Jugendarbeitsmarktpolitik
Die rheinland-pfälzische Arbeitsmarktpolitik für junge Menschen ist darauf ausgerichtet, Jugendliche rechtzeitig fit für den Arbeitsmarkt zu machen, sie bei der Berufsorientierung sowie der Suche nach einer Ausbildung beziehungsweise Arbeit zu unterstützen und ihnen fehlende oder ergänzende Qualifikationen und Kompetenzen zu vermitteln.
Für einen ersten Überblick über die Möglichkeiten bei der persönlichen Bildungsentscheidung der Jugendlichen wurde im Rahmen der Fachkräftestrategie des Landes zusammen mit den Partnern am Ovalen Tisch das Portal Nach vorne führen viele Wege mit vielen hilfreichen Erstinformationen und weiterführenden Links aufgebaut.
Darüber hinaus gibt es verschiedene Förderansätze in Rheinland-Pfalz, die die Jugendlichen individuell dort abholen, wo sie sich auf dem Weg ins Berufsleben gerade befinden.
Das gemeinsame Ziel aller Projekte ist es, die Beschäftigungschancen und -möglichkeiten junger Menschen individuell, praxisnah und berufsbezogen zu fördern. Die große Bandbreite an Projektansätzen entspricht dabei den heterogenen Ausgangslagen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen und zielt darauf ab, ihnen die jeweils spezifisch benötigten Unterstützungsangebote passgenau unterbreiten zu können.
Förderansätze
Nicht allen jungen Menschen gelingt nach der Schule der direkte Einstieg in eine Berufsausbildung. Sie werden zumeist von verschiedenen Organisationen gleichzeitig unterstützt, die ihre Leistungen jedoch in der Regel unabgestimmt erbringen. Jugendberufsagenturen (JBA) hingegen bündeln als freiwilliger Zusammenschluss der drei beteiligten Rechtskreise diese Angebote und bieten den jungen Menschen diese – individuell passend – aus einer Hand an.
Mit dem flächendeckend geplanten Förderansatz ‚Jugendberufsagenturen Plus (JBA Plus)‘ wird zunächst in den drei Modellregionen Mainz-Bingen, Koblenz und Pirmasens eine Koordinierungsstelle eingeführt. Damit soll die regionale Zusammenarbeit verbessert werden, um so eine gemeinsame Fallbearbeitung im Sinne der jungen Menschen zu ermöglichen. Das Land Rheinland-Pfalz stärkt zudem den Ansatz der aufsuchenden sozialen Betreuung. Durch die gezielte Ansprache junger Menschen an ihren Aufenthaltsorten sollen diese auf die Angebote der JBA aufmerksam gemacht werden.
Gestartet am 1. Juli 2020 endet die Laufzeit der Modellprojekte am 31. Dezember 2021. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln der Bundesagentur für Arbeit und aus arbeitsmarktpolitischen Mitteln des Landes.
Die Jobfüxe helfen insbesondere Schülerinnen und Schülern in Schulen mit Ausbildungsgang Berufsreife durch präventive arbeitsweltorientierte Angebote, um die Übergänge zwischen Schulsystem und Berufssystem zu erleichtern. Sie fördern damit die dauerhafte berufliche und soziale Integration von jungen Menschen. Die Jobfüxe sind insbesondere in den Abgangsklassen der Schulen direkte Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für Schülerinnen und Schüler, deren Eltern, die Schule sowie für Ausbildungsbetriebe. Sie stellen ein kontinuierliches und breites Spektrum von Angeboten zur intensiven Unterstützung bereit.
Die Projektlaufzeit ist an das Schuljahr angelehnt und beginnt am 01.07. bzw. endet am 30.06. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds in Rheinland-Pfalz (ESF) und aus arbeitsmarktpolitischen Mitteln des Landes.
Aufgabe der Jugendscouts ist es, arbeitslose Jugendliche zu beraten, um ihnen den Zugang zu den Angeboten der Aktivierung, Qualifizierung und Beschäftigung zu ermöglichen. Sie erreichen junge Menschen, die wegen persönlicher Merkmale vorhandene Angebote zur beruflichen Eingliederung nicht oder nicht mehr in Anspruch nehmen. Diese Hilfestellung soll den dauerhaften (Wieder-)Einstieg in den Ausbildungs- bzw. Arbeitsmarkt ermöglichen.
Auch bei den Jugendscouts richtet sich die Projektlaufzeit nach dem Schuljahr (01.07.- 30.06.). Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds in Rheinland-Pfalz (ESF) und aus arbeitsmarktpolitischen Mitteln des Landes.
Um Jugendlichen, denen aufgrund besonderer Problemlagen nicht direkt der Ein-stieg in Ausbildung gelingt, eine Alternative bieten zu können, hat das MSAGD den Ansatz „Fit für den Job“ aufgelegt. Den Jugendlichen wird ein Angebot gemacht, innerhalb dem sie praxisnahe Einblicke in Berufsbilder erhalten und fachbezogene Qualifikationen vermittelt bekommen. In Werkstätten können die jungen Menschen beispielsweise verschiedene Berufsbilder direkt ausprobieren, ihre Interessen kennen lernen und erste Fertigkeiten entwickeln. Dies können sie in Betriebspraktika vertiefen. Durch Bewerbungstraining und intensive Begleitung werden die Jugendlichen in der Bewerbungsphase für eine Ausbildung unterstützt. Um den Übergang in eine Ausbildung möglichst gut zu gestalten, ist eine sozialpädagogische Begleitung in der Anfangsphase der Ausbildung möglich.
Die Finanzierung erfolgt Mitteln des Europäischen Sozialfonds in Rheinland-Pfalz (ESF) und aus arbeitsmarktpolitischen Mitteln des Landes.
Die vorzeitige Lösung von Ausbildungsverträgen hat für alle Beteiligten oftmals viele Nachteile. Für die Jugendlichen wird ein Ausbildungsabbruch häufig als persönliches Scheitern und damit als demotivierend empfunden. Ein Ausbildungsabbruch birgt gleichzeitig die Gefahr des endgültigen Ausstiegs aus der Ausbildung oder dem Erwerbsleben. In den Betrieben verursachen vorzeitige Lösungen von Ausbildungsverträgen Kosten, führen zu einer geringeren Auslastung der Ausbildungskapazität und stellen daher für die betroffenen Betriebe eine sozial-ökonomische Belastung dar. Zudem werden frei werdende Ausbildungsstellen nur selten umgehend besetzt und die Ausbildungsbereitschaft enttäuschter Betriebe verringert sich.
Ziel der Projekte ist es daher, Ausbildungsabbrüche zu vermeiden bzw. Ausbildungsabbrecher/innen wieder in das duale Ausbildungssystem zu integrieren und ihnen somit zu einem erfolgreichen Berufsabschluss zu verhelfen. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds in Rheinland-Pfalz (ESF) und aus arbeitsmarktpolitischen Mitteln des Landes.
Wir, die Netzwerkpartnerinnen und -partner in Rheinland-Pfalz am Übergang Schule-Beruf, wollen mit der Initiative „Raus aus der SCHULE… Rein ins PRAKTIKUM“ Jugendliche und Betriebe wieder dafür gewinnen, Praktika für sich zu nutzen. Praktika ermöglichen jungen Menschen wichtige Praxiserfah-rungen für ihre Berufswahlentscheidung, Betriebe haben die Chance für eine Ausbildung in ihrem Betrieb zu werben und ihre Fachkräfte der Zukunft kennenzulernen.
#PraktikaRLP
Praktika bieten viele Vorteile für:
Jugendliche
- erhalten einen ersten Eindruck von einem bestimmten Berufsfeld und von ei-nem Unternehmen.
- haben dadurch einen direkten Zugang zur Berufspraxis und sammeln "erste Berufserfahrungen".
- lernen Arbeitsweisen, Aufgaben- und Arbeitsfeldern kennen.
- erfahren, welche Branchen sie für ihre spätere Berufswahl in den Blick nehmen können.
- fördern durch Praktika das Bewusstsein für persönliche Interessen und Potenziale und legen die eigenen Fähigkeiten offen.
Betriebe
- können aus Praktikantinnen und Praktikanten einen Pool an künftigen potenziellen Nachwuchskräften aufbauen sind und Fachkräfte von morgen gewinnen.
- lernen Jugendliche persönlich kennen; unabhängig von ihrem Notenbild.
- betreiben nicht nur aktiv Nachwuchsförderung, sie werben auch für sich als attraktiver Arbeitgeber.
Die Broschüre für Unternehmen und Betriebe enthält wichtige Informationen rund um das Thema Praktikum; z.B. Tipps, Praktikumsarten und rechtliche Rahmenbedingungen.