6 geheimnisvolle Wanderungen durch die mystische Natur von Rheinland-Pfalz


Bald schon legt sich wieder die Dunkelheit der kalten Jahreszeit wie ein unheimliches Band über die sonst so lebhaften Landschaften von Rheinland-Pfalz und erschafft an manchem Ort eine Atmosphäre von Stille, Gruseln und Unbehagen. Das ist aber auch die Zeit, in der sich Gespenster, Hexen und Fabelwesen hier im Land am wohlsten fühlen: Gerade rund um Halloween scheint die Geisterstunde gar nicht enden zu wollen! Ob bedrückende Kultstätten der Kelten, teuflische Gesteinsformationen, undurchdringliche Wälder oder geheimnisvolle Moore: Traust du dich, dem Spuk und den Mythen in Rheinland-Pfalz auf die Schliche zu kommen?

1. Druidenstein im Westerwald

Der sagenumwobene Druidenstein bei Kirchen-Herkersdorf, inszeniert beim Druidenstein-Musical, Westerwald

Der sagenumwobene Druidenstein bei Kirchen-Herkersdorf, inszeniert beim Druidenstein-Musical, Westerwald

Wir wissen nicht viel von den Kelten und noch weniger über ihre von Sagen umgebenen Druiden: Waren sie huldvolle Priester und versierte Heilkundige oder doch ruchlose Zauberwirker und blutige Todesengel? Sie sammelten die Schädel getöteter Feinde und sollen Menschenopfer dargebracht haben, sogar rituellen Kannibalismus sagt man ihnen nach; wo da genau Fakten und Fiktion verschwimmen, ist bis heute ungeklärt. Sicher ist jedoch, dass du auf der fast 16 Kilometer langen Wäller Tour Druidenstein-Wanderweg dem steingewordenen Monument ihrer mystischen Kultur begegnest. Während du die kahlen Äste des windgepeitschten Westerwalds passierst, bringen dir Holzskulpturen entlang des Weges die keltische Sagenwelt näher. Dann plötzlich ragt vor dir, wie der Zahn eines urzeitlichen Monsters, ein Basaltfels knapp 20 Meter in die Höhe; ob das Kreuz auf seiner Spitze die bösen Geister der Vergangenheit abhalten kann, ist jedoch fraglich…
Unser Tipp: Bei der Halloween-Wanderung rund um den Druidenstein erzählen die Einheimischen dir gerne die besten Gruselgeschichten der Region! 

2. Teufelsschlucht in der Eifel

Wenn du dich mutig an einem klammen Herbsttag in die Wälder der tiefsten Eifel traust und sich dort moosbedeckte Felsformationen, noch glitschig vom dichten Morgennebel, links wie rechts von dir in die Höhe türmen, dann hast du bald das Gefühl, dass hier der Teufel seine verdorbene Hand im Spiel hat. Wie die Kralle einer furchtbaren Kreatur geben dir die faszinierenden Steine nur einen schmalen Pfad zwischen ihren Fingern preis – je weiter du vordringst, desto mehr scheint das Sonnenlicht zu schwinden und der Weg immer enger zu werden. An anderer Stelle rauscht das Wasser in rasender Geschwindigkeit die Felsen hinab oder es sieht beinahe so aus, als hätten sich Tausende von Käfern wie wahnsinnig mit ihren Beißwerkzeugen durch das Gestein genagt; ob du da einen genaueren Blick riskierst? Schon der Name lässt nur Böses erahnen: Die Teuflische Acht führt dich auf 6 Kilometern durch die Teufelsschlucht bei Ernzen.  
Unser Tipp: Das nach dem Kennzeichnungssystem "Reisen für Alle" zertifizierte Naturparkzentrum Teufelsschlucht bietet dir auf gemütliche Weise einen Einblick in die diabolische Felsenwelt – ganz ohne Platzangst, Krabbeltiere oder Dämonen!

Teufelsschlucht Naturpark Südeifel, Eifel

Blick in die Teufelsschlucht im Naturpark Südeifel Ernzen, Eifel

3. Teufelstisch in der Pfalz

Besonderer Buntsandsteinfels "Teufelstisch" im Biosphärenreservat Pfälzerwald bei Hinterweidenthal, Pfalz

Besonderer Buntsandsteinfels "Teufelstisch" im Biosphärenreservat Pfälzerwald bei Hinterweidenthal, Pfalz

Ein weiterer Lieblingsplatz des Fürsten der Unterwelt liegt übrigens in der Pfalz: Auf der Hinterweidenthaler Teufelstisch-Tour fühlst du dich ungeachtet des Namens einfach wohl – die Sonne scheint, die Vögel zwitschern und alles duftet geradezu verführerisch! Nur diese feuerroten, zerfurchten Gesteinshaufen sorgen bei dir kurz für Unbehagen; aber egal, es ist so ein schöner Tag! Und dann kommst du nach knapp 10 Kilometern ganz beschwingt zum Höhepunkt deiner Wanderung: vor dir ragt ein gewaltiger Stein empor, nur von einem filigranen Unterbau getragen. Fast schon willst du ihn erklimmen, doch im letzten Moment kommst du wieder zu Sinnen – nur knapp bist du den Verführungen des Teufels entkommen, der dich über seine Teufelsschmiede und die Teufelsküche zu dem eindrucksvollen Teufelstisch gelotst hat. Ein eiskalter Schauer läuft dir bei dem Gedanken über den Rücken, doch erstmal gehst du mit deiner Familie hinab in den spannenden Erlebnispark Teufelstisch – und ertappst dich immer wieder dabei, wie du sehnsüchtig hinauf zum Felsen starrst…

4. Baumgeister am Romantischen Rhein

Auf der 13 Kilometer langen Baumgeister-Tour bei Bingen am Rhein hast du gleich von Anfang an das Gefühl, dass die Bäume dich beobachten, und dann entdeckst du sie: direkt hinter dem alten Jägerhaus beginnt der Weg durch die Steckeschlääferklamm, begleitet von den Blicken der Baumgeister! Obwohl dir die Holzfiguren mal mehr, mal weniger gut versteckt am Weg auflauern, glaubst du immer wieder, in ihren Augen die unendliche Leere des Jenseits zu erkennen – und manchmal wirst du den Gedanken nicht los, dass dich ihre leeren Blicke Schritt auf Schritt verfolgen. Doch die eigentlichen Geister an diesem zauberhaften Wanderweg zwischen Rheintal und Hunsrück findest du nicht in den Bäumen, der dunklen Klamm oder auf der klapprigen Hängebrücke; sie liegen vielmehr seit Jahrhunderten in den längst überwucherten Gräbern uralter Stätten am Wegesrand.

Baumgeist in der Steckeschlääferklamm auf der Baumgeister-Tour im Binger Wald, Romantischer Rhein

Geheimnisvoller Baumgeist in der Steckeschlääferklamm auf der Baumgeister-Tour im Binger Wald, Romantischer Rhein

5. Lemberg-Geister an der Nahe

Aussichtspunkt Merkurtempel auf dem Lemberg an der Vitaltour Geheimnisvoller Lemberg, Nahe

Aussichtspunkt Merkurtempel auf dem Lemberg an der Vitaltour Geheimnisvoller Lemberg, Nahe

Einen Blick in die Geisterwelt kannst du im Herbst auch bei Niederhausen an der Nahe werfen, denn hier erwartet dich die Vitaltour Geheimnisvoller Lemberg: Von dem namensgebenden Aussichtspunkt direkt am Start des knapp 13 Kilometer langen Rundwegs kannst du noch einen traumhaften Blick auf die malerische Flusslandschaft werfen, doch dann geht es erst einmal nur bergab. Während dich dabei die hölzernen Lemberg-Geister beobachten, führt dich der Weg vorbei an einer Sitzbank für riesenhafte Ungeheuer und einem Friedhof bis tief hinab ins Schinderhannesloch. Hier soll der berühmte Raubmörder damals seine Schätze versteckt haben; vielleicht beschützt er auch über 200 Jahre nach seinem Tod noch seine besten Verstecke? Falls er dich jedoch verschont, folgst du der Tour weiter zum Besucherbergwerk Schmittenstollen, wo die Bergleute unter Tage schon im Mittelalter ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben – auch hier könnten dich ruhelose Geister erwarten. Ganz zu schweigen von der gespenstischen Burgruine Montfort…

6. Moore im Nationalpark Hunsrück-Hochwald

Völlig idyllisch wirken zu Beginn auch die bewaldeten Höhenzüge des Hunsrücks, wo sich Vögel, Adler und Störche genauso wohl fühlen wie Rehe, Hirsche und Wildkatzen. Besonders, wenn du Ruhe und stille Einkehr suchst, sind die urtümlichen Wiesen und luftigen Wälder genau das Richtige für dich; doch manchmal ist es dort auch einfach zu ruhig. Zum Beispiel, wenn am frühen Morgen der Nebel wabert und die Beschilderung der Nationalpark-Traumschleife Börfinker Ochsentour verschleiert – denn die führt dich auf etwas über 9 Kilometern zum düsteren Ochsenbruch-Moor. In dem sumpfigen Ödland sind in der Vergangenheit aber nicht nur Lasttiere im Nebel verloren gegangen: die Irrlichter wissen immer genau, wie sie unbedachte Reisende vom Weg abbringen…
Unser Tipp: Bei der Führung Unterwegs mit der Moorhexe hast du mit deiner Familie dank der geschulten Nationalparkführerin die besten Chancen im verfluchten Hochwaldmoor!

Nebeliger und mystischer Wald auf der Nationalpark-Traumschleife Börfinker Ochsentour im Birkenfelder Land, Nahe

Nebeliger und mystischer Wald auf der Nationalpark-Traumschleife Börfinker Ochsentour im Birkenfelder Land, Nahe

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