhältnis von Skulptur und Architektur sowie Skulptur und Raum und im Idealfall auch jenes zwischen dem Werk und seinem Betrachter.